La Mamounia – Auferstehung einer Legende

Winston Churchill, Tom Cruise, Jacque Chirac und Claudia Cardinale haben eines gemeinsam: Sie lieben das traumhafte Hotel in Marrakesch.

Die Geschichte des La Mamounia reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück und beginnt mit einer Hochzeit: Der drei Hektar große Park vor der Kulisse der schneebedeckten Gipfel des Atlasgebirges war das Geschenk des Sultans an seinen Sohn Moulay Mamoun, der zum Namensgeber des legendären Hotels wurde. Um die opulenten Gartenpartys des Prinzen Mamoun ranken sich auch heute noch Legenden. Mit schönen Frauen, virtuosen Musikern und reich gedeckten Buffets lockte der Sohn des Sultans schon damals herausragende Persönlichkeiten in sein Reich.

Eine Gästeliste wie ein Geschichtsbuch
Berühmte Persönlichkeiten gingen im La Mamounia auch Jahrhunderte später ein und aus. Winston Churchill entfloh hier den kalten englischen Wintern, und teilte seine Begeisterung für »den schönsten Platz auf Erden« mit weiteren Staatsmännern wie Franklin D. Roosevelt oder Charles de Gaulle, für den die Hotelleitung ein spezielles Bett aufstellen musste, das seiner Leibesfülle gerecht wurde. Das Hotel avancierte selbst zum Star und wurde zum Hauptdarsteller im Film »Marokko« mit Marlene Dietrich sowie im Filmklassiker »Der Mann der zuviel wusste« von Alfred Hitchcock.

Sharon Stone bis Nelson Mandela
Die Stars und Größen der Filmszene ließen so nicht lange auf sich warten: Kirk Douglas, Omar Sharif, Nicole Kidman, Sylvester Stallone, Richard Gere, Susan Sarandon, Tom Cruise, Sharon Stone, Kate Winslet, Jean Paul, Belmondo, Catherine Deneuve, Alain Delon, Claudia Cardinale, Sophie Marceau und viele mehr stehen auf der legendären Gästeliste des Hotels. In den wilden 70ern entdeckte auch die Musikerszene den Reiz von Marrakesch, und das La Mamounia hieß Rockbands wie die Rolling Stones willkommen. Unter Politikern und königlichen Familien hat ein Besuch im La Mamounia seit jeher Tradition. Persönlichkeiten wie Theodor Roosevelt, Ronald und Nancy Reagan, Nelson Mandela, Jacques Chirac oder Helmut Kohl bezogen hier regelmäßig Quartier.

Auferstehung in neuem Glanz
2006 schloss das Hotel schließlich für eine dreijährige Neugestaltung, und ist nun mit 214 Zimmern und Suiten seit September 2009 erneut zum Leben erwacht. Der sagenhafte Garten, ein 2.500 Quadratmeter großes Trend-Spa und ein Feinschmecker-Universum mit zwei gefeierten Zwei-Sterne-Köchen sind Glanzlichter des Hauses vor dem atemberaubenden Panorama des Hohen Atlas.

Kulinarischer Sternereigen
Mit Fabrice Lasnon, Don Alfonso und Jean-Pierre Vigato verwöhnen drei herausragende Herdvirtuosen den Gaumen der Gäste – ihre Wirkungsstätten sind die Restaurants Le Marocain, L’Italien und Le Francais im Hotel La Mamounia. Für das krönende Dessert sorgt Chef-Pâtissier Richard Bourlon, der außerdem über das Gartenrestaurant Le Menzeh – eine lukullische Oase für süße Versuchungen – regiert.

Lasnon arbeitete fünf Jahre in französischen Spitzenrestaurants wie dem Le Varin in Rouen (1 Michelin-Stern), dem Au Pressoir in Paris (2 Michelin-Sterne) oder dem Belvedere in Porto-Vecchio auf Korsika (2 Michelin-Sterne), bevor er sich für Engagements im Ausland entschied. New Orleans, London, Madeira, Kairo, Dubai und Istanbul gehörten zu seinen Stationen. Zuletzt war er Executive Chef im Berliner Adlon.

Don Alfonso ist in seiner Heimat eine Legende, verehrt als Papst der italienischen Küche, ausgezeichnet mit zwei Michelin-Sternen und unzähligen weiteren Ehrungen. 1990 schuf sich Alfonso ein zweites Standbein als Biobauer. An der Spitze der Halbinsel von Sorrent schuf er den Landsitz Le Peracciole, wo er seitdem seine eigenen Oliven, Zitronen, Tomaten und viele weitere Obst- und Gemusesorten zieht. »Eine große Küche wird auf dem Feld geboren, genauso wie ein großer Wein aus der Rebe« – so seine Überzeugung.

Auch Jean-Pierre Vigato gehört zu den gefeierten Zwei-Sterne-Köchen Europas, viele weitere Auszeichnungen bestätigen sein Ausnahmetalent. 1984 schließlich eröffnet er das Apicius in der Pariser Avenue de Villiers, das wenige Jahre später mit zwei Michelin-Sternen geadelt wurde. Sein Markenzeichen ist das Talent, mit dem einfachen Produkt zu improvisieren. 2003 schloss er das Restaurant und kaufte ein Pariser Schlösschen aus dem 14. Jahrhundert in der Rue d’Artois. Hier eröffnete er das berühmte Chateau Apicius – eine Art Mini-Versailles in der Nähe der Champs-Elysées.

Für die süßen Höhepunkte sorgt Richard Bourlon, der in den besten französischen Schulen gelernt hat. Bei den Chocolatiers Yves Thuriès und Gaston Le Nôtre, an der École Nationale Supérieure de la Pâtisserie Yssingeaux und bei Valrhona. Seine Passion sind frische Produkte und Früchte der Saison, 100 Prozent Natur mit nur wenig zusätzlichem Zucker.

www.mamounia.com

von Bernhard Degen

Bernhard Degen
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