Insgesamt wurden 21 Produkte verkostet.

Insgesamt wurden 21 Produkte verkostet.
© Falstaff / Barbara Dopplinger

Falstaff-Test: Die besten Krapfen 2020

Vom Traditionsbäcker oder vom Diskonter – welche Produkte unsere Experten-Jury überzeugt haben, erfahren Sie hier.

Sie gehören zum Fasching wie der Stephansdom zu Wien: Die Rede ist natürlich von den Faschingskrapfen, die beim närrischen Treiben zumindest genauso wichtig sind wie die Kostüme und Umzüge. Und kaum ein anderes Produkt polarisiert mehr, denn beinahe jeder hat seinen persönlichen Favoriten, seinen Lieblingskrapfen.

Wie könnte also das Idealbild eines Krapfens aussehen? Rundlich in der Form, schön goldbraun mit einem hellen, daumendicken Rand, locker mit Staubzucker bestreut, flaumig, einem zarten Duft nach Hefe und Vanille verströmend, mit ausreichend fruchtiger, leicht säuerlicher Marillenmarmelade gefüllt, jeder Biss ein Genuss. Wie nahe das Angebot im heimischen Lebensmitteleinzelhandel, in Bäckereien, Konditoreien bzw. Feinkost-Tempeln diesem Ideal entspricht, hat einmal mehr Falstaff gemeinsam mit einer Expertenjury beim mittlerweile schon obligatorischen Krapfen-Test überprüft.

Den Rahmen für die Verkostung bot in diesem Jahr die »Grand Brasserie« im Wiener »Grand Hotel« – ein Dankeschön geht an dieser Stelle an das Team des Hauses für die Betreuung der Verkostung vor Ort.

Eine Expertenjury bestehend aus Mitgliedern der Falstaff-Redaktion sowie der Sensorikerin Romana Fertl (www.opensense.at), dem »Hausherren« Thomas Verschnik / F&B Manager im »Grand Hotel«),  Koch und Diplomsommelier Benedikt Brunmayer und Pascal Rauwolf (Patissier im Restarant »Steirereck im Stadtpark«) nahm insgesamt 21 Proben – allesamt Klassiker mit Marillenmarmelade gefüllt – unter die Lupe.

Details zum Test

Auswahl
Bei der Zusammenstellung der Test-Krapfen wurde versucht, einen bestmöglichen Querschnitt durch das Wiener Angebot zu erreichen. Anonym eingekauft wurden 21 Produkte, allesamt am Vormittag des Test-Tages, sowohl in Supermärkten als auch bei Bäckereien bzw. Traditions-Konditoreien – selbstverständlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Anmerkung für Joseph-Freunde: Der Boutique-Bäcker bietet seine Butterkrapfen ausschließlich am Freitag und Samstag an. Zum Testzeitpunkt waren diese daher nicht verfügbar und konnten im Test nicht berücksichtigt werden. 

Da es mittlerweile ein sehr facettenreiches Angebot an verschiedensten Krapfen gibt, egal ob bei der Fülle oder beim Teig, haben wir uns auf den klassischen Marillenkrapfen beschränkt.

Die Qualitätskriterien
Da uns immer wieder im Vorfeld und auch nach dem Krapfen-Test Anfragen erreichen, sei an dieser Stelle noch einmal betont, dass es sicher immer die beste Wahl ist, beim Krapfenkauf auf die Bäcker und Konditoren der Region zurückzugreifen. Sie halten Handwerk und Tradition hoch, können aber aus logistischen Gründen nicht alle in diesem Test berücksichtigt werden.

Worauf kommt es bei einem guten Krapfen an? Zunächst bewertete die Jury die Optik: Wie breit und regelmäßig ist der Mittelstreifen (der »Kragen«), wie ansprechend ist die Färbung, wie gleichmäßig ist die Oberfläche? Dann wurden die Krapfen geviertelt und beurteilt, ob sie mit genügend Marmelade gefüllt waren und ob diese gleichmäßig verteilt war. Weiter ging es mit der Beurteilung der Textur: Wie flaumig und elastisch ist der Teig, ist er lange genug gebacken oder klebt er nach dem ersten Bissen zusammen? Oder ist er zu lange gebacken und trocken geworden? Am wichtigsten ist immer noch der Geschmack, eine frische und leicht hefige Anmutung ist ideal. Zu fettige und sogar ranzige Noten wurden mit Abzügen bestraft. Zuletzt ging es um die Marmelade: Ist sie plump und süß oder fruchtig mit balancierender Säure? Ist sie flüssig genug, ohne dabei aus dem Teig zu fließen? Und schmeckt sie überhaupt nach Marille?

Benotung
Die Benotung erfolgte nach dem bewährten 100-Punkte-System. Für das Endergebnis wurden alle Bewertungen addiert und dann der Durchschnitt errechnet. Der Einfachheit halber werden die Punkte auf halbe Zahlen gerundet. Für die finale Platzierung wurden die Nachkommastellen berücksichtigt.

Bernhard Degen
Autor
Marion Topitschnig
Autor
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