Die Finalisten der Schlossquadrat Trophy 2022: Andreas Knötzl, Chris Yorke, Kathrin Brachmann, Johannes Fritz, Wilfried Bauer, Mathias Prugmaier, Jürgen Geyer (1. Reihe kniend) und Paul Retzl (v.l.)

Die Finalisten der Schlossquadrat Trophy 2022: Andreas Knötzl, Chris Yorke, Kathrin Brachmann, Johannes Fritz, Wilfried Bauer, Mathias Prugmaier, Jürgen Geyer (1. Reihe kniend) und Paul Retzl (v.l.)
© Herbert Lehmann

Glückszahl 13 im Schlossquadrat: Willy Bauer ist »Weintalent des Jahres«

Die explizite Förderung von Winzern unter 35 Jahren ist das Ziel von ÖWM und Schlossquadrat. Im aufwendigen, sechs Monate währenden Wettbewerb müssen die Talente mit ihren Weinen überzeugen: Im Finale gelang das dem Weinviertler Willy Bauer am besten.

Vor 13 Jahren kam es zum Schulterschluss des Margaretener »Schlossquadrats« und der Österreich Weinmarketing (ÖWM): Sechs Monate lang wird im beliebten Lokal-Geviert je ein Weingut von heimischen Nachwuchshoffnungen vorgestellt. »Die Trophy bietet jungen Talenten eine Bühne, um sich in der Bundeshauptstadt zu präsentieren und neue Kontakte zu knüpfen«, fasst Jürgen Geyer, »Schlossquadrat«- Geschäftsführer, die simple Grundidee zusammen. Die Weine werden allerdings auch bewertet und nach sechs Durchgängen treten alle Winzer dann vor die Final-Jury. Auch sie sieht eine Publikumskost von lediglich zwei Weinen vor, aber auch die Beurteilung durch Experten. Traditioneller Höhepunkt ist aber der Wissenstest, der in Wahrheit eine Schlagfertigkeitsprüfung ist. ÖWM-Chef Chris Yorke übernahm diese Tradition von Vorgänger Willi Klinger und entlockte den sechs Kandidaten so manches Bonmot.

Allerdings war die endgültige Entscheidung der Fachjury mit FALSTAFF-Beteiligung heuer besonders schwierig. Denn sowohl die einzige Winzerin – Kathrin Brachmann aus dem Traisental –, als auch der Thermenregionsvertreter Andreas Knötzl (Tattendorf) entpuppten sich als echte Geheimtipps. Dazu kamen große Lagen (Heiligenstein, Lamm) bei den Weinen von Paul Retzl, aber auch der legendäre gute Rote Veltliner des Weinguts Fritz; Junior Johannes Fritz hatte gleich bei beiden Weinen für’s Finale auf die Wagramer Rarität gesetzt. Und der Sauvignon Blanc-Ortswein von Mathias Prugmaier (Weingut Assigal) bekehrte im »Schlossquadrat« sogar Sortenskeptiker.

»Brünnerstrassler« in die Weinmoderne geholt

Ebenfalls gegen das Sorten-Klischée, in diesem Fall vom Grünen Veltliner, war der Wein des späteren Siegers gebürstet: Willy Bauers »Ried Diermannsee Alte Rebe« aus dem Pulkautaler Norden stellte mit gerade merkbarer Maischevergärung eine moderne Interpretation eines alten Klons dar: »Früher wäre das wohl ein Brünnerstrassler geworden«, kommentierte der schlagfertige 28-Jährige diese Kombination. Die moderate Säure und der Gerbstoff-Eintrag aber machten diesen Veltliner zu einem der Weine des Abends. Kein Wunder, dass der Jung-Winzer aus Jetzelsdorf als sein Credo auch »Tradition und Innovation in Einklang bringen« nannte. Endgültig überzeugte Bauer, der gemeinsam mit seinem Vater Norbert und seiner Mutter Gisela die 90 Hektar des Weinguts Norbert Bauer bewirtschaftet, die Juroren aber im »Word Rap« mit ÖWM-Chef Chris Yorke.

Der Lohn für das sechsmonatige Wettbewerbsgeschehen konnte sich jedenfalls sehen lassen: Als Sieger erhält Wilfried Bauer neben einem Hyundai KONA Elektro-SUV für sechs Monate auch Wein-Flaschen im Wert von 1.000 Euro sowie 10.000 Flaschenaufkleber »Weintalent des Jahres«. Damit alle wissen, wer sich 2022 die Schlossquadrat-Trophy geholt hat!

Roland Graf
Autor
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