Klein und fein: So genannte Puppenkrapfen sind sehr beliebt

Klein und fein: So genannte Puppenkrapfen sind sehr beliebt
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Krapfen: Herkunft, Rezepte, Hintergrund

Der Krapfen schmeckt nicht nur zum Fasching – egal ob selber gemacht nach altem Rezept oder gekauft. Wir verraten, worauf es bei einem perfekten Krapfen ankommt.

Zum Fasching bzw. Karneval hat er Hochsaison: der Krapfen, oder dem Anlass entsprechend auch Faschingskrapfen genannt. Doch viele – egal ob sie Krapfen kaufen oder nach Familien-Rezept selbst backen – fragen sich: Warum heißt der Krapfen überhaupt Krapfen?

Ursprung

Der Name des Krapfen hat natürlich mit seiner Herkunft zu tun. Bereits seit dem 9. Jahrhundert ist das Wort Krapfen etymologisch nachgewiesen. Damals beschrieb es ein hakenförmiges oder gedrehtes Gebäck. Ja, Krapfen waren ursprünglich nicht rund, so wie wir sie heute kennen. Im Wörterbuch der Gebrüder Grimm ist das Adjektiv »krapp« aus dem Niederrheinischen zu finden, das so viel bedeutet hat wie »hart gebacken«.

Österreich ist Krapfen-Nation

Dann gibt es da noch die Legende von der Altwiener Hofratsköchin Cäcilie Krapf, die dem Krapfen Ende des 17. Jahrhunderts als Namenspatin gedient haben soll. Allerdings werden Krapfen in Österreich schon viel früher schriftlich erwähnt, erste Rezepte finden sich bereits Ende des 15. Jahrhunderts. Dass in Österreich die Krapfen-Kultur bereits seit Jahrhunderten hoch gehalten wird, bestätigen einige eindrucksvolle Zahlen. Zur Zeit des Wiener Kongresses im Jahr 1815 sollen zehn Millionen Krapfen gegessen worden sein, der Falstaff-Krapfentest verzeichnete jährlich Rekordzugriffe und beim ersten Krapfen-Voting – eine Verkostung konnte 2021 aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden – wurden rund 50.000 Stimmen abgegeben.

Wie sagt man noch zu Krapfen?

Der Krapfen oder ähnliche Gebäcke haben international unerschiedlichste Namen. Am besten bekannt ist der Berliner oder Berliner Pfannkuchen. Vor allem im Norden Deutschlands wird er eher mit Konfitüre aus rotem Obst, etwa Himbeeren, Erdbeeren oder Kirschen gefüllt – ein wesentlicher Unterschied zum Krapfen, der traditionell mit Marillenmarmelade gefüllt wird. Heute gibt es natürliche etliche Spielarten des Krapfens – ob mit Vanillecreme-Füllung, Eierlikör oder Zuckerglasur. Neben dem Berliner gibt es noch weitere Krapfen(-ähnliche) Gebäcke: Fastnachtsküchle, Kreppel, Pfannkuchen oder Puffel.

Krapfen selber machen

Krapfen zählen zur Kategorie Siede- oder Schmalzgebäck (auch Fettgebäck), da sie im heißen Fett schwiemmend herausgebacken werden. Wurde früher häufig Butterschmalz als Fett verwendet, so kommen heute vorwiegend Pflanzenfette wie Kokos- oder Erdnussfett zum Einsatz. Der Zubereitungsmethode entsprechend, sind Krapfen nichts für Figurbewusste: Ein durchschnittlich großer Krapfen hat zwischen 200 und 300 Kalorien.
Traditionell wird ein Krapfenteig mit frischer Germ zubereitet, es gibt aber auch einfachere Rezepte mit Trockenhefe. Und auch im Backofen kann man Krapfen zubereiten.

Rezepttipps:

Wie Krapfen gelingen, zeigt unser Video

Marion Topitschnig
Autor
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