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Griechisches Olivenöl im Falstaff-Check

Olivenöle aus Griechenland sind in den Super­märk­ten stark vertreten und preislich attraktiv. Doch wie gut ist die Qualität?

Kaum ein Produkt ist so schwer zu verstehen wie Olivenöl. In den mediterranen Ländern ist es unverzichtbarer Bestandteil der jeweiligen Landesküchen. Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach der höchsten Qualitätskategorie Extra Virgin bzw. Extra Nativ. Nur die besten Öle, die klar definierte technische und sensorische Voraussetzungen erfüllen, dürfen diese Bezeichnung tragen. Zu bedenken gibt uns aber das überwältigende Angebot an Ölen der höchsten Kategorie zu erstaunlich niedrigen Preisen. Qualität kostet. Nirgendwo sonst stimmt dieser Stehsatz so treffsicher wie bei Olivenöl. Die Herstellung von hochwertigem Öl ist derart aufwendig, dass sich Schleuderpreise und Extra-Virgin-Qualität von vornherein ausschließen. Tatsächlich zweifelten die erfahrenen Verkoster der Falstaff-Jury bei einigen Ölen an, dass es sich sensorisch um die angepriesene höchste Qualitätsstufe handeln kann, da Fehltöne erkannt wurden. Nur die besten zehn von 19 verkos­teten Produkten haben es in nebenstehende Wertung geschafft.

Die Jury

Heinrich Zehetner (Olivenöl-Experte), Eugenio Rigo (Olivenöl-Aficionado, Generaldirektor »The Ring Hotel Vienna«), Elina Georgosopoulou (Inhaberin Feinkostgeschäft »Rosmarin«), Lefteris Dermitzakis (Inhaber Restaurant »Orpheus«), Romana Fertl (Sensorikerin, OpenSense), Alexander Andreadis (»Andreadis Estate Wines«), Daniel Kellner (Küchenchef »Buxbaum«). Danke an die Gastgeber des »Orpheus« in Wien!
© Stefanie Starz
Heinrich Zehetner (Olivenöl-Experte), Eugenio Rigo (Olivenöl-Aficionado, Generaldirektor »The Ring Hotel Vienna«), Elina Georgosopoulou (Inhaberin Feinkostgeschäft »Rosmarin«), Lefteris Dermitzakis (Inhaber Restaurant »Orpheus«), Romana Fertl (Sensorikerin, OpenSense), Alexander Andreadis (»Andreadis Estate Wines«), Daniel Kellner (Küchenchef »Buxbaum«). Danke an die Gastgeber des »Orpheus« in Wien!

Passend zum Griechenland-Schwerpunkt dieser Ausgabe wurden nur hellenische Olivenöle verkostet. Bei aller Problematik von Pauschalurteilen ist festzuhalten, dass griechischen Produzenten noch ein Strukturwandel bevorsteht, den Mitbewerber aus Italien oder Istrien zum Teil schon vollzogen haben. Doch auch in Griechenland üben junge und qualitätsbesessene Produzenten Druck aus. Allerdings fehlt es aufgrund der Wirtschaftskrise vielerorts am nötigen Geld, um dringend notwendige Investitionen durchzuführen.

* Bei der Reihung wurden die Nachkommastellen berücksichtigt.
Die Proben wurden anonym eingekauft. Es wurden 19 Produkte verkostet, nur die besten zehn werden hier veröffentlicht. Die Auswahl der Produkte und Märkte erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Erschienen in
Falstaff Nr. 03/2018

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Bernhard Degen
Autor
Waltraud Winding
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