Florian Größwang ist neuer Wein & Co Geschäftsführer

»Der richtige Mann ist da« - Nach 19 Jahren Wein & Co zieht sich Heinz Kammerer aus dem operativen Geschäft zurück.

»Ich möchte kein Unternehmer sein, der den Absprung verpasst«, sagt Wein & Co Eigentümer Heinz Kammerer, als er mit Florian Größwang - er war zuvor Geschäftsführer von Sport Eybl - seinen neuen Nachfolger vorstellt. Kammerer, der Wein & Co vor 19 Jahren unter dem Motto »15 Kellner und ein Spekulant« gründete, möchte sich - gelangweilt vom Geschäftsleben, wie er selbst sagt - ab sofort aus dem operativen Geschäft »komplett herausschälen«.

Neue Impulse
Ein »glücklicher Zufall«, so Kammerer, führte ihn mit Florian Größwang zusammen. Seine soziale Kompetenz zeichne ihn aus und er beherrsche sein Handwerk. Warum niemand aus den Wein & Co Reihen als Nachfolger in Frage kam? »Wir brauchen neue Impulse von Außen, einen neuen und anderen Erfahrungsschatz«, erklärt Kammerer. Jeder ist dort, wo er am besten eingesetzt ist und außerdem »hat keiner wollen«, so Kammerer. Das Geschäftsführungsteam mit Sabine Reinwald (Finanzen), Oliver Sartena (Marketing) und Christian Zehetbauer (Operations) werde auch weiterhin beste Arbeit leisten und gemeinsam mit Größwang an der »Vision Wein & Co 2015« arbeiten.

»Ich bin ein Bauch-Geschäftsführer, so kann man das heute nicht mehr machen« - Heinz Kammerer / Foto: © Wein & CoUmsatzsteigerung
Die Erfolgsgeschichte von Wein & Co gilt als beispiellos und auch die Krise, so sehr sie auch die heimische Wirtschaft ins Strudeln brachte, konnte dem Unternehmen nichts anhaben – ganz im Gegenteil. In den letzten Jahren gelang es nicht nur, Standorte oder Mitarbeiterzahlen zu vervielfachen, stetig gestiegen sind auch Mengen und Gewinne. Selbst im vergangenen Jahr (10/2010-09/2011) war die Umsatzsteigerung auf 47 Millionen zweistellig, wobei man vor allem bei Standortoptimierungen den richtigen »Riecher« bewiesen hatte. Der neue Flagshipstore in der Mariahilfer Straße konnte sich im Vergleich zur alten Filiale umsatzmäßig fast verdoppeln, zweistelliges Wachstum verzeichnete man auch beim Megastore in der SCS oder im Online-Business. Wobei der Trend weiterhin nach oben zeigt.

»Wir haben keine Kunden, wir haben Fans« - Florian Größwang, Heinz Kammerer / Foto: © Wein & Co

Viele Optionen
Um dem Trend gerecht zu werden, bedarf es allerdings neuer Konzepte und Strategien. »Auf das hab ich keine Lust mehr«, sagt Kammerer und übergibt an Größwang, der nun in einem ersten Schritt jene Projekte und Konzepte, die bereits in der Schublade liegen, katalogisieren, evaluieren und prüfen wird. Für Österreich stünde etwa eine Ausweitung der »Merkur Geschichte« im Raum. Gemeint ist die Kooperation VINOWEB, bei der Wein & Co mittels Shop-In-Shop.Konzept Weine über Merkur vertreibt. Aktuell läuft der Testbetrieb in einer Filiale höchst erfolgreich. Eine Ausweitung würde aber einen enormen logistischen Aufwand bedeuten, den es abzuwiegen gilt. Neue Shop-Konzepte, neue Vertriebsformen und auch das Ausland - höchstwahrscheinlich Deutschland - biete unzählige Optionen. »Mit unserem Konzept könnten wir in jedem urbanen Gebiet der Welt Erfolg haben«, ist Kammerer überzeugt. Bereits im Herbst diesen Jahres wolle man erste neue Konzepte der Öffentlichkeit präsentieren.

»Go for Gold« - Das Motto von Florian Größwang / Foto: © Wein & CoLeidenschaft
Mit Florian Größwang hat Kammerer nun denjenigen gefunden, der dem Unternehmen diesen wichtigen strategischen  Drive verpassen soll. Schließlich hat der 38-Jährige sein Talent für »Ergebnisoptimierung« schon bei einem Unternehmen bewiesen, das rund zehnmal größer ist als Wein & Co.

Vom Sport zum Genuss zu wechseln, ist für Florian Größwang dabei kein so großer Schritt, wie viele glauben könnten: »Sport und Wein haben mehr miteinander zu tun als vielfach angenommen«. Es sei aber vor allem die Leidenschaft, die er persönlich sowohl für den Sport als auch für den Wein - am liebsten trinkt Größwang übrigens Grünen Veltliner aus der Wachau - hege.

Staffelübergabe beim Marathon
Heinz Kammerer übergibt zwar die Geschäftsführung, bleibt aber weiterhin Eigentümer von Wein & Co. Und als solcher hat er natürlich weiterhin Interesse daran, dass das das Geschäft läuft. Durch monatliche Meetings wird er weiterhin Teil des Unternehmens bleiben. Außerdem wolle er zukünftig eine Art »Ombudsmann« für seine Mitarbeiter sein. Den Großteil seiner Zeit wolle er aber jenen Dingen widmen, die ihn zunehmend mehr interessieren: Klavierspielen und Laufen zählt Kammerer zu seien großen Hobbys.

www.weinco.at

(Marion Topitschnig)

Marion Topitschnig
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