Eis al la Prince Pückler

Eis al la Prince Pückler
© Prestel Verlag

Kochbuch: »Zu Gast bei Fürst Pückler«

Essen wie im 18. Jahrhundert? Küchenchef Tim Sillack präsentiert in »Zu Gast bei Fürst Pückler« seine Neuinterpretation von 65 Gerichten des Grünen Fürsten.

Das opulent bebilderte Coffee Table Book »Zu Gast bei Fürst Pückler« mit 224 Seiten lädt zu einer kulinarischen und visuellen Reise in Pücklers Genussreich ein mit 65 ausführlichen Rezepten die zum Nachkochen verlocken.

Wer war Fürst Hermann von Pückler?

Fürst Hermann von Pückler war ein freier Geist, adeliger Dandy und Weltreisender, Landschaftsarchitekt, Bestsellerautor und Schöpfer zahlreicher Rezeptkreationen. Über 3.500 Menüs für mittägliche Dejeuners und abendliche Diners hinterließ Pückler seiner Nachwelt, gesammelt in fünf kostbaren Tafelbüchern, die bis heute als inspirierender Schatz europäischer Kochkunst gelten.

Alte Gerichte neu interpretiert

Tim Sillack, Küchenchef des Restaurants »Cavalierhaus« im Branitzer Park, hat zahlreiche besondere und mit Pückler und Branitz in Beziehung stehende Gerichte, für dieses Kochbuch neu interpretiert. So finden sich hier neben Lieblingsrezepten des Fürsten, wie beispielsweise »Fasanenpastete mit Trüffel« oder »Gestürzter Salat für die Muskauer Gärtner« auch damalige Spezialitäten, wie der berühmte »Karpfen à la Chambord« oder »Pudding à la Nesselrode«. Falstaff sprach mit Sillack über seine Rezepte.

Falstaff: Wer sollte sich dieses Buch unbedingt zulegen?
Tim Sillack: Die Mischung aus Historie und Kochbuch macht es aus. Das Buch ist ein Buch für jedermann in eine kulinarische Zeitreise des 19. Jahrhunderts. Wer die Essays ließt bekommt Lust aufs Kochen und wer die Gerichte kocht, der bekommt Lust aufs Lesen. 

Falstaff: Was ist das Besondere an den Gerichten?
Die Gerichte kann jeder Nachkochen, so sind diese auch modern interpretiert und konzipiert worden. Sie sollten auch in unseren heimische Küchen Einzug halten. 

Falstaff: War es schwer die alten Gerichte neu zu interpretieren?
Es war eine große Herausforderung, da es keine Rezepte gab, sondern nur Anhaltspunkte in den Tafelbüchern des Fürsten. Außerdem galt es die Gerichte nicht zu verfälschen.

 Falstaff: Welches Gericht ist das »Außergewöhnlichste«?
Das außergewöhnlichste Gericht ist der gefüllte Schweinekopf aus der Gutsökonomie. Dies war auch das Lieblingsgericht des Fürsten Pückler, das er gerne für hohe Gäste zubereiten ließ. 

Falstaff: Was ist der Unterschied zwischen der Esskultur von damals und heute?
Die Produkte wurden früher freier gemischt. So zum Beispiel Fisch mit Fleisch und Anderem. Pückler aß außerdem auch schon vegetarisch, allerdings nicht als reine Ernährungsform. Genuss hatte damals einen ganz anderen Stellenwert, insbesondre bei der Tafel- und Esskultur in den höheren gesellschaftlichen Schichten. So konnte im August beispielsweise Eis gegessen werden, eine große Besonderheit damals. Es hab eine hohe Tafelkunst mit hochwertiger Küche und gastronomischen Service. 

Falstaff: Welches ist Ihr Lieblingsgericht?
Mein Lieblingsgericht ist die Fasanenpastete für Josephine. Diese ist handwerklich Anspruchsvoll und greift den Zeitgeist von damals auf. Zugleich wirkt sie nicht zu abgestaubt und man kann sie such super im »Cavalierhaus« servieren. 

Drei Rezepte zum Nachkochen


© Prestel Verlag

Buchtipp

Mag. Stefan Körner, Tim Sillack, Marina Heilmeyer
Stiftung Fürst-Pückler-Museum Branitz (Hrsg.)
Zu Gast bei Fürst Pückler
Prestel
224 Seiten, 15 s/w-Abbildungen, 120 Farbabbildungen
ISBN 978-3-7913-8858-8
€ 38,– (D) / € 39,10,– (A) / CHF 49,90,– (CH)

Marlene von Dallwitz
Marlene von Dallwitz
Redakteurin
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