In dem loftartigen Restaurant in Stockholm wird saisonale Northern Cuisine geboten.
Die Insel Lilla Essingen – »kleines Essingen« – ist so unspektakulär wie ihr Name. Doch zwischen den ruhigen Wohnanlagen, in einem ehemaligen Fabrikgebäude, versteckt sich mit dem »Lux« ein Gourmetjuwel. Es ist typisch schwedisch eingerichtet, mit dezenten Holztischen, Sesseln in freundlichen Farben und Bänken mit hohen Lehnen für die heilige Privatsphäre. Hinter den Kulissen dieses loftartigen Lokals hat Henrik Norström fünf junge Gastroprofis um sich versammelt, um gemeinsam eine saisonale Northern Cuisine zu kreieren, die von Michelin-Testern bereits mit einem Stern versehen wurde.
Mittags isst man à la carte, und den Auftakt bildet ein schaumiger Gruß aus der Küche: Karottensuppe in einer Espressotasse. Die Vorspeise aus zart geräuchertem Rentierfilet, Waldpilzen und Gelber Bete ist einladend angerichtet und überzeugt durch dezente Überraschungen statt geometrischer Formen: ein Tupfer zarter Pilzcreme, gebettet in eine gebogene Radieschenscheibe, zeugt von Liebe zum Detail. Es folgt eine Kreation aus Zanderfilet und Forellenrogen, dazu grünes Tomaten-Brokkoli-Gemüse und Tatarsauce. Den Köchen gelingt der kulinarische Spagat zwischen Wald und Meer – den beiden Polen der schwedischen Natur. Butterweiches Lamm mit Karotten, Kroketten und der perfekten Bratensauce bildet die traditionellere Alternative unter den Hauptgängen. Insgesamt schafft es nur eine Handvoll ausgewählter Gerichte auf die Mittagskarte. Wen die begrenzte Auswahl stört, den entschädigt mit Sicherheit der Ausblick von der Terrasse direkt am Wasser – oder das Diner, das Gelegenheit bietet, tiefer in die nordische Küche einzutauchen: Abends steht neben einzelnen Speisen das durchschnittlich neungängige Verkostungsmenü zur Auswahl.
Bewertung
Essen 46 von 50
Service 17 von 20
Weinkarte 16 von 20
Ambiente 8 von 10
Gesamt 87 von 100
Lux
Primusgatan 116
11276 Stockholm, Schweden
T: +46/(0)8/619 01 90
Di.–Fr. 11.30–14 Uhr und 18–23 Uhr, Sa. 17–23 Uhr
www.luxstockholm.com
Text von Lisa Arnold
Aus Falstaff Nr. 02/2013
