Der Mako-Hai zählt zu jenen Arten, die Menschen gefährlich werden können.

Der Mako-Hai zählt zu jenen Arten, die Menschen gefährlich werden können.
© Adobe Stock

Hai-Attacke im Roten Meer: Die Fakten

Zwei Urlauberinnen starben nach Hai-Attacken in Ägypten. Wie gefährlich sind Haie?

Hai-Attacken kommen sehr selten vor, doch nun gibt es zwei Todesopfer in Ägypten: Vorigen Freitag ist eine Urlauberin aus Österreich nach dem Angriff eines Hais gestorben. Die 68-jährige Frau, die sich bereits seit mehreren Wochen in Ägypten aufgehalten hatte, war im Roten Meer in der Nähe von Hurghada von einem Hai angegriffen worden. Wegen ihrer schweren Verletzungen starb sie noch auf dem Transport ins Krankenhaus an einem Kreislaufversagen. Nun wurde bekannt, dass auch eine zweite Urlauberin nach einer Hai-Attacke gestorben ist. Die rumänische Urlauberin dürfte von demselben Hai attackiert worden sein. Auch dieser Vorfall dürfte vorigen Freitag passiert sein.

Die ägyptischen Behörden haben den Strandabschnitt bei Sahl Hasheesh, rund 20 Kilometer vom Flughafen Hurghada entfernt, derzeit gesperrt. Alle Aktivitäten im Meer, unter anderem Schwimmen und Schnorcheln, wurden verboten. Es ist noch nicht bekannt, ob die rumänische Urlauberin an einem bereits gesperrten Abschnitt ins Meer gegangen war.

Wie gefährlich sind Haie?

Das wirft die Frage auf, wie gefährlich das Schwimmen und Tauchen an jenen Stellen ist, an denen Haie vermutet werden. In Ägypten sind Hai-Attacken jedenfalls nichts Ungewöhnliches, in regelmäßigen Abstanden kommt es zu Angriffen und sogar zu Todesfällen: 2010 wurde eine deutsche Urlauberin von einem Hai getötet, in diesem Jahr kam es auch zu Angriffen auf ukrainische Urlauber – einer verlor ein Bein, ein anderer einen Arm. 2015 starb ein deutscher Reisender nach einer Hai-Attacke, 2018 ein Tourist aus Tschechien. Die jüngsten Angriffe dürften laut ersten Berichten von einem Mako-Hai verübt worden sein, es gibt aber auch weitere Arten im Roten Meer wie Weißspitzen-Hochseehaie, Hammerhaie und Seidenhaie. Schon 2010 hatten Experten vermutet, dass illegale Fischerei oder das verbotene Anlocken von Haien mit Futter zu den bedrohlichen Situationen geführt hätten.

Attacken geschehen selten

Hai-Attacken sind weltweit ausgesprochen selten, wenn man die Zahl der Menschen betrachtet, die im Meer schwimmen, tauchen, schnorcheln oder andere Sportarten betreiben. Schätzungen zufolge halten sich Menschen weltweit 40 Milliarden mal pro Jahr im Meer zu diesen Aktivitäten auf. Im Vorjahr gab es weltweit 73 Angriffe von Haie auf Menschen, 9 endeten tödlich. Das liegt ziemlich im Schnitt der vergangenen Jahre; jährlich sterben 5 bis 10 Menschen bei Hai-Attacken. Laut dem »International Shark Attack File« aus Florida wurden seit 1958 rund 2700 Haiunfälle registriert. Laut den Forschern, die diese Statistik betreiben, sind oftmals Eingriffe in die Natur die Hauptursache: So kam es Anfang der 1990er im brasilianischen Recife zu auffällig vielen Attacken – die  Tiere waren nach der Zerstörung ihres Lebensraums in Baderegionen abgedrängt worden. Auch starker Schiffsverkehr oder Unterwasserbohrungen könnten nach Ansicht einiger Forscher zur Häufung von Attacken führen. Zu den gefährlichsten Regionen für Schwimmer zählen New Smyrna Beach in Florida, Oahu (Hawaii), die australische Ostküste bei Brisbane, die Küste von Gansbaai in Südafrika und das bereits erwähnte Recife.

Andere Tiere sind gefährlicher

Der Hai zählt dabei bei weitem nicht zu den gefährlichsten Tieren der Welt: Durch Schlangenbisse sterben jährlich Schätzungen zufolge rund 100.000 Menschen. Auch Krokodile töten jährlich mehr als 1000 Menschen, Nilpferde mehr als 500, Elefanten rund 100.

Redaktion
Mehr zum Thema
Hurghada führt die Liste der meistgebuchten Osterdestinationen an.
Reise
Top 10 Osterdestinationen
Um die Osterzeit herum warten in vielen südlichen Regionen sommerliche Temperaturen. Wir...
Von Derya Metzler