Alt-LH Hans Niessl, Hermann Krutzler, Johann Scheiblhofer, LH Hans Peter Doskozil, Anton Kollwentz, Albert Gesellmann und Andreas Liegenfeld

Alt-LH Hans Niessl, Hermann Krutzler, Johann Scheiblhofer, LH Hans Peter Doskozil, Anton Kollwentz, Albert Gesellmann und Andreas Liegenfeld
© Bgld. Landesmedienservice

Land Burgenland ehrt vier Weinbaupioniere

Das Komturkreuz wurde von LH Doskozil an Johann Scheiblhofer, Anton Kollwentz, Engelbert Gesellmann und Hermann Krutzler verliehen.

»Die heute ausgezeichneten Persönlichkeiten haben mit ihrem Weitblick, mit kompromisslosem Qualitätsstreben und großem Innovationsgeist schon früh Maßstäbe gesetzt und das burgenländische ›Weinwunder‹ mit ermöglicht«, sagt Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil anlässlich der Ehrung von Johann Scheiblhofer, Anton Kollwentz, Engelbert Gesellmann und Hermann Krutzler. Die vier Winzerpersönlichkeiten wurden im Rahmen eines Festakts im Martinsschlössl in Donnerskirchen kürzlich mit dem Komturkreuz des Landes für ihre herausragenden Verdienste rund um den burgenländischen Wein geehrt. Doskozil beschrieb die vier Winzer in seiner Ansprache als »wichtige Wegbereiter, die den ausgezeichneten Ruf des burgenländischen Weins und das exzellente Standing des Burgenlandes in der Weinwelt wesentlich mitbegründet haben.«

Neben den Familien der Geehrten wohnten der Veranstaltung auch Bundespräsident a.D. Heinz Fischer mit Gattin, Altlandeshauptmann Hans Niessl und Weinbaupräsident Andi Liegenfeld bei. In Abwesenheit von Engelbert Gesellmann nahm stellvertretend für ihn sein Sohn Albert die Auszeichnung entgegen.   

Wegbereiter für das burgenländische Weinwunder

Der Name Scheiblhofer sei längst selbst zur Marke geworden – wie sein wohl größtes Aushängeschild, der »Big John«. Mehr als 500 Goldmedaillen und unzählige Auszeichnungen sprechen für sich und untermauern den hohen Qualitätsanspruch des Hauses. Scheiblhofer zählt mit rund 150 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern des Nordburgenlandes, und sein neues Hotelprojekt ebenso wie der Pop-Up-Heurige im alten Dorfgasthaus zeugen vom Innovationsgeist des Betriebes.

Anton Kollwentz werde zurecht als einer der Pioniere im österreichischen Weinbau angesehen. Anfang der 1980er-Jahre erwirkte er gegen den Widerstand der Behörden eine Sondergenehmigung zur Auspflanzung von Cabernet Sauvignon. Schon früh etablierte er burgenländischen Wein in den besten Restaurants Österreichs. An der Entstehung des »Österreichischen Rotweinwunders« hat er wesentlich mitgewirkt, sein »Steinzeiler« gilt als einer der besten Rotweine Österreichs.

Engelbert Gesellmann ist eine weitere große Winzerpersönlichkeit und einer der Pioniere der Rotweinerzeugung in Österreich. Gesellmann hat nicht nur mit seinen mächtigen Blaufränkischen von sich reden gemacht hat. Auch er pflanzte bereits Mitte der 1980er-Jahre Cabernet Sauvignon aus und experimentierte mit dem Barriqueausbau. Die von ihm 1988 kreierte Rotweincuvée »Opus Eximium« steht exemplarisch für die Rotweine des Hauses und ist längst Legende.

Der Name Krutzler und das Weinland Südburgenland seien untrennbar miteinander verbunden. Hermann Krutzler hat sich zum einen unschätzbare Verdienste um die Weiterentwicklung der kleinsten Weinbauregion des Burgenlandes gemacht, zum anderen schon in den 1980er-Jahren mit seinen Rotweinen für Furore gesorgt. Als einer der ersten hat auch er mit Cabernet Sauvignon und mit dem Barriqueausbau experimentiert, und mit der Rotweincuvée »Perwolff« eines der österreichischen Rotweinmonumente geschaffen.

Marion Topitschnig
Autor
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