Die »Living Kitchen« befindet sich im obersten Stock des neuen »Zoku Vienna« am Prater.

Die »Living Kitchen« befindet sich im obersten Stock des neuen »Zoku Vienna« am Prater.
© Zoku

»Living Kitchen«: Die Welt auf dem Teller

Das Restaurant im neuen »Zoku«-Hotel beim Wiener Prater überzeugt mit kreativ-interpretierter Mittelmeer-Küche zum gemeinsam Genießen, hippem Ambiente und Rooftop-Terrasse.

Lebendig. Wenn man das Rooftop-Restaurant im neuen »Zoku Vienna« am Wiener Prater mit einem Wort beschreiben müsste, dann währe es wohl das. Erst kürzlich hat das Konzept-Hotel neben dem »Stammhaus« in Amsterdam und dem Hotel in Kopenhagen sein drittes Haus in Wien eröffnet.

Das Restaurant im obersten Stock samt Terrasse mit Blick über die Prater-Fahrgeschäfte und fast ganz Wien sind also noch so etwas wie ein Geheimtipp. Das wird angesichts der Location, der Aussicht und des kulinarischen Programms aber wohl nicht lange so bleiben. Denn das »Living Kitchen« vereint so ziemlich alles, was gerade im Trend liegt kombiniert mit einer Offenheit, mit der sich der klassisch-grantelnde Wiener anfangs wohl etwas schwer tun wird.

Beim Essen kommen d'Leut zsamm

Aber es lohnt sich, über den eigenen Schatten zu springen und sich auf das pulsierende Treiben in dem auf längere Aufenthalte so genannter Globaler oder Digitaler Nomaden ausgerichteten Hotel einzulassen. Die herzliche und offene Art des aus zig Nationen stammenden Personals im »Living Kitchen« macht das extrem leicht und auch das offene Ambiente sowie die internationalen Gäste, mit denen man an einer der langen Tafeln zusammen- und ins Gespräch kommt.

»Social Spaces« nennen die »Zoku«-Erfinder diese Begegnungsräume, die sich im 7. Stock des Wiener Standortes befinden. Neben dem Restaurantbereich gibt es hier auch Coworking-Ecken, Meetingräume, eine Bar und die dem Prater zugewandte Terrasse. Viel Grün an vertikalen Raumtrennern, Holz und große Fenster schaffen ein offenes Ambiente, das das Konzept widerspiegelt.

Ebenso weltoffen präsentiet sich die Speisekarte, für die die aus Barcelona stammende Ana Mendoza verantwortlich zeichnet. Ihre Philosophie beschreibt die sympathische Küchenchefin mit den drei Worten »einfach, ehrlich und verbindend«. Zentrale Rolle spielt stets die offene Küche, bei der man Ana Mendoza und ihrem Team beim Zubereiten der frischen Speisen zusehen kann. »Wir sind keine Show-Kitchen, sondern bereiten tatsächlich alles direkt hier vor unseren Gästen zu«, betont die quirlige Chefköchin.

»Wir wollen mit unseren Speisen Freude am Leben vermitteln.«
Ana Mendoza

Das Angebot erstreckt sich über den ganzen Tag vom Frühstück über den Brunch (samstags und sonntags) und Lunch (Montag bis Freitag) bis hin zum Dinner (Montag bis Samstag). Am Lunch-Buffet kann man sich für wohlfeile 15 Euro (inkl. Wasser, frisch gepresstem Orangensaft, Tee und Kaffee sowie hauseigenem Brot) durchkosten. Die mediterrane Küche mit Levante-Fokus präsentiert sich mit Twist, die Küchenchefin legt Wert auf Frische und ein Spiel mit Aromen und Texturen. So kommt das Hummus mit Chermoula (nordafriknischer Würzpaste), gerösteten Pinienkernen und getrockneten Marillen auf den Tisch, die Burrata wird durch geröstete Koriandersamen, Salzzitrone und Chili-Öl aus der Italo-Klassiker-Ecke geholt.

Gemeinsam genießen

Entsprechend der gesamten Ausrichtung des Hauses liegt der Fokus auf »Sharing« und gemeinsamem Genuss. Die Speisen sind auf großzügigen, farbenfrohen Platten als self service angerichtet und können je nach Tageszeit und Gusto durch À-la-Carte-Gerichte ergänzt werden. Detailreiche Speiseangaben gibt es bewusst nicht: »Wir wollen, dass unsere Gäste mit uns in Kontakt treten – unser Team erläutert gerne alles und bereitet auf Anfrage Speisen gerne mit oder ohne spezielle Inhaltsstoffe frisch zu«, erläutert General Manager Martin Oesterreich. Und erklärt auch gleich, was es mit dem Hotel-Namen auf sich hat: »›Zoku‹ stammt aus dem Japanischen und beschreibt einen Stamm, einem Clan, eine Familie

Gute Nachbarschaft

Mit dieser »Familie« kann man auch auf der Rooftop-Terrasse zusammenkommen, wo man neben dem Blick über den Prater auch Cocktails der »Kindred Spirits Bar« sowie Biere, Sparklings und Weine mit Österreich-Schwerpunkt genießen kann. Die Speisebegleitung kommt aus der »Living Kitchen«.

Für die Terrasse werden aktuell keine Reservierungen angenommen, wer keinen Platz mehr finden sollte: Über eine Verbindungstreppe gelangt man direkt zum Nachbarn, dem »NENI«-Rooftop-Restaurant der ebenfalls neu eröffneten »Superbude«. Umgekehrt gilt das ebenso. Bewegung und Verbindung wird also auch hier geschaffen. Und so ein lebendiger und zugleich belebender Ort tut nicht zuletzt angesichts der langen Durststrecke, die die Gastronomie und die Gäste durch die Corona-Lockdowns durchleben mussten, gut. Sehr gut sogar.

INFO

Living Kitchen im Zoku VIenna
Perspektivstr. 6, 1020 Wien
Öffnungszeiten:

  • Frühstück: MO bis FR 7–10 Uhr, SA und SO 8–10.30 Uhr
  • Brunch: SA und SO 10-14 Uhr
  • Lunch: MO bis FR 12-14 Uhr
  • Dinner: MO bis SA 18.30–21.30 Uhr

livezoku.com/vienna

Marion Topitschnig
Autor
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