Der rote Rappelkopf zu Besuch in Wien.
Auf Einladung des Weinhandelshauses Morandell in Wörgl in Tirol trafen sich Vertreter der Presse in Wien, um gemeinsam mit rund weiteren 150 Kollegen in zwölf Ländern via Videowall das 20-jährige Jubiläum seines Vorzeige-Sangiovese namens Testamatta zu feiern. Das im Herbst des letzten Jahres im 3. Bezirk eröffnete Restaurant »Schakko« diente als stylische Kulisse für die Präsentation einer ganzen Serie des charaktervollen Rotweines, dessen Trauben aus zwei uralten Weingärten stammen, die im Norden und im Süden von Florenz liegen.
Bibi Graetz stammt aus einer Künstlerfamilie mit israelisch-norwegischen Wurzeln, bereits seine Eltern haben Reben in die toskanische Erde gepflanzt. Graetz greift auch selbst zum Pinsel, und dies wie beim Wein mit großem Talent, wie die Etiketten seiner Weine beweisen. Er selbst bezeichnet den Testamatta schon gerne einmal als »Pétrus der Toskana«, mit einem Letztverbraucherpreis von € 99,90 ist er zwar in der Oberliga angesiedelt, im Vergleich zum angesprochenen Pomerol aber fast noch ein »Schnäppchen«.
Graetz produziert einen zweiten, noch rareren Sangiovese namens Colore, dessen Name darauf verweist, dass dieser ursprünglich aus Colorino erzeugt wurde, dieser hat aber in der Zwischenzeit Sangiovese aus besonders alten Parzellen Platz gemacht. Von beiden Weinen gibt es auch einen Weißwein, der Testamatta Bianco wird aus der hervorragenden Sorte Ansonica hergestellt, die auf Terrassenanlagen auf der Insel Giglio wächst.
Die Serie der diese Woche in Wien präsentierten Weine zeigte die Entwicklung dieses heute so gesuchten toskanischen Superrotweines, der sich von seinen Anfängen als eher konventioneller Supertuscan immer stärker zu jenem Charakterkopf, geprägt von den Trauben aus uralten Rebstöcken, entwickelt hat. Hier geht es im Tiefgang und Frische, angestrebt ist regionale Typizität und nicht Internationalität.
