International Hotspot: »PURS«, Andernach
Die Entwürfe fürs ästhetische Gourmetrestaurant »PURS« stammen von Designer Axel Vervoordt.
© Michael Koenigshofer

Die Entwürfe fürs ästhetische Gourmetrestaurant »PURS« stammen von Designer Axel Vervoordt.
© Michael Koenigshofer
Da sage noch einer, die Gourmetküche sei auf dem absteigenden Ast. In Andernach ist sie quicklebendig! Denn dort hat die RD Gastro Gruppe von Rolf Doetsch ein einzigartiges kulinarisches Imperium geschaffen, dessen Glanzstück – neben der »Trattoria & Enoteca Ai Pero«, dem »YOSO« und einem luxuriösen Boutique-Hotel – das beeindruckend schicke Gourmet-Restaurant »PURS« ist.
Vom international renommierten Designer und Innenarchitekten Axel Vervoordt bis ins Detail durchdacht und ohne auffällige Dekorationen ästhetisch elegant durchgestylt, kann hier Christian Eckhardt, der zuvor in der »Villa Rothschild« in Königstein kochte, seine Kreativität voll ausleben (mittlerweile mit zwei Sternen gekrönt). Um das zu erleben, muss man das Menü bestellen, mindestens fünf Gänge für 150 Euro sind gesetzt. Kein Schnäppchen, aber die pure Lust am Essen!

Zwei-Sterne-Gang: gebeizte Makrele mit geräuchertem Tofu, Avocado und Miso.
© Michael Koenigshofer
Eckhardts Gerichte sind bis ins Detail durchdacht, aufs Wesentliche konzentriert und angerichtet mit viel Sinn für Ästhetik und Eleganz. Anschauen und bewundern, essen und geschmackliche Glücksmomente erleben: mal harmonisch, mal kontrastreich, immer von dynamisierender Feinheit und in pulsierenden Steigerungswellen raffiniert aufgebaut, in denen auch kleine Aromennuancen wichtig sind. Der erste geschmackliche Wow-Effekt ist ein gebackener Schweineschwanz mit Bärlauchgel, umspült von einem konzentrierten Gemüsesud.
Betörend gut der gebratene Carabinero, dessen Tatar mit Couscous gemischt und mit griechischem Joghurt verfeinert ist. Der perfekt pochierte Kabeljau wird begleitet von Fenchel- und Gurkensalat, Gurkensud und Kaviar, die gebratenen Rückenstücke vom Huhn serviert mit würzigen Morcheln, Kartoffelscheiben, einem Landei und fein geschnittenem Kopfsalat. Die Sellerie-Heu-Sauce zum Filet vom Black Angus ist eine Klasse für sich, ebenso wie die Kreationen der Patisserie: Eis aus Buttermilch und Zuckererbse auf Sauerampfer-Panna-cotta, beträufelt mit Granita von grünem Apfel und Limetten-Sauce.

Christian Eckhardt.
© Michael Koenigshofer
Bewertung

Essen 50 von 50
Service 19 von 20
Weinkarte 20 von 20
Ambiente 9 von 10
GESAMT 98 von 100
€€€
Fazit
Ein kulinarisches Erlebnis der Extraklasse mit einer ideenreichen Küche, die auf puren Geschmack setzt.
PURS
Steinweg 30–32
56626 Andernach
T: + 49 2632 9586750
purs.com
MEHR ENTDECKEN
-
PURS56626 Andernach, Rheinland-Pfalz, DeutschlandPunkte90
-
International Hotspot: »bu:r« in MailandEugenio Boer ist halb Niederländer, halb Italiener. Für seine Küche hat er sich von seiner Herkunft inspirieren lassen – und so erzählt...
-
International Hotspot: »Geranium«, KopenhagenKulinarische Höchstleistungen und nah am Spielfeld: Das Stadion des FC Kopenhagen beherbergt das »Geranium«, Dänemarks einziges...
-
International Hotspot: »Schloss Schauenstein«Feinmechaniker und Alchimist, Traditionshüter und Vorreiter – das alles ist Andreas Caminada, und zwar auf höchstem Niveau. Seit seiner...
-
International Hotspot: Casadonna RealeNiko Romito holt in seinem Drei-Sterne-Restaurant »Reale« das Allerbeste aus seinen Zutaten heraus – kein bisschen weniger und kein bisschen...
-
International Hotspot: »TaBar«, LubljanaDie »TaBar« ist das gallische Dorf des guten Geschmacks an der Touristenmeile Ljubljanas: feines Essen und spannender slowenischer Wein.
-
International Hotspot: »Miha Tofuten«, BangkokGroße Oper für Bohnenkäse: In seinem Restaurant in Bangkok schuf der Inder Gaggan Anand eine Bühne für Tofu feinster Art.
-
International Hotspot: Lakeside, HamburgDas Gourmetrestaurant in Hamburgs neuem Luxushotel »Fontenay« ist das Reich des Schweizers Cornelius Speinle. Ihm gelingt der Spagat...
-
International Hotspot: »Kerridge's Bar & Grill«, LondonDie Rotisserie von Englands neuem Superstar Tom Kerridge gilt gerade als heißeste Adresse der Hauptstadt – nicht zu Unrecht.