FOTOS: Ein Fest zu Ehren des Winzers des Jahres

Rudi Pichler aus Wösendorf in der Wachau ist »Falstaff Winzer des Jahres 2010« und wusste dies gebührend zu feiern.

70 SMS und an die 100 Anrufe erhielt Rudi Pichler aus Wösendorf in der Wachau, als bekannt wurde, dass er zum »Falstaff Winzer des Jahres« gekürt wurde. Es ist dies die höchste Auszeichnung, die in der heimischen Weinwelt errungen werden kann und die Winzerkollegen freuten sich mit ihm: »Das hat er sich wirklich verdient«, war der einhellige Tenor. Es ist mittlerweile Tradition, dass die Winzer des Jahres zur Feier dieser Auszeichnung ein großes Fest ausrichten, zumeist am eigenen Weingut. Das Fest am Donnerstagabend am Weingut Rudi Pichler war sehr aufwendig organisiert und lockte rund 250 Prominente aus Politik, Wirtschaft und der Weinszene. Unter anderen durfte Rudi Pichler die deutsche Fußball-Legende Paul Breitner, Schauspieler und Falstaff-Darsteller Rainer Basedow und Nationalrats-Abgeordneten Günter Stummvoll begrüßen.

Ein weiteres Highlight des Abends war aus der Sicht des Winzers die Übergabe des Falstaff-Autos, das Rudi Pichler leihweise überlassen wird. Johann Wimmer, Markenleiter von Volkswagen Nutzfahrzeuge bei Porsche Austria und Peter Meisner, Inhaber des Volkswagen-Stützpunktes in Ottenschlag, übergaben dem Winzer des Jahres den Schlüssel für einen neuen VW Amarok.

Wimmer, Pichler und Meisner

Für das leibliche Wohl sorgte unter anderem Starkoch Christian Petz, und bei chilliger Livemusik wurde bis spät in die Nacht gefeiert. Rudi Pichler ließ nach dem offiziellen Teil hunderte Fackeln in der Steillage Kollmütz entzünden, was für grandiose Stimmung sorgte.

Rückblick
Mit fünfzehn verdiente sich Rudi Pichler in den Ferien sein erstes Geld beim Doyen der Wachauer Weinhauer, Josef Jamek in Joching. Im Jahr 1989 unternahm er mit seinem Freund und heutigen Winzerkollegen Karl Holzapfel eine Reise nach Kalifornien. Am Weingut Schug Cellar, damals noch in Yountville, wurde Pichler klar, dass man auch mit einer geringen Betriebsgröße international reüssieren kann, wenn die Qualität stimmt. Auch Walter Schug, der deutschstämmige Kellermeister des berühmten Weingutes Joseph Phelps, hatte sich erst 1983 mit wenigen Hektar selbstständig gemacht. »Das hat meine Entscheidung für den eigenen Weinbau beflügelt«, sagte Rudi Pichler. 

Schon bald danach stellten sich die ersten Erfolge ein: Sein Grüner Veltliner landete 1993 bei der Falstaff-Verkostung auf dem dritten Platz. 1997 übernahm er offiziell das Weingut mit 4,5 Hektar Rebfläche von seinem Vater. Heute besitzt Rudi ­Pichler bereits 12,5 Hektar, durchwegs in Spitzenlagen, dazu kommen noch etwa drei Hektar in Pacht. 65 Prozent der Weingärten sind mit Grünem Veltliner bestockt, ein gutes Drittel mit Riesling, die restlichen fünf Prozent teilen sich Raritäten wie Weißburgunder und Roter Veltliner.

>> Zu den Verkostungsnotizen des aktuellen Jahrgangs (98 Punkte für den Smaragd Achleithen)

www.rudipichler.at

(von Bernhard Degen und Peter Moser)

Bernhard Degen
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