Für viele Menschen ist einzig der Preis entscheidend.

Für viele Menschen ist einzig der Preis entscheidend.
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Initiative gegen Dumpingpreise bei Fleisch

Jetzt Petition unterzeichnen! Heimische Landwirte werden wegen ständiger Rabatt-Aktionen unter Druck gesetzt. Das nützt den ausländischen Massenproduzenten und schadet den Tieren.

»Ein ganzes Huhn um zwei Euro, ein Kilo Schweinefleisch um weniger als fünf Euro oder ein Kilo Spareribs um weniger als vier Euro – ein umwelt- und tierfreundlicher Betrieb ist mit derart niedrigen Preisen nicht aufrechtzuerhalten.« WWF-Ernährungs-Expertin Helene Glatter-Götz bringt die Problematik der Dumping-Preise bei Fleisch auf den Punkt. Wie sollen kleinstrukturierte heimische Landwirte wirtschaftlich überleben können und wie soll unter diesem Preisdruck Tierwohl garantiert werden? 
Die Tierschutzorganisation WWF fordert daher einen Verzicht auf schädliche Rabatte im Supermarkt. Die ständige Rabattierung von Fleischprodukten ist Teil eines fatalen Kreislaufs, der nicht nur auf Kosten von Umwelt und Gesundheit geht, sondern auch die heimischen Landwirte stark belastet. Der Handel schielt auf Billigfleisch aus dem Ausland, wo industrielle Fleischproduktion zulasten des Tierwohls betrieben wird.

Handel und Politik gefordert

Vier Wochen hat der WWF Österreich Rabattaktionen von Supermarkt-Ketten gesammelt und analysiert. Einzelne Produkte, wie etwa Schweinsschnitzel oder gemischtes Faschiertes, sind fast dauerhaft stark rabattiert. Preisnachlässe um bis zu minus 50 Prozent sind keine Seltenheit.

Konkret könnte der vom WWF geforderte Verzicht auf Rabattaktionen für Billigfleisch im Fairnesskatalog des Lebensmitteleinzelhandels festgeschrieben werden. »Falls es hier zu wenig Bewegung gibt, müssen Umwelt-, Gesundheits- und Wirtschaftsministerin eine abgestimmte gesetzliche Lösung erarbeiten«, betont Glatter-Götz. »Politik und Handel sind gefordert, eine klima- und umweltfreundliche Ernährung stärker zu unterstützen.«

Herkunftskennzeichnung für Gastronomie

Zudem setzt sich der WWF für eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Fleisch in Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie aus. Während man in den Supermärkten schon genau nachvollziehen kann, woher das Schnitzerl kommt, ist man beim Wirten nur selten informiert. So kommt es vor, dass das Hühnerfleisch für eine Backhendlstation nicht vom benachbarten Zuchtbetrieb, sondern von zweifelhaften Farmen aus dem Ausland kommt.
Jetzt Petition unterzeichnen:
wwf.at/de/billigfleisch-stoppen
Weitere Infos & Tipps:
fleisch-ist-uns-nicht-wurscht.at

Bernhard Degen
Autor
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