Cupsieger Veltliner 2018 Walter Buchegger.

Cupsieger Veltliner 2018 Walter Buchegger.
© Rita Newman

Kremstal DAC Cup 2018: Stoffige Sieger

Der Kremstal-DAC-Sorten-Cup eröffnet traditionell das Falstaff-Bewertungsjahr. Philipp Bründlmayer ist Riesling Cupsieger und Walter Buchegger ist Veltliner Cupsieger.

In Grunddorf bei Grafenegg sucht der Weinfreund vergeblich nach Weingärten. Die Familie Bründlmayer hat dort ihren Betriebsstandort, die Trauben für ihre tollen Weine wachsen aber in den besten Lagen auf den mächtigen Lössterrassen von Gedersdorf und Rohrendorf. Der traditionsreiche Begriff »Kaiserstiege«, der genau die vorhin angesprochenen Terrassen versinnbildlicht, wurde im Haus Bründlmayer für den Kremstal DAC Gebietswein aus den Sorten Grüner Veltliner und Riesling gewählt. Das Vater-und-Sohn-Gespann Josef und Philipp hat sich Schritt für Schritt die Qualitätsleiter hinaufgearbeitet und präsentiert heute eine anspruchsvolle Palette an erstklassigen Weinen. Es entstehen Weine mit klarer Handschrift, und die Weinfreunde nehmen gerne zur Kenntnis, dass es neben dem berühmten Bründlmayer im Kamptal nun auch einen weiteren im Kremstal gibt, der drauf und dran ist, im Konzert der qualitativ Großen mitzuspielen.
Mit dem stoffigen Riesling Kremstal DAC Kaiserstiege geht der Cup-Sieg 2018 an Josef und Philipp Bründlmayer. Der Platz auf dem Siegertreppchen bei der Falstaff DAC-Cup-Verkostung ist für Walter Buchegger kein neues Gefühl mehr, denn er hat schon des Öfteren an der Spitze dieses Bewerbs mitgemischt. Heuer darf er sich als Gewinner der Grünen-Veltliner-Kategorie freuen, die er mit dem Kremstal DAC Leopold 2017 für sich entschieden hat. Und auch wenn Buchegger seinen Betriebssitz nach Droß verlegt hat, so bewirtschaftet auch er – analog zur Familie Bründlmayer – seine besten Lagen in Gedersdorf. Und von dort kommt auch das Traubenmaterial für den »Leopold«, nämlich von den besten, ältesten Grünen Veltliner-Stöcken seiner Gedersdorfer Weingärten. 

Cupsieger Riesling 2018 Philipp Bründlmayer.
© Florian Schulte
Cupsieger Riesling 2018 Philipp Bründlmayer.

Um die Ränge zwei und drei beim Grünen Veltliner wurde diesmal ein Stechen aus fünf punktegleichen Kandidaten ausgetragen. Die Silbermedaille geht diesmal an den Grünen Veltliner Kremstal DAC vom Weingut Thiery-Weber für den engmaschigen, straffen Gebietswein namens Kaiserstiege 2017.
Der dritte Rang in der Veltlinergruppe geht an die rechte Donauseite nach Krustetten an das Weingut Heninger für den Grünen Veltliner Kremstal DAC aus der Ried Goldbühel. Hier führt das junge Paar Johanna Fink und Markus Heninger unterstützt von seinen Familien seit 2012 sein Weingut samt Heurigen. Beim Riesling gehen die beiden Stockerlplätze an zwei altbekannte Betriebe: Silber geht an Petra Unger aus Furth-Palt für den Ortswein Riesling Kremstal DAC Stein Steinterrassen 2017, die Bronzemedaille holt Josef Dockner aus Höbenbach für seinen Riesling Kremstal DAC Ried Gottschelle Furth bei Göttweig 2017. 

Die DAC Cup Sieger: Riesling Kremstal DAC Kaiserstiege und Veltliner Kremstal DAC Leopold 2017
© Claudia Schindlmaißer
Die DAC Cup Sieger: Riesling Kremstal DAC Kaiserstiege und Veltliner Kremstal DAC Leopold 2017

Bei der diesjährigen Kremstal-DAC-Cup-Probe wurden rund 140 Weine eingereicht, exakt einhundert waren Grüne Veltliner. Die Mehrheit der Weine waren Gebiets- und Ortsweine, aber auch einige Riedenweine waren schon mit dabei. Zur Erinnerung: Ab dem Jahrgang 2017 müssen Weine aus Einzellagen verbindlich mit der Bezeichnung »Ried« gekennzeichnet werden, alle anderen DAC-Weine fallen in die beiden erstgenannten Kategorien. Die Bezeichnungen präzisieren den Herkunftsgedanken, nehmen aber keineswegs eine qualitative Einschätzung vorweg. Wie unsere aktuelle Probe zeigt, kann ein Gebietswein problemlos besser als ein Ried-Wein abschneiden. Generell war die Qualität der Probe erwartungsgemäß gut, die vorgestellten Weine waren durch die Bank bereits gut antrinkbar.
Im hinteren Drittel der Muster fand man speziell im Bereich der Veltliner etwas weitmaschigere, nicht immer ganz sortentypische Vertreter. Wo die Säure etwas niedriger ausfiel, schmecken die Weine schnell etwas süßlicher und breiter, da und dort fiel ein Wein mit dezenten Sauvignon-Blanc-Nuancen aus dem Rahmen. Insgesamt aber findet der Weinfreund im Jahrgang 2017 ein breites Angebot an süffigen Kremstal DAC-Vertretern vor, die zudem mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis aufwarten.
ZUM TASTING

Erschienen in
Falstaff Nr. 03/2018

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Peter Moser
Peter Moser
Wein-Chefredakteur Österreich
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