Fritz Miesbauer vom Weingut Stadt Krems (r.) holte sich den Sieg in der Kategorie Riesling DAC Reserve, Michael Malat aus Palt (l.) konnte mit seinem Grünen Veltliner punkten.

Fritz Miesbauer vom Weingut Stadt Krems (r.) holte sich den Sieg in der Kategorie Riesling DAC Reserve, Michael Malat aus Palt (l.) konnte mit seinem Grünen Veltliner punkten.
Rudi Froese

Kremstal DAC Reserve Cup: Die Sieger

Beim Riesling überzeugte vor allem das Weingut der Stadt Krems, beim Veltliner das Haus Malat in Palt.

Der Wettergott sorgte bei den Kremstaler Winzern 2014 für einige Herausforderungen: Nach einem schönen Frühling folgte als negativer Auftakt ein kühler und nasser Mai, dann eine kurze Hitzeperiode, gefolgt von anhaltend feuchter Witterung. Ein sonnenarmer, trüber August ließ die Hoffnungen schwinden, der nasse September strapazierte die Geduld der Produzenten. Nur wer die Geduld aufbrachte, bis zum Oktober zu warten, wurde am Ende mit sehr guten Witterungs­bedingungen belohnt. Eine exakte und rigorose Auslese der Trauben erlaubte eine vergleichsweise kleine, aber durchaus hochwertige Ernte.

Besondere Würze und rassige Säure
Der Jahrgang 2014 brachte den Kremstaler Winzern wegen des speziellen Witterungsverlaufs sehr fruchttiefe Weine bei den Leitsorten Grüner Veltliner und Riesling. Die lange Verweildauer der Trauben am Stock sorgte für physiologische Reife der Früchte, was zu großer aromatischer Tiefe führte und speziell beim Grünen Veltliner für eine besondere Würze sorgte. Ein weiteres Merkmal des Jahrgangs 2014 ist seine rassige Säurestruktur, die den Weinen viel Schwung verleiht und die sich im Laufe der weiteren Reife der Reserve-Weine harmonisch in das Gesamtbild einfügen wird. Ein dritter Punkt: Die Alkoholausbeute war nicht so hoch wie in sehr reifen Jahren, und so liegen die Werte meist bei eher moderateren 13 bis 13,5 Vol.-% Alkohol.

Proidl und Nigl doppelt erfolgreich
Neben den beiden Siegerweinen von Malat und Stadt Krems trugen sich in beiden Sortenkategorien zwei echte Kremstaler, weil aus Senftenberg an der Krems stammende Topbetriebe, gleich doppelt in die Siegerlisten ein. Franz Proidl holte den zweiten Rang bei den Grünen Veltlinern und den dritten Platz in der Riesling-Kategorie, jeweils mit einem Lagenwein aus dem Senftenberger Ehrenfels. Umgekehrt holte sich Martin Nigl Silber beim Riesling mit seinem Rehberger Goldberg sowie den dritten Rang beim Grünen Veltliner mit dem »Privat«, der aus der Lage Senftenberger Pellingen entstammt. Das generelle Ergebnis kann man in der Kategorie Kremstal DAC Reserve nur als verblüffend gut bezeichnen. Wenn man zu noch weniger bekannten Namen greift, kann man sich zudem über ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis freuen. 

TASTING: Zu den Verkostungsnotizen

Text Peter Moser 
Foto Rudi Froese
Aus Falstaff Nr. 07/2015

Peter Moser
Peter Moser
Wein-Chefredakteur Österreich
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