Hochkarätiger Edelbrand-Workshop von Del Fabro

Podiumsdiskussion der heimischen Brenner-Elite, Verkostung und Sensorik-Training.

Dass heimische Edelbrände schon lange kein Nischen-Thema mehr sind, bewies der rege Besucherandrang beim Edelbrand-Workshop von Del Fabro am Montag im Wiener »Platzhirsch«. Über 150 Gastronomen und Spirits-Interessierte folgten der Einladung von Getränke-Großhändler Del Fabro und lauschten vorweg den Ausführungen von Peter Hämmerle, dem Destillat-Experten des Falstaff-Verlags. Anhand von acht Proben demonstrierte der Journalist einerseits typische Brenn-Fehler wie Vorlauf und Nachlauf und zeigte andererseits hervorragend gemachte Brände.

Es folgte eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion, die von Rafael Topf, dem Experten für Edelbrände bei Del Fabro moderiert wurde. Walter Bauer (Freihof), Waltraud Jöbstl, Markus Wieser, Werner Retter, Valentin Latschen (Pfau), Harald Keckeis, Martin Schosser, David Gölles, Toni Vogl und Hans Reisetbauer diskutierten den Stellenwert, Trends und die Zukunft von hochprozentigen Köstlichkeiten in Österreich. Reisetbauer betonte, dass die Klarheit und die Qualität der heimischen Spitzen-Destillate weltweit einzigartig ist. Und er beklagt, dass das vielen der Brenner selbst gar nicht bewusst ist.

Auf eine Frage aus dem Publikum wurde erörtert, wie man Edelbrände in der Gastronomie weiter forcieren könnte. Die Brenner waren sich einig, dass eine gute Präsentation und Mitarbeiter-Schulungen zu mehr Umsatz führen können. Harald Keckeis unterstreicht, dass das Abendessen nicht nach dem Dessert vorbei ist und dass man als Gastronom auch den Preis kommunizieren sollte, da viele Gäste Angst vor einer zu hohen Rechnung haben. Walter Bauer von Freihof bemerkte, dass »das Autofahren bei Gratis-Schnäpsen nie ein Problem ist«.

Vor der allgemeinen Verkostung wurde von Rafael Topf noch die steigende Nachfrage nach Whisky angesprochen. Die Brenner bestätigten diesen Trend und Markus Wieser berichtete gar, dass er seit sechs Jahren eine jährliche Steigerung von 100 Prozent verzeichnen konnte. »Man darf aber nicht kopieren, was andere machen, sondern muss seinen eigenen Weg gehen«, sagt der Wachauer Whisky-Spezialist.

von Bernhard Degen


Bernhard Degen
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