Falstaff hat Wolfgang Puck zum Interview getroffen. 

Falstaff hat Wolfgang Puck zum Interview getroffen. 
© Flughafen Wien

Interview: Wolfgang Puck feierte Grand Opening am Wiener Flughafen

Nach langer Vorbereitungszeit war es am Dienstag endlich so weit – Wolfgang Puck eröffnete mit über 120 geladenen Gästen sein erstes Restaurant »Wolfgang Puck Kitchen + Bar« in Österreich. Falstaff traf den »Celebrity Chef« zum Interview.

Dass man sich in der Ankunftshalle von Terminal 3 befindet, ist nach Betreten des »Wolfgang Puck Kitchen + Bar« in Schwechat eigentlich sofort vergessen. Das Markenzeichen, die gut ausgeleuchtete, offene Küche, die sich hinter einer Glasfront durch das halbe Lokal erstreckt, erweckt eher den Eindruck einer Bühne, die verheißungsvoll nach berühmten Speisen duftet. Wohliges Ambiente und aufmerksamer Service tun am Dienstag den 17. Mai ihr Übriges, um einen makellosen ersten Eindruck zu hinterlassen.

Ein Stück Hollywood

Auf über 700m² werden im Restaurant mit Bar und To-Go-Bereich moderne kalifornische Küche, »Signature Dishes« und – natürlich – österreichische Küche serviert. Auf der Karte steht »Tuna Tartar«, das im klebrig-süßen Sesamhörnchen gereicht wird, der berühmte »Chinois Chicken Salad«, welcher von vielen als Beginn der modernen Fusionküche gehandelt wird, die »Smoked Salmon Pizza«, die Puck einst spontan für Schauspielerin Joan Collins erfand, aber auch heimische Spezialitäten vom Wiener Schnitzel über Kärntner Kasnudeln aus Pucks Heimatort Sankt Veit an der Glan bis hin zur Sachertorte. Die Köche wurden allesamt in die USA geflogen, um in Pucks renommierten Küchen zu trainieren. Betrieben wird das Lokal am Flughafen nun vom Reise-Gastronomieunternehmen »SSP«.

Wolfgang Puck bald in der Stadt?

Spoiler: Es wird nicht das einzige Restaurant am österreichischen Boden bleiben. Altbürgermeister Michael Häupl, der – mit obligatorischem Spritzer in der Hand – gemeinsam mit Puck die erste »Smoked Salmon Pizza« anschnitt, kümmert sich wohl persönlich darum »uns einen Platz in der Stadt zu finden«, erklärte Puck bei der Eröffnung. »Ich freue mich so sehr, endlich nach Österreich zurückzukehren und unser Restaurant ›Wolfgang Puck Kitchen + Bar‹ am Flughafen Wien zu eröffnen, der das Tor für viele, viele Menschen aus ganz Mitteleuropa ist. Es ist eine großartige Erfahrung!« so Puck weiter.

Von links: Flughafen Wien-Vorstand Julian Jäger, SSP Continental Europe CEO Jeremy Fennell, Wolfgang Puck, Klaus Puck, Altbürgermeister Michael Häupl. 
© Flughafen Wien
Von links: Flughafen Wien-Vorstand Julian Jäger, SSP Continental Europe CEO Jeremy Fennell, Wolfgang Puck, Klaus Puck, Altbürgermeister Michael Häupl. 

Wolfgang Puck im Falstaff Interview

Falstaff: Wie fühlt es sich an, Ihr erstes Restaurant in Österreich zu eröffnen, fast fünfzig Jahre nach dem Beginn Ihrer Karriere in den USA?
Wolfgang Puck: Besser spät als nie. Ich schaue nie, wo wir aufmachen werden. Die Leute kommen zu uns und sagen »Wolfgang willst du ein Restaurant in Japan aufmachen, oder willst du ein Restaurant in New York, London oder Istanbul aufmachen?« Sie sagen, wenn sie einen Platz für uns haben und das nötige Geld, vor allem im Ausland, wo wir manchmal nicht genau wissen was los ist. Wir haben ein Lokal in Istanbul aufgemacht, wo wir auch sehr gute Freunde haben. Es ist eines der besten in Istanbul. Und die Besitzer vom Hotel in Budapest, dem »Matild Palace«, wo wir ein »Spago« eröffnet haben, sind aus der Türkei und so kam das Lokal in Budapest zustande.

Und warum eigentlich am Flughafen?
Gute Frage! Ich weiß auch nicht warum. Man hat uns gefragt und wir dachten, das könnte unser erster Schritt in Österreich sein und hoffentlich nicht der letzte. Vielleicht finden wir in der Zukunft einen Platz in der Stadt, zum Beispiel für ein »Spago«.

Können Reisende und Österreicher hier am Wiener Flughafen jetzt auch ein bisschen Beverly Hills‘ »Spago«-Luft schnuppern? Ist das Konzept hier anders?
Das Konzept ist mehr »middle of it all«. Es ist nicht so teuer, more casual, aber das Essen soll genauso gut sein, nur, dass wir nicht so viel Kaviar haben und nicht die teuersten Ingredienzien. Aber es soll genauso gut sein, wie eine Pizza oder ein Salat im »Spago«.

Sie kochen seit Jahren für die Oscarnacht. Inwiefern unterscheidet sich das Konzept für ein Restaurant am Wiener Flughafen von dem für eine Oscar Verleihung?
Am Flugplatz haben wir zum Beispiel die Pizza mit geräuchertem Lachs, oder gegrilltem Gemüse oder die »Tuna Cone«, das machen wir gleich. Und dann gibt es Sachen, die wir anders machen: Hummer haben wir zum Beispiel nicht. Asiatisches haben wir auch nicht so viel, wie bei den Oscars.

Während unseres Interviews war das Event schon in vollem Gange. 
© Flughafen Wien
Während unseres Interviews war das Event schon in vollem Gange. 

Und was wäre für Sie etwas, dass in keiner Küche fehlen darf?
Für mich sind das Wichtigste die Zutaten. Jeder Chef im Lokal weiß, dass wir die besten Zutaten einkaufen. Wir schauen auch nicht auf den Preis. Wenn es nicht die erste Qualität ist, dann besser nicht. Wir kaufen die besten Zutaten und schauen, dass wir sie nicht schlecht zubereiten.

Wo kommen die Zutaten für das Schwechater Restaurant her?
Es kommt viel aus der Gegend. Vom Schinken bis zum Käse, alles von da. Regional und saisonal.

Was war als »Celebrity Chef« Ihre eindrücklichste Begegnung mit einem Hollywoodstar?
Ich kenne so viele Leute schon seit so vielen Jahren. Zum Beispiel Sidney Poitier (Anm: Poitier verstarb im Jänner 2022) war der Pate für unsere Kinder. Mit Gene Kelly habe ich Ende der Siebziger Jahre Tennis gespielt. Für mich ist das ganz normal. Wenn man in Los Angeles lebt, ist das nicht so etwas Besonderes.

Sie haben mal gesagt, dass Sie nicht gern in die Vergangenheit schauen. Was wäre denn etwas, dass ein Wolfgang Puck aus der Zukunft Ihnen sagen würde?
Weitermachen und nie aufhören. Die Neugier nicht verlieren und immer etwas Neues versuchen. Nie das Risiko aufgeben. Ein Restaurant aufzumachen ist heutzutage immer ein großes Risiko, aber für mich gehört das dazu. Das macht mich glücklich.

Und wie fühlt es sich für Sie an nach längerer Zeit jetzt in Österreich zu sein?
Beruflich ist das natürlich neu. Privat war ich aber im September da, da hat mein Neffe geheiratet. Und 2019 waren wir Skifahren am Arlberg. In den letzten Jahren war ich eigentlich regelmäßig da. Zwar nicht so viel in Kärnten, dafür aber in Wien, Salzburg oder Tirol.

INFO

Wolfgang Puck Kitchen + Bar

Adresse: Terminal 3 Ankunftshalle
Flughafen-Wien 144 Ebene 0
1300 Schwechat

Öffnungszeiten: täglich 5 bis 22 Uhr

Telefon: +43 664 8355008

Ab einer Konsumation von 20 € kann in den Parkhäusern 3 und 4 kostenlos geparkt werden.

Fee Louise Schwarz
Fee Louise Schwarz
Digital Redakteurin
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