Mastermind Heston Blumenthal in der Küche mit Ashley Palmer-Watts, Küchenchef im »Dinner by Heston Blumenthal«.

Mastermind Heston Blumenthal in der Küche mit Ashley Palmer-Watts, Küchenchef im »Dinner by Heston Blumenthal«.
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Heston Blumenthal erhält Auszeichnung für Lebenswerk

Der britische Spitzenkoch wird im Rahmen der World’s 50 Best Restaurants Gala 2017 am 5. April in Melbourne geehrt.

Er gilt als »verrückter Professor« der internationalen Gastronomie-Szene: der britische Spitzenoch und Autodidakt Heston Blumenthal, der im Rahmen der World’s 50 Best Restaurants Gala am 5. April in Melbourne für sein Lebenswerk ausgezeichnet wird. Sein Restaurant »The Fat Duck« wurde 2005 zum World’s Best Restaurant ernannt, war bereits fünf mal Nummer 2 in dem Ranking und hält seit zehn Jahren drei Michelin-Sternen. Im kleinen Ort Bray rund eine halbe Stunde westlich von London gelegen, gilt es als Pilgerstätte für Fans avantgardistischer Zubereitungsmethoden, hat Blumenthal doch flüssigen Stickstoff in der Spitzenküche salonfähig gemacht und den Genuss für alle Sinne etabliert. Sein wissenschaftlicher Zugang zum Thema zeichnen seinen Küchenstil ebenso aus wie seine Erkundungstouren durch die britische Koch-Geschichte.

Erlebnis für alle Sinne

Blumenthal, der im vergangenen Jahr seinen 50. Geburtstag feierte, ist viel beschäftigt. 2015 eröffnete er ein »The Fat Duck« auf Zeit in Australien (Falstaff hat berichtet), das über die Dauer von sechs Monaten ausreserviert war. Während dieser Zeit wurde das Stammhaus in Bray einem Umbau bzw. einer Renovierung unterzogen.
Das aktuelle Menü im »The Fat Duck« umfasst 17 Gänge und ist als von Märchen und Blumenthals Kindheitserinnerungen inspirierter Strandurlaub angelegt. Voller Neugierde, Entdeckungen und Abenteuer soll der nostalgische Trip sein, heißt es auf der Homepage des Restaurants. Dabei werden Gerichte wie »The Sound of the Sea« – verschiedene Meeresfrüchte, die von einem iPod mit Meeresrauschen und dem Kreischen von Möwen begleitet werden – oder »Counting Sheep« – ein Dessert, das mit dem Geschmack und dem Geruch von Babypuder, präsentiert auf einem schwimmenden Polster, an die frühe Kindheit erinner sollte – serviert.

«Meat Fruit»: Die Fleischfrucht wird im Londoner «Dinner by Heston Blumenthal» serviert.
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«Meat Fruit»: Die Fleischfrucht wird im Londoner «Dinner by Heston Blumenthal» serviert.

Einer der einflussreichsten Köche der Gegenwart

Gemeinsam mit seinem Entwicklungsteam hat Blumenthal hunderte innovative Techniken entwickelt, die Köche rund um den Globus beeinflussten. Selbst wenn man noch nie das Glück hatte, Blumenthals Kochkunst aus erster Hand zu genießen, so hat man sie vielleicht in Zitaten bereits in einem anderen Spitzenrestaurant auf dem Teller gehabt. Aber Blumenthals Einfluss erstreckt sich nicht nur auf die gehobene Gastronomie. Durch seine etlichen, international erfolgreichen TV-Serien und Kochbuch-Publikationen, in denen er seine Techniken in vereinfachter Form präsentiert, erreicht er auch jene, die üblicherweise nicht auf Sterneniveau dinieren.

Bray, London, Melbourne

Da »The Fat Duck« nur 40 Sitzplätze hat, ist es eine Herausforderung einen Platz zu ergattern. Aber es gibt ja auch noch weitere Locations, an denen man Blumenthals Gerichte genießen kann: Im Londoner »Dinner by Heston Blumenthal« – hält aktuell zwei Michelin-Sterne und war 2012 höchster Neueinsteiger in der World’s 50 Best Restaurants Liste – etwa kann man sich mit Blumenthals Gerichten auf eine kulinarische Zeitreise durch Großbritannien begeben. Dabei kommt man auch in den Genuss von Blumenthals legendärem Gericht »Meat Fruit« – ein Parfait aus Hühnerleber und Foie Gras, das mit Mandarinen-Gelee überzogen wird und optisch wie eine kleine Mandarine aussieht –, das zu den weltweit am öftesten auf Instagram geposteten Gerichten gehört.  

Eine Zweite Dependance des »Dinner by Heston Blumenthal« findet man in Melbourne, an jener Adresse, an der 2015 das Pop-Up stattgefunden hat. In Bray betreibt Blumenthal außerdem noch zwei Pubs und am Londoner Flughafen Heathrow ein leistbares Restaurant.

Noch einiges vor

Ob es noch zu früh ist Blumenthal für sein Lebenswerk zu ehren? Mitnichten, reicht das, was er bislang für die internationale Kulinarik bzw. Gastronomie geleistet hat doch mindestens für ein Leben. Blumenthal hat da seine ganz persönliche Antwort darauf: 

»I’m just starting.«
Heston Blumenthal, nach 20 Jahren »The Fat Duck«

Die bisherigen Preisträger des Lifetime Achievement Awards:

2016 – Alain Passard
2015 – Daniel Bouloud
2014 – Fergus Henderson
2013 – Alain Ducasse
2012 – Thomas Keller
2011 – Juan Mari Arzak
2010 – Eckart Witzigmann
2009 – Joël Robuchon
2008 – Gualtiero Marchesi
2007 – Alice Waters
2006 – Alber & Michel Roux
2005 – Paul Bocuse
www.theworlds50best.com

Marion Topitschnig
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