Falstaff testete das Song Contest-Catering

Stimmiger Fokus auf Regionalität und Nachhaltigkeit, aber kleine geschmackliche Defizite.

Es sind nur noch wenige Tage bis zum Eurovision Song Contest in Wien und die Vorbereitungen sind schon voll im Gange. Zum ersten Mal in seiner 60-jährigen Geschichte wird der internationale Musikwettbewerb als »Green Event« veranstaltet und vom ORF nach dem Österreichischen Umweltzeichen ausgerichtet. Regionalen und nachhaltigen Produkten kommt ein besonderer Stellenwert zu – vor allem rückt heuer das Catering in den Fokus. Sowohl der VIP-Bereich als auch Crew und Publikum werden von Unternehmen verköstigt, die Träger des Österreichischen Umweltzeichens sind.

Junges Gemüse
Den internationalen Gästen des Song-Contests werden ab dem 19. Mai insgesamt drei Gänge von der Wiener Firma impact Catering präsentiert. Von Aperitif über Wein bis hin zum Dessert wurde hoher Wert auf Herkunft und Qualität der Produkte gelegt. Der Alm-Hugo, ein Mix aus burgenländischem Wein, einem Schuss Hollersirup, der alpenländischen Kräuterlimonade und frischer Minze heißt einen willkommen. Frisch geht es auch bei den Vorspeisen weiter: Sowohl beim marinierten Salat vom Bio Rind mit steirischem Kernöl als auch der Salat von buntem Wiener Gärtnergemüse mit Ziegenkäse sind die Zutaten herrlich knackig und frisch im Geschmack, das Dressing dezent.

Conchitas Fisch
Frisch von der Grillstation wird der Wildkultur Saibling aus dem Ausseerland mit Tomaten-Lauchreis und Rahmkohlrabi angerichtet. Der Saibling stammt aus der Geburtsregion von Conchita Wurst und ist schön zart, dem dazu gereichten Rahmkohlrabi fehlt es allerdings ein wenig an Geschmack. Dass das Roastbeef vom Bio-Rind stammt, darüber herrschte bei den Köchen von impact Catering Einigkeit, welche Sorte Rind genau auf dem Teller präsentiert wird konnte allerdings nicht geklärt werden. Den überbackenen Erdäpfeln fehlte es wie auch dem Rahmkohlrabi etwas an Würze, der Bio-Spargel mit Sauce Béarnaise dagegen schmeckt wie er sein sollte: Der Spargel mit leichtem Biss, die Sauce Béarnaise cremig, aber nicht schwer.


Weinbegleitung
Zu dem dreigängigen Menü werden folgende Weine präsentiert:

  • Welschriesling Classic, 2014, Weingut Bayer Erbhof
  • Grüner Veltliner, 2014, Weingut Nährer
  • Chardonnay, 2014, Stieglmar
  • Zweigelt Select, 2012, Goldenits Richard
  • Blaufränkisch Mittelburgenland DAC Hochberg, 2012, Weingut Wiedner
  • Cuvée BF, ZW Reserve, 2012, Weingut Fam. Mad – Haus Marienberg

Petit Desserts

Die Dessertauswahl reicht von einer Erdbeerschnitte mit Honigwaben über frische, burgenländische Erdbeeren mit Sauerrahmmousse bis hin zu auf Etageren kredenzter Esterhazy-Schnitte, Bienenstich und Sacherwürfel. Zwar haben Erdbeeren bald Saison und sind dementsprechend prominent beim Song-Contest vertreten, doch auch die köstliche Haselnuss-Creme
 auf luftigem Schokoladenbrownie und Preiselbeer-Obers kann sich durchaus sehen lassen – und ist für Schokoladeliebhaber ein besonderer Genuss.

Genussregionen
Die Gäste des Eurovision Song Contest 2015 können sich auf einen Abend freuen, der von kulinarischer Seite her den Ansprüchen eines »Green Events« durchaus gerecht wird. Durch die Partnerschaft mit den Österreichischen Genussregionen ist die regionale Herkunft der Zutaten garantiert. Abgesehen vom Genussfaktor hoffen die Organisatoren, dass das Bewusstsein für biologische Lebensmittel geschärft wird.

www.impacts.at
www.gourmet.at
www.genuss-region.at

(Patricia Astor/Bernhard Degen)