Blick aufs Stift Klosterneuburg, dem ältesten Weingut Österreichs.

Blick aufs Stift Klosterneuburg, dem ältesten Weingut Österreichs.
© Michael Liebert

Klosterneuburg: An der Quelle des Weinbaus

Eingebettet in die Region Wienerwald, hat Klosterneuburg landschaftlich viel zu bieten. Aber auch in puncto Kultur und Weinbau steht man hier auf geschichtsträchtigem Boden.

Der geografische Laie kennt Klosterneuburg vor allem für das Stift. Es wurde im Jahre 1114 vom Babenberger Markgraf Leopold III. gegründet und hat sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem religiösen, wissenschaftlichen und kulturellen Zentrum entwickelt. Für historisch Interessierte sorgen daher die zahlreichen Veranstaltungen für einen gut gefüllten Kalender. So findet im Stift etwa vom 9. März bis 17. November die Jahresausstellung »Des Kaisers neuer Heiliger« statt. Am Wochenende um den 18. und 19. Mai 2019 lädt dann das Mittelalterfest zu einer kleinen Zeitreise ein – künstlerische Darbietungen, Feuershow und Schauschmieden inklusive.
Das Stift stellt außerdem das älteste Weingut Österreichs dar. Der Weinbau profitiert dabei seit über 900 Jahren von besonders günstigen Lagen, die sich von Klosterneuburg über Wien bis nach Tattendorf in der Thermenregion, welche im Süden die Tourismusregion Wienerwald abschließt, erstrecken. Diese Vielfalt sorgt dafür, dass die kultivierten Rebsorten unter den jeweils besten Bedingungen gedeihen können. Zu den Lagenweinen zählen etwa der Grüne Veltliner und der Weißburgunder sowie Rotweinsorten wie Pinot Noir und St. Laurent. Historisch geht es auch unter der Erde weiter: Das vierstöckige Kellergewölbe reicht bis in eine Tiefe von satten 36 Metern unter dem Stiftsplatz. Kombiniert mit modernster Technik, wird der vergorene Traubensaft hier zur sortentypischen Perfektion gekeltert.

Gemütlicher Gastgarten: Das »Markgraf Wirtshaus«.
Foto beigestellt
Gemütlicher Gastgarten: Das »Markgraf Wirtshaus«.

Wandern entlang des Wienerwalds und über die sanften Hügel, Radfahren am Donauradweg und Rudern entlang der weitläufigen Aulandschaft: In Klosterneuburg werden auch sportlich Begeisterte und Naturgenießer fündig. Und für den kulinarischen Zwischenstopp oder auch fürs ausgedehnte Dinner ist ebenso gesorgt. So genießt man etwa von der  modernen Buschenschank »Kerbl am Weinberg« aus, mit einem Gläschen Wein in der Hand, einen hervorragenden Blick auf Klosterneuburg und das Stift. Eine kreative Landhausküche und liebevolle Ferienapartments finden sich im »Weingut Hauerhof 99«. Backhendl oder Germknödel gefällig? Das »Gasthaus Rath« ist für beides bekannt – und das nicht nur innerhalb Klosterneuburgs. Österreichisch-wienerische Gerichte mit Fokus auf regionale Zutaten bekommt man auch im gemütlichen »Markgraf Wirtshaus«. Und auch weiter außerhalb der Stadt, in einem schönen Tal des Wienerwaldes gelegen, trifft man im Wirtshaus »Der Waldhof« garantiert auf Gastfreundschaft.
Die drittgrößte Stadt Niederösterreichs braucht sich also neben den kulturellen Hot-spots auch kulinarisch nicht zu verstecken. Und den Wein aus Klosterneuburg, den darf man bei einem Besuch keinesfalls auslassen.

Erschienen in
Falstaff Spezial »Donau Österreich« 2019

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Florian Bartmann
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