Im Salzburger »Schmederer« bleibt die Küche kalt

Das Gourmetrestaurant musste seine Pforten schließen, die Arbeiterkammer berichtet von 15 arbeitsrechtlichen Problemfällen.

Nach einem aufwendigen Umbau schien Mario Kaltenbacher den Geschmack der Gourmets getroffen zu haben, denn die Bewertungen für das Salzburger Restaurant im Falstaff Restaurantguide waren überwiegend positiv. Hinter den Kulissen des »Schmederer« scheint es aber nicht nur gekocht, sondern auch gebrodelt zu haben, denn wie die Arbeiterkammer berichtet, seien 15 arbeitsrechtliche Problemfälle gemeldet worden.

Wie Souschef Marius Kneyder gegenüber dem ORF erzählt, habe er über die Festspielzeit sieben Wochen lang durchgearbeitet. In nur sechs Monaten sei er dem Bericht aus »Heute in Österreich« zufolge auf 845 Überstunden gekommen, über 400 davon wären ihm nicht bezahlt worden. Der Koch aus dem Ruhrgebiet hat in den sechs Monaten bei Schmederer von 89 Kilo auf 72 abgenommen. Da er gesundheitliche Schäden befürchtete, hat er gekündigt und sich an die Arbeiterkammer gewandt, die ihn arbeitsrechtlich vertritt. Chefkoch und Betreiber Mario Kaltenbacher konnte für eine Stellungnahme noch nicht erreicht werden. Die Homepage des Restaurants wurde bereits abgeschaltet.

(bed)

Bernhard Degen
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