Fachkräftemangel im Spa & Wellnessbereich

Der Spa & Wellnessbereich wird innerhalb der Branche meist nicht als eigenes Profitcenter anerkannt. Dabei kann er sich als äußerst rentabel erweisen.

Die Erwartungen bei anspruchsvollen Hotelgästen gehen über die des klassischen Wellnesstempels hinaus. Um die Anforderungen zu erfüllen, bedarf es nicht nur eines entsprechenden Spa- und Wellnessbereichs, sondern auch dem zugehörigen Fachpersonal.

Der Spa Bereich als Mitläufer
Viele Hoteliers unterschätzen die Möglichkeiten, die der eigene Spa- und Wellnessbereich in sich birgt. »Solange der Spa Bereich einfach nur mitläuft und keine roten Zahlen schreibt, ist alles halb so schlimm! Dabei kann man richtig Geld erwirtschaften – nicht nur durch Dienstleistung, sondern speziell auch durch kompetente Produktberatung«, so Luise Köfer über den derzeitigen Stellenwert des Spa & Wellnessbereichs in Hotellerie. Hoteliers investieren zwar in einen Spa Bereich, vergessen dabei aber meist auf was es wirklich ankommt: Fachpersonal. »Akut bemerken wir an der Basis bereits einen steigenden Fachkräftemangel, vor allem im Segment Kosmetik. Dabei ist die Qualität der Beautyserviceleistungen im Spa ein Haupterfolgsfaktor für dieses Profitcenter.«

Wie kann eine Änderung herbeigeführt werden?
Luise Köfer weiß, wo es hakt: »Der Arbeitsplatz und die Arbeitsbedingungen müssen attraktiver werden und mit den Ausbildungen müssen vor allem flexible Menschen angesprochen werden, die auch bereit sind abseits von Montag bis Freitag von 8.00 bis 17.00 Uhr zu arbeiten und die sich auch örtlich verändern möchten.« Aber nicht nur flexible Fachkräfte sind notwendig. Diese müssen auch dementsprechend geführt werden. Wie in jedem Bereich, braucht es auch im Profitcenter Spa einen Spa Manager, damit eine erfolgreiche Führung gewährleistet ist. Ein Spa Manager muss Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen. Luise Köfer zieht einen Vergleich: »Die Schweiz hat das bereits wesentlich früher erkannt als Österreich! Die Frage, ob ein Restaurant ohne F&B Manager auskommt stellt sich nie, aber auf den Spa Manager kann man getrost verzichten, das kann ja auch ein Masseur ‹mitmachen›.«

Aktuelle Situation
Die Tatsache, dass ein Spa- und Wellnessbereich oft nur als Mitläufer geführt wird, macht die derzeitigen Stellenwert nicht besser. Viel zu wenige entscheiden sich für eine Karriere im Bereich Wellness & Spa, dabei ist der Bedarf gegeben: »Wir erleben immer wieder Hotels, die nicht alle Stellen im Spa Bereich besetzen können, weil es einfach keine Bewerber gibt! Die Herausforderung liegt darin, motivierte, qualifizierte und flexible Mitarbeiter a) zu finden und b) attraktive Arbeitsbedingungen in touristischen Betrieben zu schaffen«, rät Luise Köfer.

Beliebte Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten:
FH Kärnten (A) - www.fh-kaernten.at wie zum akademischen Spa Manager
bfi (A) - www.bfi-wien.at wie Spa- & Thermenmanagement
Wifi (A) - www.wifi.at wie Diplomlehrgang Spa- und Wellnessmanagement
IST (D) - www.ist.de wie Wellness- und Spamanagement
the cosmetic academy (D) - www.cosmeticacademy.de SPA- & Wellnessmanager/in
Hochschule Luzern (CH) - www.hslu.ch wie Eidg. Diplom Manager Gesundheitstourismus und Bewegung
Bénédict (CH) - www.benedict.ch wie Dipl. Wellness-Berater & Wellness-Trainer
Swiss Prävensana Akademie (CH) - www.swisspraevensana.ch wie Wellnessfachfrau/-mann

Luise Köfer ist mittlerweile für 19 Mitarbeiter verantwortlich und vertreibt ihre Produkte in acht Länder: Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien, Kroatien, Portugal, Luxemburg und Moldawien./ Foto © Vinoble Cosmetics

Karriereprofil Luise Köfer:
1998 eröffnete Luise Köfer das damalige Beauty Vital Haus Köfer – heute Vinoble Day Spa in Leibnitz. Auf der Suche nach einer Naturkosmetik Marke für ihr Day Spa veränderte die Begegnung mit einer Chemikerin ihr Leben. Es kam 2005 zur Geburtsstunde ihrer eigenen naturnahen Kosmetik: Vinoble Cosmetics. 2013 eröffnete sie eine eigene Manufaktur in Fresing am Fuße der Sausaler Weinstraße.
Luise Köfer macht sich die antioxidative Wirkung von Traubenkernen zum Nutzen. Sie sind der wahre Jungbrunnen und der Grundstein der Vinoble Cosmetics. Aktuell arbeitet Vinoble Cosmetics mit folgenden Weingütern zusammen: Weingut Gerngross, Weingut Erich und Walter Polz, Weingut Wohlmuth, Winzerei Reiterer, Weinbauschule Silberberg. 

(von Alexandra Gorsche)

Fotos: © Tim Reckmann / pixelio.de, Vinoble Cosmetics

Alexandra Gorsche
Alexandra Gorsche
Herausgeberin Profi