Herd-Rochaden
In Wien und der Steiermark schließen sich kulinarische Türen, an neuen Feinschmeckerkonzepten wird aber schon gebastelt.
Gäbe es eine Liste gefährdeter Restaurantarten, man müsste die letzten Luxusrestaurants Wiens eintragen. Seit der bekannt gewordenen Schließung des Restaurants Meinl am Graben per Ende April herrscht in der Bundeshauptstadt endgültig gastronomischer Notstand. Um den auf die Straße gesetzten Küchenchef Joachim Gradwohl muss man sich keine Sorgen machen, laut gegenüber Falstaff bestätigten Informationen wird er die Gastronomie im neuen Shangri-La Hotel am Schubertring leiten, Eröffnung ist Ende 2010.
Krise in der Steiermark
Aus der Steiermark kommt die jüngste Hiobsbotschaft: Didi Dorner, aktueller Steiermark-Sieger im Falstaff Restaurantguide, hat die Küche im Landhaus Stainach stillgelegt. Das von einem Investor finanzierte und exakt nach Dorners Vorstellungen konzipierte Restaurant mit Zimmern war nicht einmal zwei Jahre in Betrieb. Dorner entwickelt ein neuartiges Konzept und sagt vorläufig nicht mehr dazu.
Und noch eine steirische Adresse ist nicht mehr: Das im Guide mit zwei Gabeln sehr gut bewertete Restaurant des »life medicine Resort« in Bad Gleichenberg wird in dieser Form nicht weiter betrieben. Das Angebot des wunderschönen Designhotels wird auf das übliche Kurniveau heruntergefahren, 29 Mitarbeiter werden gekündigt.
Eröffnungen im Herbst
Harald Brunner hat mit seinen Investoren die Detailplanung für sein Lokal im ehemaligen Schwarzen Adler in Wien-Margareten abgeschlossen. Brunner will ein lange geplantes Rotisserie-Konzept verwirklichen: Große Fleischstücke und Qualitätsgeflügel werden am offenen Prachtherd der Profi-Luxusmarke Molteni gebrutzelt. Eröffnet wird »Brunners Rotisserie und Bar« im Frühherbst.
Mario Plachuttas jüngstes Projekt trägt den Arbeitstitel »Plachutta bei der Oper« und wird als urbanes Qualitätsgasthaus sein Portfolio ergänzen, ohne das Stammhaus in der Wollzeile zu konkurrenzieren. Voraussichtlich wird im Oktober aufgesperrt.
aus Falstaff 03/2010