Gérard Depardieu über Trinkgelage & perfekten Wein

Die französische Autorität in Sachen Ess- und Trinkkultur plaudert über seinen Zugang zum Wein-Genuss und verrät, wie für ihn ein perfekter Wein beschaffen sein muss.

Im Video-Blog des deutschen Weinexperten Hendrik Thoma plauderte der französische Star-Schauspieler, Wirt und Winzer über seinen Zugang zu genussvollem Essen und Trinken. Der Sohn eines Blech-Bearbeiters versuchte sich zuerst als Boxer, brach eine Druckerlehre ab, ehe er unbedingt Schauspieler werden wollte. Gutes Essen und guten Wein habe er erst durch die Zusammenarbeit mit großartigen Schauspielkollegen kennen gelernt, die erst nach einem schmackhaften Menü mit entsprechender Weinbegleitung arbeiten wollten.

Auf die Frage, warum er eigentlich ins Wein-Business eingestiegen sei, antwortete der ehemalige Cyrano-Darsteller: "Vielleicht wegen meiner Nase?". Depardieu liebt es, seine Erfahrungen und Erlebnisse zu teilen und gibt entsprechende Empfehlungen weiter. "Ich mag Wein, weil er zivilisiert, nicht weil er betrunken macht". Trotzdem hat er auch schon mit zweiterem einige Erfahrungen gemacht. Er berichtet von einem Gelage mit einem Freund bei dem an einem Nachmittag zwölf Flaschen geflossen sein sollen. "Aber wir waren nicht wirklich betrunken, nur sehr müde. Aber nach einer Stunde ging es wieder."

Depardieus Zugang zum Wein ist ein leidenschaftlicher, kein önologischer. "Ich lernte mehr von Kellermeistern, die auch so aussehen, als ob sie Wein machen würden." Mittlerweile hat sich der Schauspieler ein kleines Imperium an Weingütern zusammengekauft. Es reicht vom Burgund über Médoc, Languedoc bis Sizilien. Sein Liebkind ist aber immer noch das "Château Tigné" im Loire-Tal, wo er geboren ist. Die Champagne interessiert ihn nicht, die ist ihm zu aristokratisch.

Der perfekte Wein ist für ihn einer, bei dem man immer Lust auf ein zweites Glas bekommt. Dafür muss aber alles passen, der Wein muss eine perfekte Harmonie, ein inneres Gleichgewicht haben. Einen Selbstversuch in diese Richtung startete Depardieu mit einer neuen Schaumwein-Cuvée aus Chenin Blanc und Chardonnay aus der Loire. Die Grundweine werden in neuen Barriques vergoren und für sechs Monate im Holz belassen. Den Wein nennt der Genuss-Aficionado Cuvée Taille Princesse, eine Bezeichnung für den aufwändigsten und schwierigsten Diamantschliff. Der Name ist eine Hommage an Depardieus Großmutter, die im Diamantgeschäft arbeitete.

(bed)

Webitpp: www.tvino.de

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