Im Gailtal geht es den Kühen gut- das schmeckt man auch am Käse.

Im Gailtal geht es den Kühen gut- das schmeckt man auch am Käse.
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Käse aus dem Gailtal

Im Kärntner Gailtal wird bereits seit dem 14. Jahrhundert Käse gemacht. Auch heute noch von Hand.

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Generationenbetrieb mit Qualitätsanspruch

Das Leben auf der Schattseite hätte man sich gottlob schlimmer vorgestellt als auf dem Hof der Familie Pernul. Bereits in dritter Generation stellt sie hier am Baierlehof Almkäse her. Und weil wir uns im Kärntner Gailtal befinden, ist es echter Gailtaler Almkäse g. U., der hier im Hofladen angeboten wird.
Das »g. U.« steht für »geschützte Ursprungsbezeichnung« und bedeutet, dass wir es hier mit einer weithin bekannten Spezialität zu tun haben, die typisch für diese Region ist und andernorts auch nicht unter diesem Namen hergestellt werden darf. Damit ist der Almkäse fürs Gailtal das, was die Marille für die Wachau, der Spargel fürs Marchfeld und das Kernöl für die Steiermark ist: ein identitätsstiftendes Produkt. Seit 2015 gibt es eine grenzüberschreitende Alpe-Adria-Wanderung auf den Spuren des Gailtaler Almkäses, der hier auf 13 Almen nach alter Rezeptur hergestellt wird. Die frühesten Hinweise auf den Gailtaler Almkäse stammen aus dem Urbar des Grafen von Görz aus den Jahren 1375 bis 1381. 

Traditionen fast vergessen

Im 20. Jahrhundert hätte der Fortschritt diese Kostbarkeit allerdings fast überrollt und dem Vergessen anheimfallen lassen. Erst seit zwei Jahrzehnten gibt es wieder eine weitreichende Wertschätzung für alther-gebrachte Spezialitäten wie den Gailtaler Almkäse. »Der Umdenkprozess in der Landwirtschaft mit einem Umschwung in Richtung extensiver, ökologisch orientierter und qualitätsbewusster Wirtschaftsformen sowie entsprechende Förderangebote der öffentlichen Hand« werden auch auf www.gailtaler-almkaese.at als Retter der Almwirtschaft angeführt.

Mit Blick auf den Reißkofel wird am Baierlehof Käse von Hand gemacht. Wie genau, das zeigt Vater Klaus Pernul, der sich auch als Obmann im Verein Gailtaler Almkäse engagiert, auf der Website des Baierlehofs in einem sechsminütigen Video. Unterlegt von zünftigem Blasmusikbeat wird hier nicht nur ein Einblick in den offenen Laufstall der Pernuls gewährt, wir bekommen vor allem eines: Heißhunger auf ehrlich gut Gereiftes aus dem Gailtal.

Nur Käse, der aus dem Gailtal kommt, darf diese Herkunft auch im Namen tragen. 
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Nur Käse, der aus dem Gailtal kommt, darf diese Herkunft auch im Namen tragen. 

Aus dem Falstaff Spezial »Käsekultur in Österreich« 2016.

Thomas Weber
Autor
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