Für Staatskasse: Frankreich plündert seinen Weinkeller

Jede zehnte der 12.000 im Elysée-Palast gelagerten Weinflaschen wurde versteigert - um die Staatskassen zu füllen.

Im Kampf gegen die leeren Staatskassen hat sich Frankreich bisher sehr kreativ gezeigt: Eine Steuer auf Wein wurde ebenso überlegt wie eine Abgabe auf Smartphones. Die neueste Aktion wird aber wohl die meisten Anhänger finden. Präsident Francois Hollande trennte sich nun von zehn Prozent der 12.000 Weinflaschem im Elysée-Palast. Darunter befanden sich natürlich viele Spitzenweine aus dem Burgund, Bordeaux und der Champagne, wie etwa ein Château Petrus Pomerol 1990. Die Lücke im Weinkeller, aus dem sich auch der Präsident gerne bedient hat, soll mit günstigeren Weinen gefüllt werden.

Nette Geste
Der Erlös aus der Versteigerung im Auktionshaus Drouot wird auf 250.000 Euro geschätzt. Angesichts von Staatsschulden in Höhe von 1,9 Billionen Euro ist es aber nicht mehr als eine nette Geste, die zeigt, dass auch das Staatsoberhaupt gewillt ist, den Gürtel enger zu schnallen. Für Interessenten gab es zwei zusätzliche Anreize, um ein ordentliches Auktions-Ergebnis zu erzielen: Jeder Wein wurde zumindest schon einmal am Tisch des Präsidenten serviert, zudem ziert die Flaschen ein spezielles blau-weiß-rotes Etikett.

Mehr Info:
Auktionshaus Drouot

(sb)

Sascha Bunda
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