Blick auf St. Emilion

Blick auf St. Emilion
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En Primeur 2020: Der Preis-Trend setzt sich fort

Château Figeac lanciert den 2019er-Jahrgang um ein Drittel unter dem Vorjahres-Preis. 98 Falstaff-Punkte gibt es somit für rund 170 Euro.

Mit markanten Preisnachlässen gegenüber dem Vorjahr sind im Laufe der vergangenen Tage weitere signifikante Weine herausgekommen. Das emblematische Château Figeac aus St- Emilion folgt dem Vorbild der Premiers Grands Crus und gibt 31 Prozent im Preis nach. Château La Conseillante, der gesuchte Pomerol-Charmeur geht mit dem gleichen Preis an den Handel wie Figeac (120 Euro ex-Bordeaux) und gibt damit gegenüber dem Vorjahr um 25,9 Prozent nach.
(Überblick über die En-Primeur-Verkostungen).

Etwas geringer fallen die Abschläge in der Region Pessac-Léognan aus, die sowohl bei den weißen wie roten Weinen einen ausgezeichneten Jahrgang abgeliefert hat, und für die Weinfreunde eine besondere Attraktivität haben sollte. Château Pape Clément kam mit minus 12,3 Prozent für Rot und minus 9,6 Prozent für Weiß nur geringfügig billiger heraus als mit 2018.

Uns so hat Falstaff die jüngsten Releases bewertet:

2019 Château Figeac, St. Emilion Premier Grand Cru Classé

Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Mit einem Hauch süßer Gewürze unterlegte schwarze Kirschenfrucht, ein Hauch von Zimt und Nelken, feiner Kakaotouch unterlegt. Komplex, saftig, elegant, angenehme Extraktsüße, reife, seidig wirkende Tannine, dunkle Frucht im Nachhall, feine Mineralität, bleibt lange haften, tolle Frische, zeigt bereits eine tolle Balance, ein Hauch von Lakritze im Nachhall, sicheres Potenzial für viele Jahre. Ca. 170 Euro.
98 Falstaff-Punkte

2019 Château La Conseillante, Pomerol

Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, dezente Randaufhellung. Mit einem Hauch von Edelholz unterlegte dunkle Herzkirschenfrucht, zarter Schokotouch, feiner Lakritztouch, kandierte Orangenzesten im Hintergrund. Komplex, saftig, reife Kirschen, seidige, tragende Tannine, zarte schokoladige Nuancen im Abgang, mineralisch und anhaltend, sicheres Entwicklungspotenzial. Ca. 170 Euro.
95 Falstaff Punkte

2019 Château Pape Clément blanc

Helles Grüngelb, Silberreflexe. Feine gelbe Tropenfrucht, Noten von Mango, ein Hauch von Blütenhonig, floraler Touch. Saftig, sehr elegant, feinsüße exotische Frucht, perfekt integrierte Säurestruktur, harmonisch und lange anhaftend, zart nach Zitrusfrüchten im Abgang, ein Hauch von Honig im Nachhall, großes Zukunftspotenzial. Ca. 125 Euro.
96 Falstaff-Punkte

2019 Château Pape Clément rouge

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, dezente Randaufhellung. Mit feiner Edelholznote unterlegte schwarze Kirschenfrucht, ein Hauch von Cassis, Lakritze und Mandarinenzesten, feiner Nougat. Saftig, extraktsüß und elegant, reife Tannine, frische Struktur, reife Herzkirschen im Abgang, mineralisch-salzig, sehr gute Länge, ausgewogen, großes Zukunftspotenzial. Ca. 80 Euro.
96 Falstaff-Punkte

Alle En-Primeur-Notizen in der Falstaff-Datenbank

Peter Moser
Peter Moser
Wein-Chefredakteur Österreich
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