Gsellmann mit neuer Handschrift

Beispiele für den neuen Weinstil von Junior Andreas: Pannobile rot 2011 und Traminer Spiegel 2011.

Vater und Sohn verschmelzen ihr Wissen, ihre Arbeit, ihre Weine ab nun unter dem Namen Gsellmann Andreas und zelebrieren dies mit neuen Etiketten als Liebeserklärung an die Natur. Bisher waren diese nämlich bunt, poppig und leuchteten förmlich in den Regalen - sie sollten damals, nach Umstrukturierungen
im Golser Weinbaubetrieb, vor allem auffallen. Andreas Gsellmann, 28, hängt nun quasi die Discokugel ab. Die Etiketten sind ihm zu laut geworden. Zu laut für einen Weinbaubetrieb, der seine Produkte so natürlich wie möglich herstellen will.

Seit 2007 sind Andreas und Hans eifrig dabei, komplett auf biologisch-dynamischen Weinbau umzustellen – und bereits knapp vor dem Ziel. Dieses Thema greifen nun zwei stilisierte Hände auf den Etiketten auf. »Als Weinbauer schöpft man vom Boden, von den Weingärten. Gleichzeitig ist man auch Erschaffer«, beschreibt Andreas Gsellmann, der nun für den neuen Weinstil verantwortlich ist. »Die neuen Etiketten spiegeln wider, was drinnen ist: Handarbeit, Achtsamkeit, Finesse.«

Zwei Beispiele der neuen Handschrift sind die Weine Pannobile rot 2011 und Traminer Spiegel 2011.

Pannobile rot 2011
Foto beigestelltDunkles Rubingranat, schwarzer Kern, violette Reflexe, zarter Wasserrand. Mit feiner Edelholzwürze unterlegte schwarze Beerenfrucht, dunkle Mineralik. Saftig, elegante Textur, frische Kirschenfrucht, gut eingebaute Tannine, bleibt haften, ein harmonischer Speisenbegleiter.
(91-93 Falstaff-Punkte)

Traminer Spiegel 2011
Kräftiges Gelbgrün, noch hefetrüb. Feine Rosenblätter, typische Nuancen von Eibischteig, Orangenzesten. Straff, mineralisch, trockene Stilistik, sehr salzige Mineralik im Abgang, wieder feine Eibischnote im Nachhall.
(90-92 Falstaff-Punkte)

Das Weingut Gsellmann Hans & Andreas in der Falstaff Weindstenbank.

(bed)

Bernhard Degen
Autor