
17.000 Gourmetclub-Mitglieder testen für den Falstaff Restaurantguide 1400 Restaurants und senden uns ihre positiven und negativen Erlebnisberichte. Hier ein kleiner Auszug.
Vegetarisches Menü ohne Nachfrage
Servicechefin lässt eigene Menüfolge für eine Vegetarierin kreieren – Gäste sind begeistert vom »Landhaus Bacher« (NÖ).
»Meine Frau und ich waren schon öfter im ›Landhaus Bacher‹. Bei unserem letzten Besuch wurden wir erneut von der Aufmerksamkeit des Personals überrascht: Beiläufig erzählten wir Chefin Johanna, der ›guten Seele‹ des Hauses, dass zum gebuchten Abendessen unsere Tochter – sie ist Vegetarierin – ins Restaurant kommen würde. Und abends dann die freudige Überraschung: Das Essen, auch die Amuse-Bouches, waren perfekt abgestimmt, und jeder Gang des Menüs enthielt jeweils eine vegetarische Variante. Wie waren begeistert, dass dies so reibungslos und ohne unsere Nachfrage möglich war. Ein außergewöhnliches Erlebnis!«Eine Freude für Gourmets und kleine Feinschmecker
Im »Kulmer« in der Steiermark durften Kinder die Küche besuchen und dem Chefkoch in die Töpfe schauen.
»Es war ein besonderes Highlight: Die Kinder durften nicht nur im Restaurant spielen, sondern sogar die Küche besichtigen und dem Chefkoch beim Werken zusehen. Obwohl es ein Fischrestaurant ist,

bekamen wir alternative Gerichte für die Kleinen angeboten. Und auch bei der Platzwahl war das Personal äußerst flexibel: Wir hatten indoor reserviert – als wir dann doch lieber draußen essen wollten, war dies sofort möglich. Wir kommen gerne wieder.«
Verbrannte Torte und unmotiviertes Personal
Zum Dessert erlebte ein Gourmetclub-mitglied im Landgasthof »Zur Linde« (Laaben, NÖ) eine herbe Enttäuschung.
»Diesen Besuch haben wir uns wirklich anders vorgestellt: Wir wollten Getränke bestellen, aber keiner der Kellner schien uns zu bemerken. Und das an einem Wochentag in einem nicht vollen Lokal – für mich unverständlich. Auch bei der

Bestellung des Essens mussten wir lange warten, was uns zusätzlich ärgerte. Dann der Nachtisch: Serviert wurde uns eine Torte mit schwarz verbranntem Boden, den wir demonstrativ auf dem Teller liegen ließen. Wortlos wurde die verpatzte Torte schließlich abserviert, auf eine Reaktion warteten wir vergebens. Schade eigentlich, denn der Gasthof macht sonst einen guten Eindruck.«
Lästernde Kellner und blutiges Geschnetzeltes
Im »Maria Loretto« (Ktn.) reihte sich ein Fauxpas an den nächsten: ruppiges Personal, schlechtes Essen, Rechnungsfehler.
»Unsere Vorspeisenteller wurden nicht abgeräumt, als wir das Personal darauf hinwiesen, reagierte es ungehalten und bezeichnete uns als ›komischen Tisch‹. Den Cabernet kündigte der Kellner mit einem ruppigen ›Rotwein!‹ an, a

uch die Hauptspeisen enttäuschten uns: Das Zürcher Geschnetzelte war flachsig und innen blutig (!), der Fisch schien nicht frisch zu sein. Beim Zahlen stimmte der Rechnungsbetrag nicht, woraufhin wir mit der Geschäftsführung sprechen wollten – die Antwort aus der Küche: ›Dafür habe ich keine Zeit!‹. Wir haben großes Verständnis für Zeitdruck in der Küche. Trotzdem sollten Gäste freundlich bedient werden.«
Ab Sperrstunde ruft Service den Gästen kein Taxi mehr
Gourmetclubmitglieder berichten von miserablem Service in der »Mole West« im Burgenland.
»So etwas haben wir noch bei keinem Restaurantbesuch erlebt: Das Personal war durchwegs unfreundlich und kam nur dann zu unserem Tisch, wenn wir auf uns aufmerksam machten. Doch die Krönung der Unfreundlichkeit war

, als wir darum baten, uns ein Taxi zu rufen. Dies wurde vom Service abgelehnt – mit der Begründung, dass es bereits Sperrstunde sei und man jetzt das Lokal aufräumen müsse. Schade, denn das Restaurant selbst bietet ein Top-Ambiente, und auch die Speisen sind hervorragend. Wir würden jederzeit wiederkommen, allerdings nur, wenn sich der Service massiv verbessert.«
Reaktion
Der Chef des »Starcke Haus« (Stmk.) nimmt Stellung dazu, auf eine Tischstornierung schroff reagiert zu haben.
Das Gourmetclubmitglied sollte ausdrücklich den Stornierungsgrund nennen – wir berichteten in der vergangenen Ausgabe über den Vorfall. Geschäftsführer Milivoj Novak reagiert darauf: »Unser Restaurant bietet nur Platz für 20 Gäste, daher sind kurzfristige Absagen für uns problematisch. Obwohl wir eine Warteliste haben, kostet es uns Zeit, Plätze nachzubesetzen. Generell finde ich, die gehobene Gastronomie sollte ein einheitliches Reservierungssystem

finden. Immerhin werden frische Waren eingekauft und verarbeitet, das ist eine Zeit- und Kostenfrage.«
Die Redaktion behält sich vor, dem Falstaff zugesandte Berichte aus Platzgründen für die Veröffentlichung zu kürzen.
Haben auch Sie ein bemerkenswertes Restauranterlebnis, das Sie uns schildern möchten? Dann schreiben Sie uns an redaktion@falstaff.at
Aus Falstaff Nr. 07/13