»Kein Geld mehr« für »Jamie’s Italian«
Jamie Oliver
© Shutterstock / Featureflash Photo Agency

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Rund ein Jahr ist es her, da eröffnete mit »Jamie’s Italian« in der Wiener City der erste Standort der Restaurantkette des britischen Starkochs Jamie Oliver in Österreich. Neben dem Restaurant am Dr.-Karl-Lueger-Platz am Stubentor gibt es Jamie Olivers Gastronomie auch noch am Wiener Flughafen. Während die Standorte in Österreich gut zu laufen scheinen, schlittern jene in Olivers Heimatland immer tiefer in die Bredouille.
Keine weitere Finanzspritze
In einem Interview mit der britischen »Mail on Sunday« sagt der TV-Liebling und zigfache Kochbuchautor nun, dass er kein Geld mehr habe. Damit bezieht sich Oliver auf Investitionen, die er Anfang 2018 aus seinem Privatvermögen getätigt hat, um den Schuldenberg – kolportiert wurden Ausstände in der Höhe von rund 81 Millionen Euro – der britischen »Jamie’s Italian«-Restaurants zu minimieren. Damals mussten zwölf Restaurants geschlossen werden. Als einer der Gründe wurde damals angeführt, dass man zu schnell zu viele Restaurants an oft wenig geeigneten Standorten aufgesperrt habe.
Er sei nicht Pleite, wolle aber keine weiteren Millionen in die »Jamie’s Italian«-Kette pumpen, heißt es in dem aktuellen Bericht weiter. Mit dieser Entscheidung wolle Oliver verhindern dass andere Bereiche seines Unternehmens gefährdet werden. Damit bezieht sich der »Naked Chef«, als der er im Jahr 1999 seine bis heute beispiellose TV-Karriere startete, in erster Linie auf seine Medienunternehmen und Produktionsfirmen.
Über »Jamie's Italian«
Gegründet wurde »Jamie’s Italian« im Jahr 2008 von Jamie Oliver und seinem Mentor Gennaro Contaldo in Oxford. Inspiriert von der italienischen Küche und den Traditionen entwickelte Oliver das Restaurantkonzept, das sich durch eine familiäre Atmosphäre sowie unkomplizierte, authentische Küche auszeichnen soll. »Jamie’s Italian« will als zeitgemäße Interpretation einer Trattoria verstanden werden, ein Nachbarschaftslokal, das leistbares und gutes Essen aus besten Zutaten anbietet. 2011 eröffnete das erste »Jamie's Italian« außerhalb Großbritanniens, heute gibt es rund 60 Standorte weltweit, die über ein Franchise-System von lokalen Betreibern geführt werden. »Der internationale Zweig der ›Jamie's Italian‹-Kette agiert komplett unabhängig von jenem in Großbritannien und war stets profitabel«, betont Bence Bayer, Marketing Manager des »Jamie's Italian« in Wien. Laut seinen Aussagen dürfte auch die Bilanz der Restaurants auf der Britischen Insel für 2018 wieder positiv ausfallen.
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