Die Dauerbrenner-Diskussion um Gratis-Leitungswasser in der Gastronomie wurde von unerwarteter Seite wieder angefacht: Die EU-Kommission will alle Gastronomen zur Ausschank von kostenlosem Leitungswasser verpflichten. Hintergrund dieses Vorstoßes ist die gewünschte Reduktion von Plastikflaschen – einerseits um die Müllberge und andererseits um das Transportvolumen zu verringern. In der so genannten Trinkwasserrichtlinie soll der Zugang zu Leitungswasser ganz allgemein verbessert werden.
Hierzulande sind die Positionen hinlänglich bekannt: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Gastronomie waren schon einmal besser und der Verkauf von Mineralwasser ist ein wichtiger Umsatzbringer. Dennoch wird begleitendes Leitungswasser zum Kaffee oder zum Wein nie ein Problem sein. Wenn das Personal allerdings mehr mit Leitungswasser beschäftigt ist als mit gewinnbringenden Tätigkeiten, dann gibt es auch unter den meisten Gästen gewisses Verständnis, wenn für Leitungswasser etwas verrechnet wird. Kein Verständnis haben die Gäste allerdings, wenn für Leitungswasser abkassiert wird, wenn die übrige Rechnung schon hoch genug ist. Was meinen Sie?

Ob und wie die neue Trinkwasserrichtlinie umgesetzt wird, werden die Verhandlungen mit den einzelnen EU-Staaten zeigen. Vom EU-Parlament ist Zustimmung zu erwarten.