Kuriose Andenken vom »Urlaub im Schilderwald«

Langenscheidt hat die lustigsten und skurrilsten Schilder von Reisenden rund um den Globus gesammelt.

Hierzulande unübliche Verkehrsschilder mit Känguruhs, Pinguinen oder Elchen gehören zu den beliebtesten Foto-Motiven bei Fernreisen und finden sich an so mancher Vorzimmerwand von Globetrottern wieder. So richtig kuriose und skurrile Blechanweisungen von Behörden, Firmen, und Privatpersonen hat aber nun der Langenscheidt-Verlag in seinem neuesten Titel »Urlaub im Schilderwald« gesammelt. Der unterhaltsame Bilderreigen zeigt nichtrauchende Fische, Toiletten für Autos, schwer bewaffnete Rollstuhlfahrer und Schlimmeres. Der Band ist ein Kuriositätenkabinett und demonstriert auf über 100 Schnappschüssen, was Urlaubern rund um den Globus alles an Ver- und Geboten unterkommt.
 
Behördlich legitimierte UFOs
Allein in Deutschland zieren mehr als 20 Millionen Verkehrsschilder die Straßen – ganz zu schweigen von den rund vier Millionen Wegweisern und ungezählten Werbe- und Hinweistafeln. Man kann sich ausrechnen, dass das internationale Repertoire an amüsanten Schildern schier unerschöpflich ist. Wer dem scharfzüngigen Reisebegleiter Titus Arnu mit Langenscheidts Urlaub im Schilderwald durch den Straßendschungel folgt, stößt auf abartige Aborte, krasse Kunst und klare Ansagen. So wird man beispielsweise im polnischen Wyreba mit behördlich legitimierten Ufos konfrontiert. Auch über österreichische Hinweisschilder darf gelacht werden: Man lernt beispielsweise, dass man Elektrozäune tunlichst nicht füttern sollte. Ebenfalls kurios: Ein Aufzug in Berlin Mitte, in dem es für Frauen abwärts und für Männer aufwärts geht – was hoffentlich kein Spiegelbild unserer Gesellschaft ist.
 
Kuss-Gebot in Italien
Beim Bummel über einen türkischen Basar bedauert der interessierte Tourist spontan, wie stark der lokale Sockenmarkt in die Knie gezwungen wurde: 231 Paar für nur noch 80 Euro! Nicht auf den ersten Blick erschließt sich, warum jener belgische Parkplatzbetreiber Stellplätze für dicke, nackte, einbeinige Damen reserviert. Und ein ungelöstes Rätsel der Menschheitsgeschichte bleibt womöglich, warum dänische Liebespaare keine gemütlicheren Orte für die Ausübung ihrer Hobbys haben als ausgerechnet Bunker. Und während es auf vielen Stränden der Welt per Strafe verboten ist, seinen Partner am Meer zu küssen, ist dies im italienischen Sirmione ausdrücklich geboten.
 
Der Autor
Urlaub im Schilderwald / LangenscheidtTitus Arnu studierte in München Journalismus und war als Autor und Reporter tätig – unter anderem für die Süddeutsche Zeitung und für Glamour. Zurzeit arbeitet er für die Redaktion „Panorama“ der SZ. Langenscheidt sammelt weiterhin Schilder aus aller Welt. Je kurioser, desto besser. Fündige, mündige Bürger senden ihre Fundstücke bitte an: schilderwald@langenscheidt.de  

Urlaub im Schilderwald
mit Texten von Titus Arnu Herausgegeben von Monika Schaffrath und der Langenscheidt-Redaktion
128 Seiten, kartoniert ISBN: 978-3-468-29888-2
€ 9,95 (D) | € 10,20 (A), 18,60 (CHF)
LANGENSCHEIDT VERLAG MÜNCHEN
www.langenscheidt.de

Bernhard Degen
Autor