Karrierechance als Housekeeping Manager

Mit erst 25 Jahren leitet Tanja Lange ein Team von 30 Personen im Palais Hansen Kempinski Wien.

Exklusiv berichten junge Nachwuchsführungskräfte über ihren Werdegang und ihre Zeit im Ausland. Sie geben Einblick in die kulturellen Unterschiede und liefern hilfreiche Tipps für zukünftige Expatriates. Dieses Mal steht Tanja Lange Falstaff Rede und Antwort.

Als Housekeeping Manager sind Sie für das Housekeeping Department und die hauseigene Wäscherei zuständig. Sie leiten in etwa 30 Personen. Wie können wir uns Ihren Alltag vorstellen?
Lange: Mein Team besteht sowohl aus Kempinski-Mitarbeitern, als auch aus Mitarbeitern einer Fremdfirma. Meine tägliche Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass das Tagesgeschäft läuft, also alle Zimmer rechtzeitig gereinigt und inspiziert werden, ebenso wie die Sauberkeit der öffentlichen Bereiche wie dem Ballsaal, den öffentlichen Toiletten, den Restaurants und der Lobby sowie die fachgerechte Reinigung von Gästewäsche und der Uniformen. Außerdem kümmere ich mich um Bestellungen, Inventuren, Verbesserungen, das Budget und alle Kosten, die im Housekeeping Department anfallen. Da ich nun in dieser Position, zum ersten Mal alleine verantwortlich bin, ist es natürlich eine Herausforderung, Prioritäten zu setzen und alles unter einen Hut zu bekommen. Mein Hauptfokus liegt auf der Sicherung der hohen Servicequalität hier im Palais Hansen Kempinski, aber ich möchte mir auch durchaus Zeit nehmen mit meinen Mitarbeitern zu reden und sicherzustellen, dass sie die gleiche Motivation haben wie ich. Außerdem möchte ich auch noch Projekte starten, die unsere Arbeitsabläufe vereinfachen und verbessern.

Sie haben bereits in Südafrika, England und Abu Dhabi gearbeitet. Vor kurzem sind Sie aus dem Emirates Palace Abu Dhabi zurückgekehrt. Welche Vorteile haben Auslandsaufenthalte?
Lange: Durch die Zusammenarbeit mit anderen Kulturen, wird man viel geduldiger. Man gewinnt an Reife und bekommt eine ganz andere Sichtweise zu Dingen, die man früher nie so gesehen hat. Nicht im Sinne von einer »I don’t care« – Einstellung, aber man lernt, gelassener an das Problem heranzugehen und nicht direkt in Panik und Stress zu verfallen.

Auf welche kulturellen Besonderheiten sind Sie gestoßen?
Lange: Ratsam ist es, sich über das Land, in dem man leben wird, vorab zu informieren. Die Vereinigten Arabischen Emirate beispielsweise sind viel offener als die meisten denken. Im heiligen Fastenmonat Ramadan sollte man einige Regeln beachten, wie nicht in der Öffentlichkeit während des Tages zu essen und zu trinken. Als Frau (vor allem, wenn man blond ist), muss man sich daran gewöhnen, von Männern fortwährend angestarrt zu werden, aber auch dies lernt man zu ignorieren.

Gibt es einen Gast, den Sie nicht vergessen werden?
Lange: Ich erinnere mich gerne an einen indischen Gast, der bei uns im Emirates Palace darauf bestand, mit einem Plastikeimer zu duschen.

Haben Sie einen persönlichen Ratschlag für den Nachwuchs?
Lange: Geduldig sein. Heutzutage wird einem sehr schnell, sehr viel versprochen. Es macht jedoch Sinn, das Hotelbusiness von Grund auf kennenzulernen, das heißt auch Zimmer zu putzen und Teller zu tragen. Erhält man später eine Managementposition, ist vieles sehr viel einfacher, da man viele Zusammenhänge und Abläufe schon kennt. Grundsätzlich ist die Hotellerie ein toller Beruf, der viel Gastkontakt und auch viele neue Herausforderungen birgt. Und es gibt unglaublich viele Möglichkeiten, in der Welt herumzukommen. Vor allem jungen Leuten empfehle ich Praktika im Ausland zu machen. Nach dem Studium oder der Ausbildung ist es leicht zu glauben, dass man alles schon gesehen hat, aber wenn man dann alleine in einem fremden Land ist und sich zurecht finden muss, sieht die Welt ganz anders aus.   

Tanja Lange möchte noch einige Schritte weiter nach oben auf der Karriereleiter klettern. In den kommenden Jahren wird sie sich weiter auf das Rooms Division Management konzentrieren, um früher oder später Hoteldirektor zu werden. Dabei schließt Lange es nicht aus, noch in anderen Ländern zu arbeiten, um noch mehr Kulturen kennen zu lernen.

  Die großzügige Lobby und das Wohnzimmer der Presidential Suite stehen für zeitlose Eleganz. / Foto © Kempinski

PALAIS HANSEN KEMPINSKI VIENNA
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(von Alexandra Gorsche)

Alexandra Gorsche
Alexandra Gorsche
Herausgeberin Profi