Herbstlicher Blick über die Gobelsburger Weingärten in Richtung Donautal.

Herbstlicher Blick über die Gobelsburger Weingärten in Richtung Donautal.
© Michael Moosbrugger

Kamptal DAC Rieden Cup 2017: Die Sieger

Dieses Jahr holt sich Ludwig Hiedler den Rieden-Cup-Sieg 2017 und Michael Moosbrugger präsentierte ein wahres Veltliner-Monument.

Riedenweine sind das exakte Abbild einer klar eingegrenzten Herkunft eines Weins. Sie bilden damit die Spitze in einer Pyramide von Qualitätsweinen und stehen nominell über den Weinen der Ortsappellation und den regionalen Weinen eines DAC-Gebiets, die aus Trauben mehrerer Orte entstehen. Beim Grünen Veltliner und Riesling – den Leitsorten, denen die Herkunftsbezeichnung Kamptal DAC vorbehalten ist – dient die Angabe einer Ried nicht nur als geografische »Orientierungshilfe«. Die Benennung und klare Differenzierung der Einzellagen ermöglicht es dem Weinfreund, mit etwas Übung den unverwechselbaren Geschmack der Herkunft zu verinnerlichen. Dazu kommt speziell bei jungem Wein auch die individuelle Handschrift des jeweiligen Winzers. Wer aber Gelegenheit hat, mehrere Weine aus der gleichen Sorte und Riede eines Jahrgangs direkt nebeneinander zu probieren, erkennt den roten Faden eines Weinbergs. 

Mit Riesling Heiligenstein holte sich Ludwig Hiedler den Rieden-Cup-Sieg 2017.
© paint.net
Mit Riesling Heiligenstein holte sich Ludwig Hiedler den Rieden-Cup-Sieg 2017.

Beim diesjährigen Falstaff Kamptal ­DAC Rieden Cup waren nicht weniger als 132 Weine aus 2016 zur Bewertung eingereicht. 43 Weingüter beteiligten sich am Bewerb. Die am häufigsten angestellte Riede war der Gaisberg, der in den Ortsgemarkungen Kammern und Strass in Strassertal liegt und mit achtzehn Weinen vertreten war, knapp gefolgt von seinem nordwestlichen Nachbarberg, dem legendären Zöbinger Heiligenstein, der mit siebzehn Mustern vertreten war, fünfzehn davon aus der Kategorie Riesling Kamptal DAC. Und aus diesem herausragenden Terroir mit seinem fast mediterran anmutendem Mikroklima und seinen sehr speziellen Böden aus verwittertem, röt­lichem Küstensandstein kam auch das Gros der besten Rieslinge unserer Probe.

Michael Moosbrugger vom Weingut Schloss Gobelsburg überzeugt mit dem Grünen Veltliner Ried Lamm aus Kammern.
© Peter Mayer
Michael Moosbrugger vom Weingut Schloss Gobelsburg überzeugt mit dem Grünen Veltliner Ried Lamm aus Kammern.

Den Cup-Sieg holte sich schließlich im ­Stechen der Riesling Kamptal DAC Reserve Ried Heiligenstein 1 ÖTW vom Weingut Ludwig Hiedler in Langenlois. Ein ungemein finessenreicher, eleganter und perfekt balancierter Riesling, der mit großem Zukunftspotenzial glänzt. Wie der Siegerwein ebenfalls mit 96 Punkten bewertet wurde der letztendlich Zweitplazierte, der Riesling Kamptal DAC Reserve Ried Zöbinger Heiligenstein 1 ÖTW mit der Zusatzbezeichnung »Lyra«, ausgestattet mit einer ungemein mineralischen und salinen Textur. Platz drei ging an Fred Loimer mit Riesling Seeberg. Der beste Grüne Veltliner Kamptal DAC kommt im Jahrgang 2016 aus der für die Sorte wie geschaffenen Lage Lamm in Kammern.
Michael Moosbrugger schuf mit dem Grünem Veltliner Kamptal DAC Reserve Ried Lamm 1 ÖTW ein wahres Veltliner-Monument. Ebenso mit tollen 96 Punkten platzierten sich Alwin Jurtschitsch mit Käferberg und der Grüne Veltliner Lamm von Willi Bründlmayer auf den Rängen.

Erschienen in
Falstaff Nr. 07/2017

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Peter Moser
Peter Moser
Wein-Chefredakteur Österreich
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