Gut so! - Genuss mit mehr Wert

Nachhaltig, fair und sozial produzierten Lebensmitteln sowie ihren Herstellern wird nun eine Plattform geboten.

Was haben der luftgetrocknete Edel-Schopf vom Labonca-Biohof, der Waldviertler Emmer-Reis vom Meierhof und der 20 Monate gereifte Schnifener Bergkäse gemeinsam? Sie alle tragen das Qualitätszeichen »gut so!«, mit dem »Produkte hinter denen mehr Leistung steckt« erkennbar gemacht werden, erklärt Hermann Hagspiel, Geschäftsführer der fairea GmbH.

Strenge Auflagen
Die fairea GmbH ist eine Non-Profit-Organisation und 100-prozentige Tochter des Ökosozialen Forums. Mit dem Qualitätsprogramm gut so! engagiert sie sich für Lebensmittel, die authentischen Geschmack, handwerkliche Tradition und nachhaltige Produktion miteinander verbinden. »Gut so! sollte eine Plattform für Hersteller sein, die sich abheben wollen«, ergänzt Hagspiel. Die Produkte müssen bis zu 200 Kriterien erfüllen, um mit einem gut so! Zertifikat versehen zu werden. Der Zertifizierungsprozess enthält eine Selbstbeurteilung des Produzenten, danach werden diese Angaben geprüft und objektiv bewertet. Das Produkt muss dann noch den Geschmackstest einer geschulten Fachjury bestehen. 

Produktverkostung der gut so! Produkte im Restaurant Schon Schön./Foto: Sturm, fairea GmbHKleines Sortiment
Aufgrund der strengen Auflagen schaffen es nur wenige ausgewählte Produkte, in das gut so! Sortiment aufgenommen zu werden. Derzeit sind Molkerei- und Urgetreideprodukte, Brot und Spargel sowie Fleisch- und Wursterzeugnisse von Schwein und Rind mit dem Qualitätszeichen versehen. Allen gemeinsam ist, dass sie die fünf zentralen gut so! Kriterien erfüllen: Sie werden zukunftsorientiert bzw. nachhaltig produziert, es findet ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Konsumenten statt, die Hersteller gewährleisten, dass sie fair mit ihren Mitarbeitern umgehen und eine naturnahe Produktion im Hinblick auf die Bewahrung der natürlichen Vielfalt anstreben sowie eine respektvolle und artgerechte Tierhaltung betreiben.

Schritt für Schritt
Transparenz kann als zentrales Anliegen von gut so! betrachtet werden. Dadurch kann der Konsument genauestens nachverfolgen, woher sein Produkt kommt und welchen Weg es in der Produktionskette zurückgelegt hat. Schritt für Schritt möchte man auch den Vertrieb der Produkte aufbauen. Je nach Produzenten sind die Lebensmittel in den lokalen Geschäften erhältlich, einige findet man auch bereits in ausgewählten Supermärkten. »An der Umsetzung eines Online-Shops sowie einem österreichweiten Vertriebssystem wird gearbeitet«, so Hermann Hagspiel.

Käsevariation/Foto: Sturm, fairea GmbH»Was sagt mir die Butter?«
Im Rahmen einer Verkostung der gut so! Produkte mit Sensorikschulung konnte man sich ein Bild vom Sortiment machen. Genuss mit allen Sinnen stand am Programm als Roman Steger - Koch und Genussschule-Gründer - und Elisabeth Buchinger - Sensoriktrainerin - die gut so! Produkte präsentierten. Steger ist es ein Anliegen, einen »ungewöhnlichen Blick aufs Essen zu lenken und das Thema Essen anzureichern«. Die gut so! Produkte passen also laut seinen eigenen Aussagen hervorragend zur Philosophie des Kochs.

Den Unterschied schmecken
Auf dem Menü standen zweierlei Risotto von Emmer (Urweizen) und Waldstaude (eine alte Roggenart) mit Sellerie sowie eine Käseauswahl. Unter der Anleitung von Elisabeth Buchinger wurde »geschnüffelt«, gekaut und gekostet - Aha-Effekt inklusive. Denn die Devise lautet: Sich Zeit nehmen und sich wieder bewusster auf die Produkte und das, was man isst einlassen.  

www.fairea.at

(von Marion Topitschnig)

Marion Topitschnig
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