Huwi Oberlader erfindet das Thema Hotel neu

»mama thresl« in Leogang inszeniert urbanen Lifestyle in alpinem Ambiente.

»urban soul meets the alps«. Der Slogan des neuen Hotels beschreibt die Philosophie der Priesteregg-Gründer Huwi und Renate Oberlader sehr treffend. Das Zielpublikum ist zwischen 30 und 50 Jahre alt, ist sportlich, feiert aber auch gerne. Dementsprechend ist auch das Hotel ausgelegt: Die Bar ist das Herz der Lobby, regelmäßig beschallen Live-DJs das eben eröffnete Hotel, aber um 0.30 Uhr ist Schluss, denn am nächsten Tag soll ja wieder Sport ausgeübt werden können. »Wir sind kein Wellness-Hotel«, sagt Oberlader im Gespräch mit Falstaff. Der erfahrene Touristiker weiß genau, dass dieses Thema in Leogang schon sehr gut besetzt ist. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich beispielsweise die vielfach prämierten Wellness-Hotels Salzburger Hof und Forsthofgut. Oberlader positioniert sich anders: Es gibt zwar einen Saunabereich mit Ruheraum, aber das war's auch schon. Die Schwerpunkte werden auf Sport und Party gelegt. Marketing wird fast ausschließlich über Social Media-Kanäle betrieben und per Sie ist perdu: Im Hotel sind alle per Du.

Über den Klettersteig ins Hotel
Schon vor dem Hotel zieht ein Kletterfelsen die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. Vom fast sieben Meter hohen Fels führt ein Klettersteig über eine Seilbrücke zum ersten Stock der Fassade und dann über die Hauswand und das Dach entlang ins Hotelinnere. Auch in der offenen Hotellobby dominiert ein Kletterfelsen mit Kletterwand, die bis unter das Dach reicht. Im obersten Stockwerk thront ein Chef's Table, der nur gebucht werden kann, wenn man hoch klettert. Darüber befindet sich nur noch die Dachterrasse mit Lounge-Möbeln, von der aus man einen großartigen Blick über die Bergwelt genießen kann. Im Keller sind praktische Merkmale vorrangig. Für Mountainbiker gibt es einen eigenen Waschraum für das geliebte Bike, das dann sogar in speziellen Schränken versperrt werden kann. Natürlich gibt es auch für die Skifahrer alle Annehmlichkeiten eines modernen Ski-Stalls. Das Hotel liegt nämlich nur wenige Schritte von der Talstation der Asitzbahn entfernt, dem Einstieg in den Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang sowie in den Bikepark.

Wein-Humidor über zwei Stockwerke
Nach dem Sport wird Party gemacht: Loungige Musik stellt eine wohltuende Alternative zum Schlager-Ramba-Zamba-Aprés-Ski dar. Und wer Glück hat, der sieht eine spektakuläre Performance am Hochtrapez oder mit einem Vertikaltuch, was zusätzlich Stimmung macht. An den Barbereich schließt sich in fließendem Übergang das Restaurant an. Neu interpretierte heimische Schmankerln wie die Pinzgauer »Bladln«, Steaks und Premium-Burger vom Lavasteingrill oder knackige Salate kommen hier auf die Teller. Die Küche ist komplett offen und es gibt einen offenen Kamin sowie mehrere Communal Tables. Ein weiterer Blickfang neben der Bar ist der über zwei Geschosse reichende Wein-Humidor.

Bau in Rekordzeit
Alpine Handwerkskunst trifft auf modern in Szene gesetzte Naturmaterialien wie Zirben- und Lärchenholz, Naturstein und Loden. Durch die vielen Glasflächen, die die Fassade immer wieder brechen, wird die Natur Teil des Hotelinneren. Sehr beeindruckend ist die Bauzeit von nur acht Monaten. Die Eröffnung Anfang Dezember war nur möglich, weil abgesehen vom Steinmauersockel tatsächlich alles komplett aus Holz gebaut wurde. Alle 50 Zimmer verfügen über einen Balkon, haben eigens für das Hotel angefertigte Felsenduschen sowie eine separate Toilette. Einige Zimmer sind größer und mit eigener Infrarotkabine und freistehender Badewanne konzipiert. Sechs weitere Zimmer locken nach einem anstrengenden Outdoor-Erlebnis jeweils mit einer exklusiven Dachterrasse inklusive privatem Hotpot und eindrucksvollem Blick auf den Asitz. Als Highlight verwöhnt ein Zirbenholzzimmer mit freistehender Badewanne, weitläufiger, privater Dachterrasse mit 40 Quadratmetern und eigener Außensauna sowie Hotpot den Gast.

Die Namenspatronin
Woher kommt eigentlich der Name »mama thresl«? Die Namenspatronin des Hotels ist die Mutter von Renate Oberlader. Eine charismatische Persönlichkeit, die nicht nur elf Kinder großgezogen, sondern »nebenbei« auch noch ein Transportunternehmen gegründet hat.

www.mama-thresl.com

(von Bernhard Degen)

Bernhard Degen
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