Johannes Schmuckenschlager, Chris Yorke und Weinkönigin Diana I.

Johannes Schmuckenschlager, Chris Yorke und Weinkönigin Diana I.
© ÖWM / Anna Stöcher

Export-Rekord für Wein aus Österreich

2021 wurde bei den Exporterlösen erstmals die 200-Millionen-Euro-Marke überschritten – ein historischer Erfolg. Österreichische Weißweine sind im Ausland besonders beliebt.

»Die Exportzahlen 2021 sind ein riesiger Erfolg für die gesamte österreichische Weinwirtschaft! Der Wein aus Österreich erlebt einen Höhenflug«, freut sich Chris Yorke, Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing. »Ganz besonders wichtig ist, dass wir so einen hohen Wertzuwachs erzielen konnten – das ist nämlich das ausgewiesene Ziel all unserer Bemühungen«.

»Der Erfolg ist eine Gemeinschaftsleistung der gesamten österreichischen Weinwirtschaft.«
Chris Yorke, ÖWM Chef

Anlässlich einer Pressekonferenz am Wiener Stadtweingut Cobenzl mit Blick über die Bundeshauptstadt präsentierte Yorke gemeinsam mit dem Weinbaupräsidenten Johannes Schmuckenschlager und der Weinkönigin Diana I. die Erfolgszahlen für 2021. Angesichts der auch für die Winzer schwierigen Corona-Jahre und den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, den auch die heimischen Weinbauern zu spüren bekommen, sind es besonders erfreuliche Nachrichten, denn der österreichische Wein verzeichnet ein historisches Hoch bei den Weinexporten. Als Gratulantin war Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck per Videobotschaft dabei. Sie betont: »Die Qualität der österreichischen Weine ist in aller Welt bekannt.« Und auch die amtierende Weinkönigin Diana Müller bestätigt: »Österreichischer Wein ist ein Exportschlager!«

Alle Erwartungen übertroffen

Wie die nun veröffentlichen Zahlen der Statistik Austria bestätigen, stiegen die Erlöse 2021 um 29,5 Mio. Euro auf 216,8 Mio. Euro (+15,7 %), was den höchsten Wertzuwachs aller Zeiten bedeutet. Erstmals wurde die 200-Mio.-Euro-Marke überschritten. Die exportierte Menge nahm auf 70,2 Mio. Liter zu (+3,8 %), der Durchschnittswert kletterte wieder auf über drei Euro pro Liter. Exporttreiber waren in erster Linie Österreichs Qualitäts-Weißweine beispielsweise der Grüne Veltliner. Neben den EU-Ländern zeigten vor allem Drittstaaten wie die USA, Kanada und China stark nach oben.

© ÖWM
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Weiße Qualitätsweine sehr gefragt

Besonders stark konnte der Exportwert von Österreichs weißen Qualitätsweinen in Flaschen zulegen: Mit einem Plus von 23 Prozent hatten diese Weine, die über die Hälfte der heimischen Exporterlöse ausmachen, den größten Anteil am historischen Erfolg. Ebenso zulegen konnten die roten Qualitätsweine in Flaschen (+3,1 % Wert) und noch deutlicher die Schaumweine (+34 % Wert). Gründe für das Wachstum sieht Weinbaupräsident Schmuckenschlager einerseits in einer klaren Herkunftsstrategie aber auch in einem Strukturwandel im Weinbau: »Wir haben mehr exportfähige Betriebe.«

»Es zeigt sich, dass Österreich im Export sehr gut aufgestellt ist«, kommentiert Yorke. »Wir haben eine breite Diversifizierung an Exportländern, aber auch an Weinstilen: Damit können wir je nach Markt und Geschmacksvorlieben attraktive Weine anbieten.« Der ÖWM-Chef ist stolz: »Eine so hohe Qualität, egal bei welchem Weinstil, bietet kaum ein anderes Land der Welt!« Als nächstes Ziel haben sich die Experten eine Viertel Milliarde Euro gesetzt, man wolle künftig noch gezielter auf die Konsumentenbedürfnisse eingehen. »Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Fischer«, bringt es Schmuckenschlager auf den Punkt. Yorke spricht in diesem Zusammenhang von einer »Glas-in-die-Hand-Strategie« und erklärt: »Haben die Kunden österreichischen Wein einmal probiert, so kaufen sie ihn wieder.«

Die Top 3 Exportländer für Wein aus Österreich

  • Deutschland – Exportwertsteigerung um 9,6 Prozent
  • Schweiz  – Exportwertsteigerung um 16,1 Prozent
  • USA – Exportwertsteigerung um 23,1 Prozent

Die USA haben im vergangenen Jahr die Niederlande in Sachen Weinexport aus Österreich überholt und als größter Weinimportmarkt weltweit. »Hier müssen wir punkten und das tun wir auch«, zeigt sich Yorke für die Zukunft optimistisch.

Kanada und China haben großes Potenzial

Generell zeigten alle Haupt-Exportmärkte nach oben, so auch Belgien, das Vereinigte Königreich oder die skandinavischen Märkte (bis auf Finnland). Sehr hohe Zuwächse verzeichnete – wie bereits 2020 – Kanada: Ein Wert-Plus von 65,3 Prozent katapultiere das Land auf Platz sieben. Knapp an den Top 10 vorbei schrammte China, das mit einem kräftigen Anstieg von 77,9 Prozent bei den Erlösen die Einschätzungen als Hoffnungsmarkt der Zukunft bestätigen konnte.

Gastro-Öffnung war wichtig

Von zentraler Bedeutung für das starke Exportwert-Plus war die Wiedereröffnung der internationalen Gastronomie nach den Corona-Lockdowns im Jahr 2020. Speziell über diesen Vertriebskanal konnten Österreichs Weinbaubetriebe ihre hochwertigen Weine absetzen und damit höhere Erlöse erzielen. Die ÖWM unterstützte die Exportbemühungen 2021 mit über 100 Veranstaltungen rund um den Globus – je nach Marktsituation virtuell, hybrid oder vor Ort. Dabei präsentierte sie im Laufe des Jahres über 4.600 Weine von mehr als 600 Winzern. Als nächstes Event-Highlight und großes Potenzial für internationale Kontakte freuen sich Winzer und Branchenvertreter bereits jetzt auf die VieVinum, die von 21. bis 23. Mai in Wien stattfinden wird.

Marion Topitschnig
Autor
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