Federspiel-Cup Siegerehrung im Merkur Hoher Markt

Roman Jäger und Georg Frischengruber haben die besten Federspiele Jahrgang 2013.

Die besten Wachauer Weine der Kategorie »Federspiel« zeichnet Falstaff alljährlich im Rahmen des Federspiel Cups aus. Die Ergebnisse wurden bereits im Falstaff-Magazin verkündet, die Sieger am Dienstagabend im Merkur Hoher Markt in der Wiener City ausgezeichnet. Falstaff-Wein-Chefredakteur Peter Moser übernahm persönlich die Urkundenverleihung. Danach standen die ausgezeichneten Winzer dem Publikum Rede und Antwort und präsentieren ihre Spitzenweine.

Ein Newcomer und viele vertraute Namen
In der Kategorie Riesling gewann Roman Jäger aus Weißenkirchen mit seinem mineralischen Steinriegl 2013. Der Sieg in der großen Gruppe der Grünen Veltliner ging mit der Lage Steiger an Georg Frischengruber aus Rührsdorf – er ist ein Newcomer vom rechten Donauufer. Beide erreichten mit ihren Weinen 92 Falstaff-Punkte. Die weiteren Ränge: Platz zwei in der Gruppe der Grünen Veltliner ging diesmal an die Domäne Wa­chau für das Federspiel vom Loibenberg – hier gibt es eine umfangreiche Palette an gelungenen Federspielen zu entdecken. Platz drei errang der Veltliner Federspiel von Rudi Pichler aus Wösendorf. Beim Riesling belegte das Weingut Jamek aus Joching mit dem Jochinger Pichl den zweiten Rang, der dritte Platz ging an Leo Alzinger aus Unterloiben für seinen Dürnstein Riesling Federspiel.

188 eingereichte Proben
Ein Blick auf die Statistik der diesjährigen Probe zeigt die Dominanz der Sorte Grüner Veltliner: 110 Weine wurden diesmal zum ­Federspiel-Cup eingereicht. Aber mit 63 Mustern war auch das Rieslingfeld ausgezeichnet bestückt. In der diesmal eher kleinen Gruppe der Sortenvielfalt ­dominierte der Neuburger mit sechs Proben. Dazu gesellten sich Sauvignon Blanc, ­Weißburgunder, Chardonnay, Frühroter Veltliner, Gelber Muskateller, Cuvée und ein Rosé aus der Sorte Zweigelt. Insgesamt wurden 188 Proben beurteilt und zumindest als empfehlenswert eingestuft.

Die beiden Sieger Georg Frischengruber und Roman Jäger © Falstaff/Ian Ehm

Goldene Mitte
Die Weinkategorie Federspiel liegt in der Mitte zwischen der ganz leichten Steinfeder und der Topkategorie der Smaragdweine – Letztere sind mit einem Alkoholgehalt ab 13 Vol.-% den ­spätgelesenen Weinen aus den besten Lagen vorbehalten. Der Jahrgang 2013 ist der Kategorie der ­Federspiele – für viele Weinfreunde die Sommerweingruppe schlechthin – sehr entgegengekommen. Frucht und Frische, kombiniert mit großer Sortentypizität, kennzeichnen das Jahr. Wenn sich schon die Weine bis 13 Vol.-% so toll zeigen, wie gut müssen dann erst die Smaragde ausgefallen sein, die mit Anfang Mai auf den Markt gebracht werden dürfen? Die Federspiele zeigen jedenfalls allesamt eine tolle Frucht, sind lebendig, im Falle vieler Rieslinge sogar besonders rassig strukturiert und präsentieren sich sehr trinkanimierend. Und während mancher Riesling noch etwas unruhig wirkt, sind die Grünen Veltliner bereits harmonisch und zugänglich, zugleich aber mit feiner Würze und gutem Entwicklungspotenzial ausgestattet. Ein Jahr, das Lust macht, bei dieser Kategorie kräftig zuzugreifen.

Preiswertes Vergnügen
Im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung, zeigt sich bei näherer Betrachtung, dass die Wachauer Federspiele auch äußerst erschwinglich sind. Und das, obwohl ein gro­ßer Teil der Arbeit mühevoll in den hochaufragenden Terrassenlagen stattfindet. Nur wenn die Winzer für diese Leistungen auch einen angemessenen Preis für ihre Weine gezahlt bekommen, werden wir uns auch in Zukunft an der Schönheit der Wachau mit ihren historischen Steingärten – die zu Recht zum Weltkulturerbe gehören – erfreuen können.

Zu den Verkostungsnotizen mit Bewertungen

(PM/bed)

Bernhard Degen
Autor