Herd-Rochaden: Neues von Döllerer, Schmederer und Tennerhof

Das »Kulinarium 7« schließt endgültig, Döllerer’s Genusswelten bis Mai und »Schmederer« sperrt wieder auf.

Der angekündigte Umbau des »Kulinarium 7« in Wien-Neubau fand nicht mehr statt. Patron Philipp M. Prodinger entschloss sich, nach 31 Jahren aus der Gastronomie auszusteigen und sein Restaurant zu verkaufen. Der neue Betreiber heißt Peter Ziegler, die beiden jungen Küchenchefs kommen aus dem »Fabios« und dem »Coté Sud«. Die Ausrichtung bleibt erhalten.

Döllerer schließt bis Mai
Das derzeit größte Investitionsprojekt der österreichischen Spitzengastronomie kommt in die Schlussphase. Am 8. Jänner schließen das Döllerer-Hotel und die beiden Restaurants im Zentrum von Golling, um ungestört die völlige Neugestaltung von Döllerer’s Genusswelten voranzutreiben. Durch den Ankauf von zwei Nachbarhäusern gewinnen sämtliche Bereiche mehr Platz. Das Wirtshaus wächst in doppelter Größe ins Nachbarhaus hinein. Die bislang sehr beengte Küchenfläche von Spitzenkoch Andreas Döllerer wird verdreifacht. Und das luxuriöse Genießerrestaurant übersiedelt in den hinteren Teil des Ensembles und erhält einen ­eigenen Garten. Dazu kommen zwölf neue Zimmer, ein kleiner Wellnessbereich und eine Bar. Einzig bei der Metzgerei bleibt alles beim Alten, sie ist auch während des Umbaus geöffnet. Die üblichen behördlichen Probleme bereiten Patron Hermann Döllerer gerade Kopfzerbrechen. Seine Ansage: »Spätestens am 1. Mai sperren wir wieder auf.«

»Schmederer« sperrt wieder auf
Der Eigentümerfamilie Kellerhals gelang es, nach dem Abgang von Mario Kaltenbacher einen neuen Pächter für seinen Gastronomiekomplex »Zum Schmederer« im Salzburger Parsch zu finden. Am 2. Dezember übernimmt mit Theo Muntigl ein routinierter Profi die Agenden. Muntigl leitete geraume Zeit den »Tennerhof« in Kitzbühel, ab Dezember 2010 führte er das neu adaptierte Hotel Schloss Münichau in Reith bei Kitzbühel und etablierte dort für seinen langjährigen Küchenchef Thomas Dreher das Restaurant »Ritterstern«. Während Dreher im eben von den Guides hoch bewerteten Res­taurant weiterkochen will, kehrte Muntigl dem Hotel den Rücken und ist auf die Eigentümer auch nicht gut zu sprechen. Im »Schmederer« will Muntigl eine leistbare und dabei sehr hochwertige Gastronomie etablieren. Sein primäres Zielpublikum sind die Salzburger, das Preisniveau soll so sein, »dass man sich mehrmals im Monat leisten kann, zu uns zu kommen«. Muntigl, der auch selbst das Kochen erlernt hat, versteht sich als Coach seines jungen neuen Küchenchefs aus Gmunden, Jürgen Wolfsgruber, der einst bei Altmeister Rudolf Grabner gelernt hat. Sein »neues Kind« hält er für »einen der schönsten gastronomischen Plätze Österreichs«.


Text von Alexander Bachl
aus Falstaff Nr. 8/2011

Alexander Bachl
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