Staatsoper mit dem Hotel Bristol im Hintergrund / Foto beigestellt
Seine Majestät Kaiser Franz Josef in Galauniform und Kaiserin Sissi in »violettem Creppekleid, mit einem Hut aus weißer Seide und einem Sonnenschirm aus violett gefärbten Straußfedern« haben am 1. Mai 1865 die Wiener Ringstraße eröffnet. Mit einer Breite von rund 60 Metern und einer Länge von über fünf Kilometern gehört der Ring heute zu den größten und schönsten Prunkstraßen der Welt. Während sich Touristen vor allem für Sehenswürdigkeiten wie die Staatsoper, die großen Museen, das Parlament, das Rathaus, die Universität Wien und die Börse interessieren, sind die Vorlieben der Wiener profanerer Art: Sie interessieren sich mehr dafür, wo man gut Essen und Trinken kann. Zum 150. Geburtstag der Ringstraße haben wir einen kulinarischen Spaziergang rund um die Innenstadt gemacht und die empfehlenswertesten Adressen notiert.
Historische Hotels wie das Imperial oder das Bristol sind ebenso dabei wie die Neuzugänge Ritz-Carlton oder Palais Hansen Kempinski. Traditionelle Kaffeehäuser dürfen ebensowenig fehlen wie Spitzenrestaurants und Bars. Klicken Sie sich durch unsere Sammlung in obiger Bildergalerie.
Jubiläums-Cocktail Speziell zum 150. Jubiläumsjahr gibt es Ausstellungen zur Entstehung der Wiener Ringstraße und Führungen über wichtige Gebäude. Aus hedonistischer Sicht darf ein Cocktail-Wettbewerb nicht unerwähnt bleiben. Die Teilnehmer sollten eine Geschichte und einen Namen passend zur Ringstraße erfinden. Der Gewinner ist Kan Zuo (»The Sign Lounge«). Mit seinem Cocktail »Sound of the Ring« konnte er die Jury überzeugen.
Kan Zuo finalisiert seinen Ringstraßen-Cocktail / Foto beigestellt Rezept »Sound of the Ring« von Kan Zuo: 1,5 cl Broker’s Gin 1 cl Calamansi Balsam Essig 1 cl Zitronensaft 1,5 cl Zuckersirup 2 dashes Chocolate Bitters 7 cl Schlumberger Sparkling Brut
Mit Ausnahme des Sparkling Brut die Zutaten shaken und danach mit Schlumberger auffüllen.
Infos zur Geschichte der Ringstraße wie zu Veranstaltungen und Sonderführungen: www.wien.info
Hotel Hilton Plaza Erst vor kurzem wurde mit dem Restaurant Émile ein komplett neues Gastro-Konzept umgesetzt. Es hat sympathischen Bistro-Charakter, moderne Architektur und eine sehr empfehlenswerte Bouillabaisse.
Wiener Börse Restaurant Hansen Das Souterrain der Börse teilen sich Leo Doppler mit seinem Restaurant »Hansen« und der Edel-Florist Lederleitner. Das verschafft dem Lokal ein einzigarartiges Ambiente, die Küche ist seit Jahren auf verlässlich hohem Niveau.
Hotel Palais Hansen Kempinski Obwohl es erst vor zwei Jahren eröffnet wurde, ist das Kempinski eines der klassischsten Grand Hotels, das es in Wien gibt. Es hat zwei Restaurants, die von Philipp Vogel großartig geführt werden. Das »Edvard« gefällt nicht nur den Falstaff-Testern (91 Punkte) sondern auch jenen vom Guide Michelin, die es mit einem Stern geadelt haben.
Restaurant Motto am Fluss Bernd Schlacher hat bei der Anlegestelle des Twin City-Liners ein Gastro-Universum erschaffen, dass seinesgleichen sucht. Die Hütte brummt vom Frühstück bis zum Dinner und das völlig zurecht, beste Qualität der überwiegend biologischen Zutaten.
Restaurant Holy Moly am Badeschiff Nach dem Abgang von Christian Petz ist es ruhig um das Badeschiff geworden. Völlig zu unrecht, denn Küchenchef Sandro Balogh hat nicht nur viel Talent und Erfahrung sondern pflegt auch einen spannenden mediterran-wienerischen Mix in der Küche.
Restaurant Mercado Es war wohl die erfrischendste Neueröffnung im Jahr 2014. Patron Claus Piber hat ein lateinamerikanisches Restaurant mit Wohlfühlatmosphäre geschaffen. Als Küchenchef konnte er den Wiener Alexander Theil verpflichten, der jahrelang in Mexiko gekocht hat. An der Bar gibt es kreative und günstige Cocktails.
Restaurant Österreicher im MAK Auch wenn der Name noch an den Konzeptgeber Helmut Österreicher erinnert, kocht dort seit bald zwei Jahren der Avantgardist Bernie Rieder. Leider ist das Interieur etwas in die Jahre gekommen, denn eigentlich könnte das Restaurant zu den schönsten der Stadt zählen. Der Gastgarten ist eine wahre Oase in der Großstadt.
Café Prückl Das historische Café mit einzigartigem Flair liegt in einem prachtvollen Gründerzeit-Bau. Die Zeit scheint dort stehen geblieben zu sein, auch die Wirtsleut' sind noch Respektspersonen von gestern und dulden kein »unsittliches« Verhalten.
Hotel Ritz Carlton Der Wiener Ableger der internationalen Hotelkette ist in seinem zweijährigen Bestehen zu einem unverzichtbaren Teil der Ringstraße geworden. Hoteldirektor Matthias Vogt ist es gelungen, das Hotel zu einem offenen Haus nicht nur für Reisende, sondern auch für Wiener zu machen. Das Restaurant »D'strikt« ist ein wunderbares Steakhouse, die »D-Bar« wurde im aktuellen Falstaff Bar- & Spiritsguide zur besten Hotelbar des Landes gekürt und die »Atmosphere«-Bar ist nicht nur die einzigartige Lage auf der Dachterrasse, sondern auch durch Ideenreichtum ein Publikumsmagnet: Im Advent wurde dort ein traumhafter Christkindlmarkt aufgebaut.
Restaurant Liebsteinsky Die jüngste Perle in der kulinarischen Kette auf der Wiener Ringstraße ist das Restaurant Liebsteinsky von Andreas Mikulits. Man genießt dort unkomplizierte Küche mit Fokus auf Regionalität und hervorragende Produktqualität.
Café Schwarzenberg Eines der traditionellsten Kaffeehäuser Wiens liegt am Scharzenbergplatz und versprüht noch den Charme eines großen Klassikers mit Geschichte.
Hotel Imperial Trotz zunehmender internationaler Konkurrenz ist und bleibt das Imperial das erste Haus am Platz. Direktor Klaus Christandl ist es gelungen, den Luxus-Kreuzer ohne Havarie durch eine schwierige Phase der mit Umbauten verbundenen Modernisierung zu manövrieren. Manche mögen das schummrige Ambiente der alten Bar vermissen, sie werden aber durch das großartige Restaurant »Opus« getröstet.
Grand Hotel Wien Dem Himmel nah ist man in den beiden Spitzen-Restaurants »Le Ciel« mit internationaler und »Unkai« mit japanischer Küche. Beide Restaurants liegen im obersten Stockwerk des Grand Hotels. Personelle Abgänge von Leistungsträgern konnten durch Stabilität an Schlüsselpositionen und gelungener Nachbesetzung zum größten Teil kompensiert werden.
The Ring Hotel Das nach dem Pracht-Boulevard benannte Hotel ist eine Bereicherung der Wiener Hotellerie und glänzt mit der Bar und dem Restaurant »At Eight«.
Hotel Bristol Bei der Renovierung des ehemaligen »Korso« wurde ein wunderbarer Jugendstil-Saal revitalisiert und ist seitdem beliebter Treffpunkt für Wiener, ob auf ein Glas Sekt vor der Oper oder einfach auf eine Melange am Nachmittag. Direktor Gerald Krischek ist stets charmanter Gastgeber und öffnete die Hotellegende in alle Richtungen, nur die Bar ist immer noch mondäner und diskreter Anlaufpunkt für Nachtschwärmer mit Stil.
Hotel Le Méridien Modernes Design und legeres Ambiente zeichnen das Luxushotel der bekannten französichen Hotelkette aus. Direktorin Gabriela Benz ist Gastgeberin für Menschen mit dem gewissen »savoir vivre«. Was gibt es Schöneres, als nach einem Stadtspaziergang auf ein Glas Champagner in das »Le Moët« einzukehren?
Restaurant Vestibül im Burgtheater Patron und Küchenchef Christian Domschitz ist nicht nur einer der besten Köche Wien, sondern auch einer der liebenswürdigsten. Wie das Burgtheater zur Ringstraße gehört er zur Wiener Kulinarikszene. Gerichte wie das Szegediner Hummerkrautfleisch sind legendär.
Café Landtmann Cafetier Berndt Querfeld ist Vollblutgastronom und zeigt vor, wie man ein historisches Kaffeehaus wirtschaftlich führt. Kleine feine Küche, umwerfende Tortenauswahl und alle Kaffee-Klassiker die man in Wien kennt. Bestellen Sie niemals nur einen »Kaffee«! Die Kellner würden Ihnen alle Varietäten aus der Wiener Kaffeehaus-Historie aufzählen.
Wein & Co am Schottentor Bei einer Aufzählung der gastronomischen Vielfalt der Wiener Ringstraße darf eine Weinbar keinesfalls fehlen. Gegenüber der altehrwürdigen Universtität befindet sich ein wohlsortierter Shop, dessen Weine auch gleich zum Ladenpreis in der Bar konsumiert werden können.
Adresse: Universitätsring 12, 1010 Wien www.weinco.at