Gourmetguide International, Teil 4: Kødbyens ­Fiskebar

Ausgerechnet in einer ehemaligen Fleischmarkthalle befindet sich das beste Fischrestaurant Kopenhagens.

Große Fischesser sind sie ja nicht, die Dänen. Das beweist schon ein Blick in die Supermärkte, wo das Angebot an Fisch und Meeresfrüchten kaum größer ist als hierzulande – und sich auf geräucherten und frischen Lachs, Schollenfilets und eingelegte Heringe beschränkt. Selbst einen Fischmarkt wird man in der Hauptstadt vergeblich suchen – ihrer Lage auf einer Insel in der Ostsee und der Kleinen Meerjungfrau als Wahrzeichen zum Trotz. Darum überrascht es nur bedingt, dass das beste Fischrestaurant der Stadt ausgerechnet in einer ehemaligen Fleischmarkthalle untergebracht ist. Über dem Eingang des gestylten Lokals auf dem Areal der stillgelegten Schlachthöfe im hippen Stadtteil Kødbyen prangt noch das Relief eines Stiers.

Der »Noma«-Effekt
Stimmung wie Speisenangebot sind ein perfektes Beispiel für die positiven Einflüsse, die René Redzepis Restaurant »Noma« auf die Gastroszene Kopenhagens hat – was auch daran liegt, dass hier mehrere Eleven des Meisters in der Küche tätig waren bzw. sind. Gekocht und dekoriert wird vorrangig, aber nicht ausschließlich, mit lokalen (also skandinavischen) und saisonalen Ingredienzien wie natürlich in erster Linie den extrem frischen Meerestieren sowie Wildkräutern, Seegras und den inzwischen klassischen Zutaten der »New Nordic Cuisine« wie Sanddorn und Stachelbeeren. Abgesehen von rohen Schalentieren, darunter eine Auswahl verschiedener Austern-Arten oder hervorragend zubereitete Klassiker wie Fish and Chips, die mit knackigen Pommes frites serviert werden, besticht die Küche durch kreative Kleinode wie etwa Scampi mit geräuchertem Knochenmark und eingelegter Zwiebel. Und das alles zu – nicht nur für dänische Verhältnisse – moderaten Preisen. Die Weinkarte ist klein, dafür aber mit einigen Österreichern und Deutschen bestückt.

Bewertung
Essen 43 von 50
Service 16 von 20
Weinkarte 16 von 20
Ambiente 8 von 10
Gesamt 83 von 100


Kødbyens Fiskebar
Flæsketorvet 100, 1711 Kopenhagen, Dänemark
T: +45/32 15 56 56
www.fiskebaren.dk

Di.–Do. 17.30–24 Uhr, Fr. und Sa. 17.30–2 Uhr
So. und Mo. Ruhetag

Weiterlesen: Gourmetguide International, Teil 5

(GD)

Aus Falstaff Nr. 01/2014

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