© Fabios | Stefan Gergely

Italienische Küche: Die besten Restaurants in Österreich

Noch nie gab es in Österreich so viele tolle italienische Restaurants. Die meisten davon findet man in Wien, aber auch die Bundesländer holen auf. Falstaff stellt die Top-Betriebe mit authentischer Küche vor.

Kurrentgasse 12 in Wien 1. An dieser feinen Adresse direkt beim Judenplatz hat sich in grauer Vorzeit ein italienischer Padrone einen Namen gemacht: Celestino Conte galt in den 1980er-Jahren als Pionier der italienischen Küche in Wien. Sein Lokal »Da Conte« wurde zu einer Institution, lange Jahre traf sich hier eine Hautevolee aus Politik und Wirtschaft, um mehr oder weniger gelungene Cucina Italiana zu genießen.

Einige Jahrzehnte später wird in der Kur­rent­gasse wieder italienisch gekocht – ­und das besser denn je. Stilistisch lässt der jetzige Inhaber Piero Corapi in seinem Ristorante »Mangia e Ridi« (»Essen und Lachen«) klassische süditalienische Gerichte auffahren und bietet damit eine traditionelle Küche von erfrischend guter Qualität.

Beste Pasta

Das »Mangia e Ridi« ist einer der neueren Italiener in Wien, die großartige Küche – und damit auch großartige Pasta-Gerichte – auftischen, so wie auch das »La No« in der Annagasse in der Inneren Stadt. Der aus der Toskana stammende Mario Lorenzetti bietet hier eine toskanische Küche, wie es sie kaum anderswo im Land gibt: Top-Qualität bei den Produkten, anspruchsvoll bei der Zubereitung.

Italienisch für Gourmets

Restaurants wie diese gibt es hierzulande mittlerweile mehr denn je. Das war aber nicht immer so. In den Achtzigern, als noch das »Da Conte« in Sachen italienischer Küche Pionierarbeit leistete, hatte es bestenfalls mit der »Grotta Azzurra« hinter dem Kunsthistorischen Museum ernsthafte Konkurrenz. Die meisten anderen Italiener in Österreich fielen eher ins Segment »Pizzeria ums Eck«.

Mehr als ein Jahrzehnt später stiegen dann Edel-Italiener wie das ehemalige »Novelli«, die »Cantinetta Antinori« und das »Fabios« in den Ring. Zwischen »Novelli« und »Fabios« entstand ein regelrechter Wettkampf, aus dem das »Fabios« des Mailänder Padrone Fabio Giacobello als Sieger hervorging. Es ist bis heute das von der Gourmetkritik höchstbewertete italienische Restaurant in Österreich.

Zwar gibt es mittlerweile auch in den Bundesländern weit mehr italienische Lokale als früher, Wien aber hatte immer schon die meisten Adressen für eine anspruchsvolle Cucina Italiana – für eine Millionenstadt nicht sonderlich überraschend.

Im Folgenden stellen wir jene italienischen Feinschmeckerlokale aus ganz Österreich vor, die im Falstaff Restaurantguide die Top-Bewertungen erhalten haben.


Die besten Adressen:

Pastamara

Das Restaurant »Pastamara – Bar con Cucina« im Wiener Luxushotel »The Ritz-Carlton, Vienna« verbindet sizilianische Köstlichkeiten mit bester Aperitivo-Kultur. Das kulinarische Konzept stammt von Zwei-Sterne-Koch Ciccio Sultano, der selbst aus Sizilien stammt. Neben hausgemachter Pasta mit Scampi und anderen Meeresfrüchten genießt man hier ab dem späten Nachmittag  Drinks vom Negroni-Wagen sowie feine Aperitivo-Klassiker wie Arancini oder Crudo di Mare.

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Fabios

Ein seit fast 20 Jahren stets bis auf den letzten Platz ausgebuchtes Restaurant mit toller Bar. Fabio Giacobello hat an dieser Adresse in der Wiener Innenstadt Restaurantgeschichte geschrieben. Das »Fabios« gilt seit Jahren als bestes italienisches Lokal des Landes, obwohl mit dem genialen Christoph Brunnhuber ein Österreicher am Herd steht. Hier wird in jeder Hinsicht Perfektion geboten, was auch die Wiener Gesellschaft zu schätzen weiß.

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Cucina Cipriano

Der talentierte Koch Andrea Cipriano aus Grado und seine Partnerin Carmela aus Neapel zelebrieren hier eine fantasievolle Fischküche, wie sie selten ist: Meeresfrüchte und Fischspezialitäten – von Austern bis zum Wolfsbarsch – in Top-Qualität und mit beeindruckendem Können zubereitet.

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Materia

In dem kleinen Souterrainlokal wird herrlich unkonventionell gekocht. Im »Materia« (Untertitel: »cucina essenziale«) steht Stefano Patelli am Herd, an seiner Seite im Service agiert Francesca De Rossi. Beide kommen aus Rom. Patelli, kulinarisch sozialisiert im Süden Italiens, interpretiert hier die italienische Küche modern und spannend.

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Osteria d’Atri

Ein paar Stufen hinunter, und man steht in einem charmanten, aber winzigen Ristorante, für das die Bezeichnung Osteria etwas tiefgestapelt ist. Hier wird nämlich wirklich anspruchsvoll gekocht, nach dem Vorbild der Küche Apuliens mit Schwerpunkt Fisch. Dazu gibt es eine ordentliche Weinauswahl.

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Pan e Vin

Zentral gelegenes Restaurant mit einer seit Jahren konstant guten Küchenleistung. Die Einrichtung ist gediegen, die Produktqualität hoch. Eine verlässliche Adresse für all das, was eine gute und klassische italienische Küche ausmacht. Dazu eine umfangreiche Weinkarte.

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Cantinetta Antinori

Im ehrwürdigen Ambiente der »Cantinetta« werden seit ewigen Zeiten Klassiker der toskanischen Küche auf luxuriöse Weise interpretiert. Eine durch und durch verlässliche Adresse. Der Keller des Hauses bietet natürlich ein konkurrenzloses Angebot an hauseigenen Antinori-Weinen.

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Il Melograno

In diesem modern eingerichteten Ristorante in einer verträumten kleinen Gasse der Wiener Innenstadt serviert die Familie d’Atri noble Pasta-, Fleisch- und Fischgerichte der klassischen italienischen Art. Von Austern bis Chateaubriand, von Calamari fritti bis Linguine mit Scampi, die Produkte sind stets von ausgesuchter Qualität. Das hat natürlich auch seinen Preis.

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Rosso di Acqua e Sole

Gilt seit Jahren als bester Italiener in Linz. Ingmar Goetzloff präsentiert hier eine Cucina Italiana mit all ihren Facetten. Perfekte Pasta, köstliche Mehlspeisen. Außergewöhnlich: die Bistecca alla fiorentina mit Fleisch von Dario Cecchini, dem kultigen Selbstdarsteller, Gastronom und Gott der toskanischen Fleischhauer.

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Sole

Der musik- und kulturbegeisterte Gastronom Aki Nuredini etablierte hier in der Nähe der Wiener Staatsoper einen Treff, der seit über 30 Jahren von den berühmtesten Opernstars der Welt frequentiert wird. Zu den Stammgästen zählen etwa Stardirigent Zubin Mehta, die Operndiva Anna Netrebko und der ebenso weltberühmte Belcanto-Tenor Juan Diego Flórez.

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Mangia e Ridi

Piero Corapi aus Kalabrien ist ein überaus sympathischer Gastgeber, der genau weiß, was seine vielen Stammgäste wollen: eine klassische, süditalienische Küche, möglichst geradlinig und pur wie etwa ein perfekt mariniertes Thunfisch- oder Schwertfischcarpaccio, Spaghetti alle vongole wie aus dem Lehrbuch und einen Wildfang-Branzino in der Salzkruste, der mit viel Grandezza serviert wird.

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Trattoria La No

Der aus der Toskana stammende Mario Lorenzetti ist mit seinem Lokal vor einigen Jahren von der Dorotheergasse hierher in die Annagasse übersiedelt. Seine Frau Jizka leitet den Service. Beeindruckend die Produktqualität, stilsicher die toskanische Küche. Inmitten des Gastraums: ein kleiner Reifeschrank mit Dry-aged-Beef.

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Il Convento

Eine italienische Enklave am Franziskanerplatz in Innsbruck. Küchenchef Mimmo aus der Basilikata kreiert im Lokal von Angelika Conte mediterrane Speisen wie in Bella Italia. Die Patronin führt damit die Tradition fort, mit der Peppino Conte das Lokal etablierte, inklusive Küchenchef Mimmo, der bereits in Contes »Solo Pasta/Solo Vino« zum Team gehörte. Schöne Terrasse und gefragter Businesslunch.

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Erschienen in
Falstaff Nr. 01/2021

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Herbert Hacker
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