Jamie Oliver

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Jamie Oliver übergibt Restaurants an Masseverwalter

Betroffen sind 25 britische Standorte des Starkochs, 1300 Arbeitsplätze sind gefährdet.

Britische Medien (etwa die BBC) sprechen von einem »Kollaps« von Jamie Olivers Restaurantimperium. Fakt ist, dass der Starkoch 23 »Jamie’s Italian« Filialen sowie die Londoner Restaurants »Fifteen« und »Barbecoa« nun einem Masseverwalter übergeben musste. Damit wird der bereits länger andauernden wirtschaftlichen Misslage, in der sich Olivers Restaurantkette befand, ein Ende gesetzt. Zuletzt sorgte der TV-Liebling, der als »Naked Chef« im Jahr 1999 seine bis heute beispiellose TV-Karriere startete, Anfang November 2018 international für Schlagzeilen, als er verkündete, kein weiteres Geld aus der privaten Tasche in die Rettung der Restaurants zu stecken (Falstaff hat berichtet). Auch Schließungen und Personalkürzungen konnten die Betriebe letztlich nicht mehr retten und so könne das Unternehmen die Insolvenz nun nicht mehr abwenden heißt es Medienberichten zufolge. Betroffen seien rund 1300 Arbeitsplätze.

Jamie Oliver selbst nimmt auf Facebook Stellung: 

Er wolle sich auch bei allen Gästen bedanke, die seine Betriebe in den vergangenen Jahren besucht und unterstützt haben, wird er im The Guardian zitiert: »It was a pleasure serving You.«

Hauptsächlich betroffen sind die »Jamie's Italian«-Restaurants, die Kette wurde 2008 von Jamie Oliver und seinem Mentor Gennaro Contaldo in Oxford gegründet. Inspiriert von der italienischen Küche und den Traditionen entwickelte Oliver das Restaurantkonzept, das sich durch eine familiäre Atmosphäre sowie unkomplizierte, authentische Küche auszeichnen soll. »Jamie’s Italian« will als zeitgemäße Interpretation einer Trattoria verstanden werden, ein Nachbarschaftslokal, das leistbares und gutes Essen aus besten Zutaten anbietet. 2011 eröffnete das erste »Jamie's Italian« außerhalb Großbritanniens, heute gibt es weltweit Standorte, die über ein Franchise-System von lokalen Betreibern geführt werden. Diese sind von der drohenden Insolvenz nicht betroffen.

In Großbritannien habe man in den vergangenen Monaten nach Käufern für die Restaurants gesucht, die Bestrebungen, das Unternehmen zu retten, scheiterten aber. Zudem seien die Konkurrenz und der Druck im Casual Dining Bereich in den vergangenen Jahren immer härter geworden, Jamie Oliver hätte Trends verschlafen und sei von anderen Ketten und Konzepten verdrängt worden, heißt es britischen Berichten zufolge. 
Auch wenn Jamie Olivers Restaurant-Projekte zumindest in Großbritannien gescheitert sind, wird der 43-Jährige auch zukünftig genug zu tun haben. Seine Medienunternehmen und Produktionsfirmen sowie seine Kochbücher und Kochutensilien laufen weiterhin – wenn auch hier nicht mehr so gewinnbringend wie einst – gut und dürften Olivers Fangemeinde rund um den Globus weiterhin mit Frischem à la Jamie versorgen.
Zum Statement auf der »Jamie's Italian« Website

Marion Topitschnig
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