In den USA könnte es bald Fleisch aus kultivierten Zellen geben. 

In den USA könnte es bald Fleisch aus kultivierten Zellen geben. 
© UPSIDE Foods

Erster Schritt für Zulassung von Laborfleisch in den USA

Als erstes Unternehmen überhaupt darf sich »Upside Foods« über eine positive Bewertung der US-Lebensmittelbehörde freuen, die auch den Weg zur Zulassung von kultiviertem Fleisch in den Staaten ebnen kann.

Das amerikanische Lebensmittelunternehmen »Upside Foods« kann einen Meilenstein verbuchen. Denn als bislang einziges Unternehmen überhaupt hat es von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) bei seiner Prüfung einen sogenannten »No Question Letter« für kultiviertes Fleisch, Geflügel oder Meeresfrüchte erhalten. 

In einem offiziellen Schreiben der Food and Drug Administration heißt es: »Wir haben die Informationen ausgewertet, die ›Upside Foods‹ der Behörde vorgelegt hat, und haben zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Fragen zu den Sicherheitsaussagen des Unternehmens. Das Unternehmen wird die Technologie der tierischen Zellkultur nutzen und dafür Lebendzellen von Hühnern entnehmen und diese wiederum in einer kontrollierten Umgebung züchten, um schließlich Lebensmittel aus kultivierten tierischen Zellen herzustellen.«

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Bei der Prüfung durch die US-amerikanische Lebensmittebehörde wurde der Produktionsprozess des Lebensmittelherstellers eingehend kontrolliert, wozu auch das hergestellte Zellmaterial, einschließlich der Einrichtung von Zelllinien sowie Zellbanken gehört. Die erfolgreiche Prüfung durch die Food and Drug Administration der Vereinigten Staaten könnte dem Unternehmen, das sich auf die Herstellung von kultiviertem Hühnerfleisch spezialisiert hat, den Markteintritt ebnen. Bereits im April 2022 startete »Upside Foods« eine großflächige Finanzierungsrunde, an der auch Cargill, Tyson Foods sowie Bill Gates beteiligt waren. 

Das Fleisch von «Upside Foods» wird in sogenannten «Cultivation Rooms» gezüchtet. 
© UPSIDE Foods
Das Fleisch von «Upside Foods» wird in sogenannten «Cultivation Rooms» gezüchtet. 

Bislang keine offizielle Zulassung 

Eine offizielle Zulassung bedeutet die positive Beurteilung jedoch nicht, wie aus einem Dokument der FDA hervorgeht: »Bei der freiwilligen Konsultation vor dem Inverkehrbringen handelt es sich nicht um ein Zulassungsverfahren. Sie bedeutet vielmehr, dass wir nach unserer sorgfältigen Bewertung der vom Unternehmen mitgeteilten Daten sowie Informationen zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Fragen bezüglich der Sicherheitsaussagen haben.« Nichtsdestotrotz sei es der erste Schritt in Richtung Markteintritt: »Da dieses Produkt kurz vor der Markteinführung in den USA steht, arbeiten wir eng mit dem USDA-FSIS (Food Safety and Inspection Service) zusammen, um sicherzustellen, dass es ordnungsgemäß reguliert und gekennzeichnet wird.« 

Startschuss in Singapur 

Der Verkauf von kultiviertem Fleisch ist bislang weder in Europa noch in den USA erlaubt. Als Vorreiter in diesem Bereich gilt seit Jahren Singapur, wo man bereits seit 2020 aus Zellkulturen hergestellte Chicken Nuggets des Food-Start-ups »Eat Just.« kaufen und sogar im Restaurant verzehren kann.  

Pia Schorlemmer
Pia Schorlemmer
Autorin
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