Hin und wieder zur alkoholfreien Alternative zu greifen, heißt nicht automatisch auf den Genuss zu verzichten.

Hin und wieder zur alkoholfreien Alternative zu greifen, heißt nicht automatisch auf den Genuss zu verzichten.
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Geht der Trend in Österreich zum Alkoholverzicht?

Bei unseren deutschen Nachbarn belegen einige Zahlen einen rückläufigen Alkoholkonsum – gerade bei den Jüngeren. Wie sieht es in Österreich aus?

»Dry January« ist aktuell ein geflügelter Begriff. Aber steckt dahinter mehr als nur der kurzfristige Alkoholverzicht zum Jahresstart einer gewissen Personengruppe? Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) belegen, dass zumindest die konsumierte Menge pro Kopf deutlich rückläufig ist. Während zu Beginn des Jahrtausends in Deutschland von einem Mann etwa 23 Gramm und von Frauen knapp 10 Gramm Reinalkohol pro Tag verzehrt wurden, sanken beide Zahlen bis 2015 je deutlich auf 16 und 8,5 Gramm. Aber wie sieht es in diesem Punkt in Österreich aus?

Seit 50 Jahren ein Trend

Auch hierzulande ist der Trend klar. Zahlen des Sozialministeriums belegen das: »Der Alkoholkonsum in Österreich ist auf Basis von Produktionsschätzungen seit den 1970er‐Jahren rückläufig.« Für 2020 schätzte das Ministerium den durchschnittlichen Verbrauch auf 25,3 Gramm reinen Alkohol – bei allen Mitgliedern der Bevölkerung über 15 Jahren.

Positive Auswirkungen

Gemäßigterer Alkoholkonsum bedeutet auch, dass einige Gefahren deutlich reduziert werden können. »Die Häufigkeit der Hauptdiagnose Alkoholabhängigkeit bei stationären Spitalsbehandlungen ist bei Männern seit zehn Jahren konstant rückläufig und lag im Jahr 2020 bei 5.703 Aufenthalten«, heißt es vom Sozialministerium. Ebenso seien die Todesfälle durch chronische Lebererkrankungen bereits seit über 50 Jahren rückläufig: »Im Jahr 2020 wurden 975 Todesfälle durch chronische Lebererkrankungen unter Männern und 395 ebensolche Todesfälle unter Frauen registriert. Allerdings sind nicht alle Todesfälle mit chronischer Lebererkrankung auf Alkoholkonsum zurückzuführen, und außerdem kann Alkoholkonsum auch eine Reihe anderer Todesursachen begünstigen.«

Alkoholfreie Spirituosen im Kommen

Begünstigt durch diese Entwicklung blüht bei vielen Wein- und Spirituosenherstellern eine neue Produktkategorie auf: Alkoholfreie Spirituosen. Gerade im Nachbarland Deutschland wird diesem Markt ein deutliches Wachstum für die kommenden Jahre prognostiziert. Bis 2025 könnte dieses jährlich bei etwa zehn Prozent liegen.

Anlässlich des »Dry-January« präsentieren wir hier die alkoholfreie Alternative eines echten Drink-Klassikers: Der Negroni.

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