
17.000 Gourmetclubmitglieder testen für den Falstaff Restaurantguide 1400 Restaurants und senden uns ihre positiven und negativen Erlebnisberichte. Hier ein kleiner Auszug.
Tolle Reaktion: Weinkellerführung und Champagner
Nach Schwierigkeiten mit dem Reservierungssystem reagierte das Wiener »Palais Coburg« mit einer feinen Geste.
»Zwar wurde uns bei der Online-Reservierungsanfrage mittels einer (automatischen) E-Mail eine rasche Bearbeitung versprochen, jedoch mussten wir fünf Wochen darauf warten. Viel zu lange, weshalb wir per E-Mail den Besuch abgesagt haben. Daraufhin kontaktierte uns der Hoteldirektor persönlich und entschuldigte sich für die lange Wartezeit, da intern ein Fehler passiert sei. Als kleine Wiedergutmachung hat er uns zu einer Führung durch den Weinkeller inklusive eines Glases Champagner eingeladen. Aus Termingründen konnten wir den Besuch leider noch nicht wahrnehmen, jedoch freuen wir uns sehr darauf. Eine Reaktion, die man sich so nur wünschen kann.«

Falsche Beilage: charmante Kellnerin reagiert prompt
Kleiner Fehler wird vom reizenden Service im »Keller« in Gumpoldskirchen mit zwei Achterln umgehend wiedergutgemacht.
»Gegen Ende letzten Jahres waren wir von unserer Kellnerin im ›Keller‹ besonders angetan: Trotz vollem Haus, war sie sehr bemüht und stets zuvorkommend. Unser Wunsch, beim Rehschnitzerl eine Beilage zu tauschen, war kein Problem. Als dann das Fleisch mit der anderen Beilage serviert wurde, reagierte sie rasch und brachte den gewünschten Reis. Die eigentlich abbestellten Erdäpfel durften wir trotzdem behalten. Zusätzlich gab es zwei Achterl aufs Haus. Vielen lieben Dank!«

Service überrascht mit köstlichem Brotersatz
Das »Sitzwohl« in Innsbruck geht vorbildlich auf die Unverträglichkeiten seiner Gäste ein.
»Da ich durch diverse Unverträglichkeiten meist nur mit Einschränkungen Essen ordern kann, habe ich mich im Innsbrucker ›Sitzwohl‹ für eine schlichte Gemüsesuppe und ein Saiblings-Tartar entschieden. Als ich mich bei der Bedienung vorsichtshalber nach Mehl in den Speisen erkundigt habe, meinte diese sofort: ›Ah, Sie brauchen es glutenfrei?‹ Kurz darauf hat sie unaufgefordert herrlich frische Papadam als Brotersatz serviert. Eine wirklich nette Reaktion. Auch die ›normale‹ Gemüsesuppe und das Tartar waren köstlich und merkbar frisch zubereitet. So schmecken auch vermeintlich einfach klingende Gerichte ausgezeichnet.«

Gäste mussten eine Stunde auf die Rechnung warten
Zwar war das Essen gut, jedoch ließ das Service in der »Schlosstaverne« in Zeltweg zu wünschen übrig.
»Wir haben zu dritt die ›Schlosstaverne‹ besucht und waren überrascht, als man uns an einen Hochtisch setzen wollte – für meine doch schon etwas ältere Mutter unvorstellbar. Schließlich nahmen wir an einem normalen Tisch Platz. Die Getränke wurden erst nach dem Gruß aus der Küche serviert, und von den drei bestellten Vorspeisensalaten kamen zunächst nur zwei. Essig und Öl mussten drei Mal urgiert werden, und der dritte Salat kam zugleich mit der Hauptspeise. Nach zwei Stunden wollten wir zahlen und teilten dies dem Servicepersonal mit. Nach mehrmaligem Erinnern, konnten wir erst nach einer Stunde zahlen. Eine Entschuldigung gab es keine. Schade, denn das Essen war gut.«

Küchenchef tobt und schmeißt mit Töpfen
Vor den Augen der Gäste rastet der Küchenchef im Linzer »Das Anton« aus und beschimpft das Servicepersonal.
»Da ich mit einem Freund nur etwas trinken wollte, nahmen wir im ›Das Anton‹ an der Essbar mit Küchenblick Platz. Auf einmal hörten wir ein Geschrei, das wir zunächst nicht einordnen konnten. Kurz darauf bemerkten wir, dass es der Küchenchef war, der hier so schrie: ›Wer von euch Pinguinen war das jetzt?‹ Er schmiss mit Töpfen und anderen Gegenständen, die er in die Finger bekam, um sich. Wir waren geschockt und fühlten uns sehr unwohl, fast schon bedroht, und orderten sofort die Rechnung. Unser junger Kellner entschuldigte sich zwar, trotzdem darf so etwas nicht passieren. Wir kommen garantiert nicht mehr wieder.«

REAKTION
Sehr chaotischer und vergesslicher Service: Das Team des niederösterreichischen »Molzbachhof« nimmt Stellung.
Beim Besuch eines Gourmetclubmitglied im »Molzbachhof« ging so einiges schief: eine vergessene Reservierung, Aperitifs in drei Etappen und lange Wartezeiten. Junior-Chef Peter Pichler nimmt Stellung: »Wir haben uns bei den Gästen entschuldigt und einen Gutschein als Wiedergutmachung zukommen lassen. Leider wurde die Reservierung nicht eingetragen, weshalb der gewünschte Tisch nicht frei und das Wilderermenü nicht vermerkt war. Auch an einem stressigen Sonntag dürfen uns diese Fehler nicht passieren. Es tut uns leid, und wir werden uns die Kritik zu Herzen nehmen.«
Die Redaktion behält sich vor, dem Falstaff zugesandte Berichte aus Platzgründen für die Veröffentlichung zu kürzen. Wenn auch Sie von »bemerkenswerten Erlebnissen« in Restaurants berichten können, senden Sie diese bitte an redaktion@falstaff.at.
Aus Falstaff Nr. 01/2016







