Happy Birthday Weinviertel DAC!

Zum zehnten Geburtstag des ersten DACs des Landes gibt es einen Rück- und Ausblick.

Während der jüngste DAC mit dem Neusiedlersee DAC gerade erst aus der Taufe gehoben wurde (Falstaff.at hat berichtet) feiert ein anderer bereits sein zehnjähriges Jubiläum: der Weinviertel DAC – ein Grüner Veltliner, der sich durch eine hell- bis grüngelbe Farbe und einen fruchtig, würzig-pfeffrigen Geschmack auszeichnet. Er wird trocken ausgebaut, darf weder einen Holz- noch einen Botrytiston aufweisen und hat einen Alkoholgehalt von 12 bzw. 12,5 Vol.-%.

Sich behaupten
»Eine pfeffrige Erfolgsgeschichte«, wie Weinbaupräsident Josef Pleil anlässlich der Pressekonferenz im Wiener Traditionscafé »Demel« rückblickend feststellt. Ausgehend vom EU-Beitritt Österreichs und der daraus resultierenden »Angst«, das kleine Weinland Österreich würde aufgrund der internationalen Konkurrenz auf dem Weinmarkt nun auf der Strecke bleiben, bestand Handlungsbedarf. »Damals haben sich die Winzer überlegt, ob sie ›Weinviertel‹ überhaupt noch auf die Etiketten schreiben sollten«, verdeutlicht Roman Pfaffl, Vorsitzender des Regionalen Weinkomitees Weinviertel, die Situation vor der Einführung des Weinviertel DAC.

Die Ziele
Aller Anfang ist schwer, so das bekannte Sprichwort, das auch im Hinblick auf die Etablierung des Weinviertel DAC zutrifft. Die Profilierung über das Weinbaugebiet – und nicht etwa über die Sorten, wie es beispielsweise in Deutschland üblich ist – mit den dazugehörigen gesetzlichen Voraussetzungen, wurde schließlich mit der Einführung der DAC-Systematik (die Abkürzung steht für Districtus Austriae Controllatus) erreicht. »Die Ziele der Einführung des Weinviertel DAC waren eine qualitative Aufwertung der Weine aus dem Weinviertel, die Schaffung eines unverwechselbaren Profils der Weine und eine konsequent durchgeführte Marketingstrategie, die dem Weinviertler Wein neue Märkte erschließen sollte. Eine damit einhergehende Anhebung des durchschnittlichen Preisniveaus wiederum sollte Winzern und Händlern eine höhere Wertschöpfung ermöglichen und die Basis für eine Listung bei Handel und Gastronomie schaffen«, erläutert ÖWM-Chef Willi Klinger.

Josef Pleil, Roman Pfaffl und Willi Klinger / Foto: © Breneis

Effekte
In den vergangenen zehn Jahren hat sich viel getan: So etablierte das Regionale Weinkomitee Weinviertel auch ein zusätzliches Zertifizierungssystem, um den Winzern zu ermöglichen, kontinuierlich an sich und der Qualität ihrer Weine zu arbeiten. Im Weinviertel gab es nach der Einführung des DAC eine regelrechte »Aufbruchstimmung«. »Es wurden Investitionen in der Höhe von 9 Mio. Euro getätigt«, führt Roman Pfaffl aus, »ohne Perspektiven hätte das wohl niemand gemacht.«

Aus einem DAC wurden mittlerweile acht, doch die Bestrebungen im Weinviertel verhalf nicht nur der Region zu »neuem Selbstbewusstsein«, wie Pfaffl betont. Sie beflügelten auch andere Weinbaugebiete, es ihnen gleich zu tun. »Die Idee hat andere Gebiete ›angesteckt‹«, so Klinger.

Reserve
Um das Profil der DAC-Region weiter zu schärfen, wurde mit dem Jahrgang 2009 die Reserve-Kategorie eingeführt. Dank dieser konnten die Winzer nun Grüne Veltliner abfüllen, die mit einem Minimum von 13 Vol.-% etwas kräftiger ausfallen, als der klassische Weinviertel DAC und die Nachfrage nach lagerfähigen Weinen bestens abdecken. Außerdem konnte so die klare Struktur und der Aufbau des DAC-Systems unter Beweis gestellt werden.

Ausblick
In Zukunft ginge es darum, das Weinviertel und den Weinviertel DAC weiter zu stärken und »auch die kleinen Betriebe wettbewerbsfähig zu halten«, so Pleil. Trotz des vergleichsweise klein strukturierten Weinbaus sei das Weinviertel bereits extrem gut auf dem Markt aufgestellt und bewege sich auch international höchst erfolgreich. Auch der Weintourismus werde in Zukunft ein großes Thema sein, weswegen ab heuer auch erstmals je ein Weintourismus-Vertreter in die Regionalen Weinkomitees aufgenommen wurde. Einen ersten Höhepunkt wird die Symbiose aus Weinkultur, Kulinarik und Tourismus in der niederösterreichischen Landesausstellung 2013 finden, die unter dem Motto »Brot und Wein« stehen wird. Als offizieller Landesausstellungswein wird selbstverständlich ein pfeffriger Weinviertel DAC ausgeschenkt werden.

Der Jahrgang 2011
Für den noch jungen Jahrgang 2011 können die Weinviertler Winzer eine positive Bilanz ziehen. Nach zwei Jahrgängen mit geringen Erntemengen liegt der Ertrag erstmals wieder im Normalbereich. Gesundheit und Reifezustand der Trauben zur Lese waren mehr als zufriedenstellend, was sich in der hervorragenden Qualität des 2011er Jahrgangs widerspiegelt.

www.weinvierteldac.at

(Marion Topitschnig)

Marion Topitschnig
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