Jamie Oliver macht ein Selfie mit seinen Mitarbeitern.

Jamie Oliver macht ein Selfie mit seinen Mitarbeitern.
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Jamie Oliver auf Wien-Visite

Der TV-Star, Autor und Multigastronom inspiziert das »Jamie's Italian« am Wiener Stubentor und plaudert über Wiener Schnitzel, Olivenöl und Brexit.

»Hätten wir keine Kräuter, würde ich mit dem Kochen aufhören«. Jamie Oliver erklärt bei seinem Besuch von »Jamie's Italian« in Wien, worauf er bei seiner Küche besonderen Wert legt. Seine Rezepte müssen einfach nachkochbar sein und in seinen Restaurants müssen die Zutaten nachhaltig produziert werden und von höchster Güte sein. Die Wien-Niederlassung der internationalen Kette hatte im Oktober des Vorjahres eröffnet und wird seitdem von den Wienern sehr skeptisch beäugt. Jene Gäste, die das Restaurant aber auch tatsächlich besucht haben geben den Betreibern zufolge sehr zufriedenes Feedback. Die Wiener Dependence rufe im internationalen Vergleich die positivsten Reaktionen hervor.
Die Frage, was denn für Jamie bei gesundem Essen am wichtigsten sei, beantwortet er leidenschaftlich mit »just cooking!«. Jemand der selbst kocht, selbst hochwertige Zutaten aus seinem Umfeld einkauft, der ernährt sich ganz automatisch viel gesünder als jemand, der von Fertiggerichten und Fast Food lebt. Zudem verlässt er sich auf Extra vergines Olivenöl, das er wegen seiner gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe bei so vielen Gerichten wie möglich einsetzt.

Großes Interesse bei der Präsentation von Jamie Oliver und Gastronom Roy Zsidai.
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Großes Interesse bei der Präsentation von Jamie Oliver und Gastronom Roy Zsidai.

Vor der Presse widmete sich Jamie Oliver ganz seinen Mitarbeitern, die vom knapp einstündigen Treffen mit ihrem »Chef« begeistert waren. Jamie gab einen Einblick in seine Ernährungsphilosophie und sprach über die Wichtigkeit der Zutaten. Dass traditionelle italienische Gerichte mit dem einzigartigen Jamie Twist verkostet wurden, war selbstverständlich. Auch auf kritische Fragen beispielsweise zur wirtschaftlichen Krise der englischen Betriebe ging der Großunternehmer ein und gestand, dass die Rahmenbedingungen in England für Gastronomen im Moment sehr schwierig seien (Lesen Sie dazu auch das Interview mit Franchise-Nehmer Roy Zsidai). Der Brexit habe die Situation auch nicht einfacher gemacht, aber über alle Zweige seines Unternehmens hinweg sei das Vorjahr das beste aller Zeiten gewesen.
Bereits am Nachmittag ging es wieder zum Flughafen Wien, wo Jamie Oliver noch in den dortigen Betrieben »Jamie‘s Deli«, »Jamie‘s Italian« und in der Bar, die demnächst eröffnet wird, vorbeischaute, bevor er wieder Richtung London abhob. Für ein gemütliches Wiener Essen fand der Starkoch beim dichten Programm leider keine Zeit, aber er verriet sein Lieblingsgericht aus Österreich:

»Ich liebe Wiener Schnitzel!«
Jamie Oliver

Bernhard Degen
Autor
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